„Mission: Impossible“-Filmreihe

Ein letztes Mal die Welt retten

Tom Cruise geht in den Agentenruhestand: „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ kommt ins Kino. Lohnt sich das Anschauen?

Hayley Atwell and Tom Cruise in „Mission: Impossible –  The Final Reckoning“

© Paramount/dpa

Hayley Atwell and Tom Cruise in „Mission: Impossible – The Final Reckoning“

Von Patrick Heidmann

Bald 30 Jahre ist es her, dass Tom Cruise erstmals als Ethan Hunt, Agent der streng geheimen „Impossible Mission Force“ (IMF), auf der Leinwand zu sehen war, nun winkt der Ruhestand. „Mission: Impossible – The Final Reckoning“, der nach der Weltpremiere bei den Filmfestspielen in Cannes in den deutschen Kinos in ersten Previews ab Samstag und kommende Woche regulär zu sehen ist, ist nicht nur der achte Teil dieses langjährigen, ursprünglich auf der Fernsehserie „Kobra, übernehmen Sie“ basierenden Franchises, sondern dem Vernehmen nach auch der endgültig letzte.

Eine Ära geht zu Ende

Daraus, dass hier eine Ära zu Ende geht, macht der wie schon die drei zurückliegenden Teile von Christopher McQuarrie inszenierte Film keinen Hehl. Gleich zu Beginn erreicht Hunt eine – natürlich sich selbst zerstörende – Nachricht von niemand Geringerem als der US-Präsidentin (Angela Bassett), die ihm für ein Leben im Dienst der Menschheit dankt. Auf der Leinwand sind passend dazu Ausschnitte aus den früheren „Mission: Impossible“-Filmen zu sehen. Seine Hilfe braucht sie aber natürlich auch.

Nur ein paar Monate sind vergangen seit den Ereignissen des Vorgängers „Mission: Impossible – Dead Reckoning“: Die gefährliche, Entität genannte KI hat längst den Großteil der Welt fest in ihrem Griff, erste Atommächte haben schon die Kontrolle über ihre Waffen verloren. Ein Krieg scheint unmittelbar bevorzustehen, wenn nicht gar das Ende der Menschheit. Höchste Zeit also, dass Hunt und sein altbewährtes Team (Simon Pegg, Hayley Atwell & Ving Rhames) doch noch einmal zum Einsatz kommen. Es wäre törichtes Spaßverderben, allzu viel darüber zu verraten, wie in „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ die Welt gerettet wird. Es wäre aber auch reichlich kompliziert, und die Figuren im Film scheinen das ähnlich zu sehen. Was zur Folge hat, dass mehr als Hälfte des mit 165 Minuten nicht gerade kurzen Werks in erster Linie Exposition ist und aus erklärenden Dialogen besteht.

Entweder geht es darum, den aktuellen Plot rückzubinden an Ereignisse früherer Abenteuer. Oder irgendwer erklärt den anderen recht ausführlich, welche Pläne für welches Szenario geschmiedet wurden. Das Ergebnis? Mehr als bei irgendeinem „Mission: Impossible“-Film zuvor stellt sich hier über längere Phasen doch gehörige Langeweile ein. Ab und zu gesellt sich auch eine eher unfreiwillige Komik dazu. Nicht nur, weil das Franchise den Boden der Glaubwürdigkeit längst verlassen hat. Sondern auch ob der plumpen, selbstverliebt wirkenden Überinszenierung von Cruise als beinahe messianischem Übermenschen, gerne mal nur in Unterhose bekleidet. Davon – und von der bombastischen Filmmusik – gibt es zu viel, von Leichtigkeit und Humor zu wenig.

Immerhin: Das Finale, samt spektakulären, vom wieder auch als Produzenten verantwortlichen Hauptdarsteller höchst selbst übernommenen Stunts in der Luft ist dann doch wieder packend. Aber insgesamt geht der Reihe ausgerechnet zu ihrem Abschluss die Luft aus.

Mission: Impossible – The Final Reckoning. USA 2025. Regie: Christopher McQuarrie. 165 Minuten. Mit Tom Cruise, Hayley Atwell, Simon Pegg. Ab 12 Jahren. Ab 21. Mai im Kino.

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Erstellt:
16. Mai 2025, 12:16 Uhr

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