Ein Partner für das Rüsselhündchen
Das Rüsselhündchen-Weibchen in der Wilhelma ist ab sofort nicht mehr allein. Es hat jetzt einen männlichen Partner bekommen.
© Wilhelma/Meierjohann
Die beiden Rüsselhündchen haben sich schon beschnuppert.
Von Iris Frey
Stuttgart - Im April ist die neue Tierart namens Rotschulter-Rüsselhündchen in den Stuttgarter Zoo eingezogen. Ab sofort sind im zoologisch-botanischen Garten zwei Rüsselhündchen zu beobachten: Das Säugetierweibchen freut sich im Haus für Kleinsäuger, Vögel und Insektivoren (KVI) seit Ende Oktober über einen männlichen Artgenossen.
„Beide Rüsselhündchen stammen als Nachzuchten aus anderen zoologischen Gärten“, teil Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann mit. In der Wilhelma sind sie in getrennten, direkt aneinander angrenzenden Gehegebereichen untergebracht, die aber miteinander verbunden werden können. Und das hat schon geklappt, denn beschnuppert haben sie sich schon.
Andreas Frei, Kurator im KVI, erklärt, „Rüsselhündchen gelten als monogam. Dennoch leben sie in der Regel einzelgängerisch und suchen nur zur Paarung die Nähe ihres Partners. Auch bei den Haltungsbedingungen in menschlicher Obhut müssen wir dieses Verhalten berücksichtigen.“
Einst war fast das komplette Hinterland der ostafrikanischen Küste bewaldet – heute ist ein Großteil dieses Lebensraums, in welchem zahlreiche endemische Arten zuhause sind, durch landwirtschaftliche Nutzung, Holzeinschlag und Holzkohlegewinnung zerstört. In geeigneten und geschützten Habitaten gilt das Rotschulter-Rüsselhündchen noch als relativ häufig und wird darum von der Weltnaturschutzunion IUCN bislang als ungefährdet eingestuft. Doch Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin ergänzt, dass die Gefährdungseinstufung einer Art auf der Roten Liste der IUCN immer eine Momentaufnahme sei, die aber fortlaufend aktualisiert werde.
Noch gelte das Rotschulter-Rüsselhündchen nicht als akut gefährdet. „Aber wer weiß, wie lange noch?“, so Kölpin.
