Saarland

Polizist mit Dienstwaffe erschossen - Dobrindt entsetzt

Große Trauer und Betroffenheit: Ein junger Polizeibeamter stirbt im Saarland im Einsatz nach einem Raubüberfall auf eine Tankstelle. Noch sind viele Fragen zur Tat offen.

Polizisten sichern den Tatort.

© Gianni Gattus/dpa

Polizisten sichern den Tatort.

Von dpa

Völklingen - Nach den tödlichen Schüssen auf einen Polizisten im Saarland gehen heute die Ermittlungen weiter. Der Polizist war am Donnerstagabend in einem Einsatz in Völklingen nach einem Überfall auf eine Tankstelle getötet worden. Der mutmaßliche Täter wurde verletzt und festgenommen. Zu seiner Identität und seinem Motiv gab es zunächst keine Angaben. Die Tat löste große Bestürzung aus. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt und die Gewerkschaft der Polizei zeigten sich schockiert. 

Der Polizeibeamte hatte gemeinsam mit einem Kollegen einen Flüchtenden zu Fuß verfolgt. Dabei entriss der mutmaßliche Räuber dem Beamten bei einem Gerangel die Dienstwaffe und schoss. Der Täter wurde laut Polizei beim folgenden Schusswechsel getroffen. Er flüchtete zunächst zu Fuß weiter, konnte aber kurz darauf festgenommen werden. 

Der Mann wurde laut Polizei in ein Krankenhaus gebracht. Er wurde nicht lebensgefährlich verletzt. Für den getroffenen Polizisten, der Berichten zufolge 34 Jahre alt war, kam jede Hilfe zu spät. Ein Polizeisprecher sagte, das Opfer sei ein "klassischer Einsatzbeamter auf der Dienststelle" gewesen. Zum Täter nannte die Polizei zunächst keine Details.

Der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) besuchte noch am Donnerstagabend die Polizeiinspektion in Völklingen. "Wir werden die Angehörigen und die Polizeifamilie in dieser schweren Zeit bestmöglich unterstützen. Zugleich werden wir den Einsatzablauf sorgfältig aufarbeiten", teilte er mit.

Gewerkschaft und CDU sind erschüttert

Innenminister Dobrindt schrieb seinem Ministerium zufolge am späten Abend auf der Plattform X: "Ich bin entsetzt und schockiert angesichts der brutalen Gewalttat in #Völklingen." Ein junger Polizist sei im Dienst mitten aus dem Leben gerissen worden.

Die Gewerkschaft der Polizei zeigte sich ebenfalls erschüttert über den Fall. "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen und Liebsten des im Dienst getöteten Kollegen", teilte der Bundesvorsitzende Jochen Kopelke mit. Der Familie wie auch den Kollegen und anderen beteiligten Einsatzkräften wünsche er viel Kraft.

Die saarländische Landespolitik reagierte bestürzt. "Ich trauere mit der Familie des Beamten, der in Völklingen im Einsatz für unsere Sicherheit tödlich verletzt wurde", schrieb Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) auf Instagram. 

Der Landeschef der CDU im Saarland, Stephan Toscani, teilte mit: "Die Nachricht erfüllt uns mit tiefer Trauer und Bestürzung." Er sprach den Angehörigen und Freunden des getöteten Beamten sein Beileid aus. 

Die Stadt Völklingen hat nach eigenen Angaben rund 40.000 Einwohner und zählt zu den größeren Städten im Saarland. Sie ist vor allem durch das Weltkulturerbe Völklinger Hütte bekannt, einem ehemaligen Eisenwerk.

Einsatzkräfte riegeln den Tatort in Völklingen ab.

© Gianni Gattus/dpa

Einsatzkräfte riegeln den Tatort in Völklingen ab.

Zum Artikel

Erstellt:
22. August 2025, 00:26 Uhr
Aktualisiert:
22. August 2025, 04:09 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen