Ein doppelt wichtiges und reizvolles Duell

Mit dem Tabellenvierten SV Salamander Kornwestheim empfängt der fünftplatzierte Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang nicht nur einen Nachbarn und alten Rivalen, sondern auch einen unmittelbaren Kontrahenten im Kampf gegen den Gang in die Abstiegsrunde.

Torwartroutinier Jürgen Müller hatte mit dem HCOB schon zweimal Grund zum Jubel. Nun hofft er, dass im Heimspiel gegen Kornwestheim der dritte Sieg in Folge gelingt. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Torwartroutinier Jürgen Müller hatte mit dem HCOB schon zweimal Grund zum Jubel. Nun hofft er, dass im Heimspiel gegen Kornwestheim der dritte Sieg in Folge gelingt. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Im Kampf um einen Platz unter den ersten sechs Mannschaften sind die direkten Duelle der Teams dieser Tabellenregion von großer Bedeutung. Dem Nachbarschaftsduell zwischen dem Drittliga-Fünften HC Oppenweiler/Backnang und dem Vierten SV Salamander Kornwestheim verleiht diese Konstellation einen zusätzlichen Reiz. Die Handballer aus dem Murrtal setzen auf Intensität, auf Emotionalität und auf den Heimvorteil. Gespielt wird am Samstag um 20 Uhr in der Gemeindehalle Oppenweiler.

Mit dem Heimsieg gegen Willstätt und dem Auswärtserfolg in Günzburg hat der HCOB zwei Plätze gutgemacht. Der Rückstand auf die unmittelbaren Mitbewerber im Wettstreit um einen Rang in der oberen Tabellenhälfte, der gleichzeitig den Gang in die Abstiegsrunde verhindert, ist aufgeholt. Es bahnt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen an. Das bedeutet: Der Druck, der diese Runde im Prinzip seit dem ersten Spiel sehr präsent ist, bleibt groß. Jede Niederlage kann umgehend einen tabellarischen Rückfall verursachen. Zugleich dient jeder Sieg dazu, die eigene Position zu stärken.

Auch Kornwestheim schaffte zum Auftakt ins neue Jahr zwei Siege. Außerdem kann die Mannschaft von Trainer Alexander Schurr auf den klaren Sieg im Hinspiel verweisen. Im Umkehrschluss sorgt die Erinnerung an die Pleite in der Sporthalle Ost aber auch im Murrtal für Ansporn. „Wir haben uns damals selbst über uns geärgert“, sagt Trainer Matthias Heineke, dessen Team den Spieß im Rückspiel umdrehen möchte, „das Hinspiel ist schon zusätzliche Motivation.“

Heineke sagt, Kornwestheim habe in Felix Kazmeier einen Rückraumspieler mit herausragenden Qualitäten, der die Drittliga-Torschützenliste mit 132 Treffern deutlich anführt. Auch das Spiel über die Außen genüge allerhöchsten Ansprüchen. Außerdem trifft das Team aus der Salamanderstadt als gutes Kollektiv auf. „Diese Stärken von Kornwestheim müssen wir kontrollieren“, weiß der Coach des HCOB. Zudem komme es darauf an, die eigenen Stärken gewinnbringend einzusetzen. „Den Plan dafür haben wir.“ Nun geht es an die Umsetzung.

Der Trainer der Heimmannschaft wünscht sich für sein Team „ein temporeiches und emotionales Spiel. Es ist für uns eine der wichtigsten Begegnungen der Rückrunde. Wenn wir an Kornwestheim vorbeiziehen wollen, müssen wir gewinnen. Darum werden wir von der Intensität ans Limit gehen.“ Der Heimvorteil soll sich dabei als wichtiger Bonus erweisen: „Wenn die Zuschauer wieder mit so viel Leidenschaft dabei sind wie gegen Willstätt, dann kann das für uns nur ein Vorteil sein.“

Rund ums Spiel

Gegner Mit dem SV Salamander Kornwestheim kommt ein Verein in die Gemeindehalle, der seit Jahrzehnten zu den führenden Klubs im württembergischen Handball gehört. Die erste Mannschaft spielte zeitweise in der Zweiten Bundesliga. Als diese Zeit aus wirtschaftlichen Gründen endete, startete der Verein in der Landesliga neu und marschierte fast direkt zurück in die Dritte Liga. Auf dieser Ebene spielt der Verein seit 2013, lediglich unterbrochen von einem einjährigen Gastspiel in der baden-württembergischen Oberliga. 2018 wurde das Team von Trainer Alexander Schurr in der Dritten Liga Meister der Südstaffel, verzichtete aber auf die Aufstiegsmöglichkeit zur Zweiten Bundesliga. In der Tabelle liegt Kornwestheim mit 20:12 Punkten auf Rang vier und damit einen Platz vor Oppenweiler/Backnang (19:13 Punkte). Mit dem Auswärtserfolg bei Balingen-Weilstetten II und dem Heimsieg gegen Söflingen gelang der Start ins neue Jahr sehr gut. Kornwestheims wurfgewaltiger Rückraumspieler Felix Kazmeier ist der Führende der Torschützenliste der Liga. Auch gegen Söflingen traf der frühere Horkheimer zuletzt wieder zweistellig.

Wechsel Seit Beginn des Jahres läuft Nikola Vlahovic vom Zweitligisten SG BBM Bietigheim mit einem Zweifachspielrecht für den HC Oppenweiler/Backnang auf. Nach der Saison zieht es den 22-Jährigen weg vom Schwabenland. Unter der Woche wurde bekannt, wohin der Rückraumspieler wechselt. Vlahovic geht zum gleichfalls in Liga zwei spielenden Traditionsverein TV Großwallstadt und trifft dort auf einen alten Bekannten: Das Team vom Untermain wird vom Ex-Bietigheimer Ralf Bader trainiert.

Zuschauer Zu der morgigen Partie in der Gemeindehalle sind Besucher zugelassen. Unter www.hcob.de/corona kann nachgelesen werden, was zu beachten ist. Dort findet sich auch ein Link zum Schnelltestangebot des DRK Oppenweiler.

Livestream Das Duell wird im Internet auf Sportdeutschland.TV übertragen. Wer zuschauen möchte, benötigt einen Account und ein Ticket zum Preis von 4,50 Euro.

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Erstellt:
28. Januar 2022, 06:00 Uhr

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