Ein Fest der Stimmen und Emotionen

Chorsänger und Band begeistern große Zuhörerschar mit ausdrucksstark präsentierten Songs beim Gospelkonzert in der Stadtkirche

Von traditionellen bis zu topmodernen Songs reicht heuer die stilistisch überaus vielfältige Bandbreite des Programms beim Gospelkonzert. Die Sänger des Gospelworkshops und Jugendchors, die eine dreiköpfige Band mit starkem Sound und Rhythmus untermalt, interpretieren die Melodien souverän, voller Power, mit starken Gefühlen, klangfacettenreich und mitreißend.

Bewegt und bewegend: Den Chören, Marco Rödiger (links) und Gottfried Mayer (rechts), der auch das Publikum einbindet, ist das Engagement anzusehen. Unterstützt werden sie von den Musikern (von links) Ferenc Mehl, Dominik Ludwig und Fabian Meyer. Foto: E. Klaper

Bewegt und bewegend: Den Chören, Marco Rödiger (links) und Gottfried Mayer (rechts), der auch das Publikum einbindet, ist das Engagement anzusehen. Unterstützt werden sie von den Musikern (von links) Ferenc Mehl, Dominik Ludwig und Fabian Meyer. Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Zur Überraschung der großen Schar von Gospelfans in der nahezu voll besetzten Stadtkirche gestalten die Chorsänger heuer den Auftakt nicht mit einem schwungvollen Song. Stattdessen intonieren sie wunderbar feierlich und besinnlich in der Vierung das alte Traditional „Come by here – Kumbaya – Komm zu uns, Gott“. Dabei begleitet Kantor Gottfried Mayer, der mit Marco Rödiger Regie führt, die Chöre auf der Orgel. So zeigt er, dass die neue „Königin der Instrumente“ auch Gospel kann.

Während sie das rhythmisch betonte, ansteckende, Lebensfreude ausstrahlende „Wasma ajelile – Du hast uns gesandt“ aus Ghana anstimmen, kommen die Sänger nach vorn und steigen aufs Podium vor dem Altar. Und dann geht’s richtig los: So richtig schön poppig-groovig und emotional bringen sie das neue Soul-Gospel „Love him back – erwidere seine Liebe“ von Niko Schlenker zur Geltung. Ebenso Gospelsongs, die das Wesen und Wirken Gottes und seine unendlich große Liebe bezeugen.

Der absolute Höhepunkt, der echtes Gänsehaut-Feeling erzeugt, ist die A-cappella-Bearbeitung von Billy Joels „Goodnight my angel – gute Nacht, mein Engel“ mit faszinierenden, geradezu himmlisch schönen alten und modernen Harmonien. Das Jugendchor-Ensemble, dessen Sänger schon mehrfach mit ihren wunderschönen Stimmen für Furore sorgten, trägt die Melodie überzeugend innig und gefühlvoll vor und bereichert sie mit einigen kurzen Soli auf Spitzenniveau. Großen Eindruck machen die Chorsänger mit der stimmungsvollen Jazzballade „Farther down mighty river“ von Steve Dobrogosz. Ein mächtiger Fluss symbolisiert Gott, in dessen heiligem Wasser sich die Gläubigen von ihren Sünden reinwaschen. Die Band mit Fabian Meyer (E-Piano), Ferenc Mehl (Schlagzeug) und Dominik Ludwig (E-Bass) gestaltet dazu eine fantasievolle Einleitung mit anmutigen Klangfiguren, die die Wellen des Flusses veranschaulichen. Das Stück ist mit einer Vielzahl von harmonisch überaus komplexen, vielstimmigen Passagen gespickt. Sie stellen eine große Herausforderung für die Sänger dar, die sie aber durchweg überzeugend mit Bravour und großem Einsatz meistern.

Enthusiastischen Applaus heimst Marco Rödiger für sein hoch emotionales Solo „I lift my hands – ich erhebe meine Hände“ von Chris Tomlin ein. Er legt enorm viel Gefühl und Ausdruckskraft in seine schöne Tenorstimme, die mal ganz zärtlich und leise, mal voller Energie und lautstark die Kirche erfüllt.

Großes Hörvergnügen bereiten dem Publikum einige teils sehr schnelle, temperamentvolle, rhythmisch betonte, mitreißend groovige Gospels, in denen die bei den Sängern spürbare große Freude und Begeisterung aufs Publikum überspringt. So beispielsweise „Soul is a witness – die Seele ist eine Zeugin“ von Stefan Zebe. Es entzückt mit reizvollen Schleiftönen, klangschönen kurzen Soli der Geschwister Rabea und Josua Vockeroth, immer schneller werdendem Tempo und harmonischen Rückungen. Schön swingend kommt Niko Schlenkers „Your love is greater than anything – deine Liebe ist größer als alles andere“ rüber: Dabei sorgt die Band für den richtigen rhythmischen Drive. Aus Schlenkers Feder stammt auch das rhythmisch fetzige, melodisch abwechslungsreiche Modern Funky Gospel „Abide in me – bleibe in mir“.

Die Bandmusiker untermalen die Songs nicht nur, sondern bereichern sie zum Teil auch durch interessant gestaltete kurze Einleitungen und Zwischenspiele mit stimmigen Improvisationen. Chorsänger und Musiker sorgen mit ihren grandiosen Darbietungen für beste Stimmung, sodass die Zuhörer rundum begeistert sind. Gerne singen sie bei der Gospelversion des Chorals „Lobe den Herren“ von Niko Schlenker mit.

Mit Jubelrufen und tosendem Beifall danken sie den Mitwirkenden, worauf sie noch in den Genuss von zwei rhythmisch und melodisch packenden Zugaben kommen.

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Erstellt:
29. Mai 2019, 06:00 Uhr

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