Die TSG Backnang 1846 sagt dem Bewegungsmangel den Kampf an

Am Tag der Arbeit startet auf dem Hagenbach ein Angebot, bei dem Kinder und Jugendliche richtig ins Schwitzen kommen sollen.

Mit sechs Stationen und einer Einbahnstraßenregelung will die TSG 1846 in Coronazeiten ab Samstag dem Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen begegnen. Grafik: J. Blaschke

© Grafik: J. Blaschke

Mit sechs Stationen und einer Einbahnstraßenregelung will die TSG 1846 in Coronazeiten ab Samstag dem Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen begegnen. Grafik: J. Blaschke

Von Uwe Flegel

Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen und der damit verbundene Anstieg von Fettleibigkeit sind schon seit einigen Jahren ein zunehmendes Problem. Eines, das sich aufgrund des nunmehr fast einjährigen Lockdowns noch weiter verschärft hat. Die Verantwortlichen der TSG Backnang 1846 zerbrechen sich schon seit einigen Wochen und Monaten deshalb den Kopf, wie in Zeiten der Coronapandemie gegen diesen Trend angekämpft werden kann, vor allem auch angekämpft werden darf. Eine eigens dafür eingerichtete Projektgruppe hat eine Lösung gefunden: einen Bewegungs- und Sportpfad mit sechs Stationen auf dem vereinseigenen Gelände auf dem Hagenbach. Geöffnet ist der Parcours, der kostenlos genutzt werden kann, ab Samstag, 1. Mai, gegen 10.30 Uhr. Allerdings ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich und Zuschauer sind wegen des Hygienekonzepts nicht erlaubt.

„Wir sind sehr glücklich, dass wir vom Sport- und vom Ordnungsamt nun die finale Freigabe für unser neu konzipiertes Angebot erhalten haben“, sagt Claudia Krimmer, bei der TSG die Referentin für Sport und Gesundheit. „Bewegung und Spaß – Outdoor auf dem Hagenbach“ haben die Initiatoren das Angebot benannt. Dabei handelt es sich um eine sportartübergreifende Aktion, die die Vordenker aus Backnang Beate Schumm-Pichler (Handball), Jonas Blaschke (Turnen), Doris Wundel (Turnen), Robert Mahn (Schwimmen), Jörg Blaetter (Basketball) und Taina Griem (angehende Jugendleiterin) ins Leben gerufen haben.

Innerhalb von drei Wochen war das Projekt konzipiert und wartet nun darauf, dass möglichst viele TSG-Mitglieder das kostenlose Angebot buchen. Spaß und Bewegung für die gesamte Familie stehen im Vordergrund. Sechs Stationen sind für alle Altersgruppen und für Teilnehmer mit Handicap geeignet und bilden verschiedene Sportarten ab. Als Herausforderung gibt es auch immer eine Wettkampfoption. „Einfach überraschen lassen“, sagt Mitinitiator Jonas Blaschke und schmunzelt dabei ein wenig.

Nach den derzeit gültigen Coronaverordnungen können sich ein Haushalt (Eltern mit Kindern) oder ein Kinderzweierteam für das Angebot anmelden. Durch das Einbahnstraßensystem, die Betreuer vor Ort und die Staffelung der Zeitslots wird sichergestellt, dass Kontakte zu anderen Gruppen ausgeschlossen werden. Die Einhaltung aller Regeln und der Hygienemaßnahmen durch die Teilnehmer wird vorausgesetzt.

Geboten werden den Teilnehmern dabei Bewegungsspiele und Aufgaben, die die Vielfalt des Sports präsentieren. Laufen, werfen, springen, Treffsicherheit und ein Gefühl für die Balance sind die Dinge, die bei Stationen mit Namen wie rein in den Korb, Krokodilgraben, springen wie ein Hase, Eierrennen, das Runde muss ins Eckige, Riesentennis, Kugelstoßen mal anders, Bierdeckel verschieben, springen nach Farben, treffsicher mit dem Ball zu bewältigen sind. „Wir haben immer sechs Stationen im Angebot“, erklärt Jonas Blaschke. Welche das sind, sei auch immer wetterabhängig. „Prinzipiell bringen alle Übungen und Aufgaben Spaß sowie Bewegung und sind auch unabhängig vom Alter sowie den sportlichen Fähigkeiten lösbar“, so der TSG-Turner, der noch hinzufügt: „Dafür bauen wir verschiedene Varianten ein wie weniger Abstand beim Werfen oder kleinere sowie größere Bälle.“

DOSB warnt vor Inaktivität und den gesundheitlichen Folgen für Kinder sowie Jugendliche

Der Deutsche Olympische Sportbund hat in seinem unlängst veröffentlichten Kinder- und Jugendsportbericht festgestellt, dass „die Corona-Pandemie einmal mehr zeigt, wie unverzichtbar eine stabile Gesundheit und ein gesunder Lebensstil sind“. Gerade jetzt sei es wichtig, noch mehr Menschen unterschiedlicher Altersklassen – und dabei insbesondere Kindern und Jugendlichen – die großen Potenziale von Sport und Bewegung für die Gesunderhaltung nahezubringen und zum lebenslangen Sporttreiben zu animieren, schreibt der DOSB. „Bewegungsmangel ist die heimliche Seuche im Hintergrund, unter der Kinder und Jugendliche im wahrsten Sinne des Wortes zunehmend leiden. Die Pandemie verstärkt den Trend zur Inaktivität weiter. Unser Nachwuchs braucht dringend wieder Zugang zum Sport, damit wir die physischen, psychischen und sozialen Folgen des langjährigen Trends und des verlorenen Coronajahres bekämpfen können“, erklärt Andreas Silbersack, Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung.

Auf dem Hagenbach hoffen die Verantwortlichen, dass ihr Angebot von möglichst vielen Mitgliedern angenommen wird. „Die Stationen werden wir im Wochenrhythmus immer wieder austauschen, um Abwechslung zu schaffen“, berichtet Jonas Blaschke.

Eine Buchung ist online im Internet über www.tsg1846.de/anmeldung möglich. Zusätzliche Informationen zu dem Angebot des Vereins gibt es außerdem noch per E-Mail an kindersport@tsg-backnang.de.

Zum Artikel

Erstellt:
29. April 2021, 08:35 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Murrhardt Sport

Die Rivalen legen vor und die SG Sonnenhof Großaspach zieht nach

Nach den Siegen des FC 08 Villingen und des 1. Göppinger SV am Vortag ist der hart erkämpfte 2:0-Heimerfolg der Oberliga-Fußballer aus dem Fautenhau gegen den abstiegsgefährdeten VfR Mannheim noch einmal umso wichtiger. Sie verteidigen damit Rang zwei und bleiben am Tabellenführer dran.

Murrhardt Sport

Die SG Sonnenhof Großaspach hat noch was gutzumachen

Der Fußball-Oberligist aus dem Fautenhau erwartet den VfR Mannheim. Gegen den gab es im Hinspiel ein 0:3. Nun ist der Tabellenzweite zuversichtlich, dass sich das nicht wiederholt. Auch weil der Ex-Aspacher Nicolas Jüllich krank ist und der Mittelfeldroutinier den Kurpfälzern wohl fehlt.

Murrhardt Sport

Im Schnitt mehr als ein Marathon pro Tag

Daniel Lopes Pereira bricht heute in Erbstetten zu seiner großen Tour auf. Der 45-Jährige läuft nach Portugal und hat sich eine Route mit rund 3200 Kilometern zurechtgelegt, die er in 66 Etappen meistern will. Dieses Projekt soll ihm beim harten Kampf gegen seine Depressionen helfen.