Ein sehr gelungener Auftakt in die Aufstiegsrunde

Der Handball-Drittligist aus dem Murrtal unterstreicht mit einem 33:30-Erfolg im Württemberg-Duell gegen den TSB Horkheim seine Ambitionen. Die Mannschaft von Trainer Matthias Heineke führt zur Halbzeit bereits mit 18:10. Im Vergleich zweier alter Rivalen entscheidet die mannschaftliche Geschlossenheit für den HCOB.

Ließ sich von einer Platzwunde nicht stoppen: Jakub Strýc. Der Kreisläufer feierte mit dem HC Oppenweiler/Backnang zum Auftakt der Aufstiegsrunde einen 33:30-Sieg über Horkheim. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Ließ sich von einer Platzwunde nicht stoppen: Jakub Strýc. Der Kreisläufer feierte mit dem HC Oppenweiler/Backnang zum Auftakt der Aufstiegsrunde einen 33:30-Sieg über Horkheim. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Das Nachbarschaftsduell gewonnen und Spitzenreiter. Das war ein super Auftakt in die Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga für den HC Oppenweiler/Backnang. Die Handballer von Trainer Matthias Heineke besiegten den TSB Horkheim im Vergleich zweier alter Rivalen mit 33:30. Die Murrtaler setzten sich gleich zu Beginn deutlich ab und hielten die Unterländer fortan kontinuierlich auf Distanz. Schlüssel zum Sieg war die große mannschaftliche Ausgeglichenheit.

Bei den Gastgebern setzten immer wieder andere Akteure wertvolle Akzente. Die Horkheimer taten sich schwer, sich darauf einzustellen. Auch die Abwehr der Hausherren stand hervorragend. Torwart Jürgen Müller bewies seine ganze Klasse, wehrte einige freie Würfe ab. Auf der Gegenseite standen die Horkheimer zu weit von den HCOB-Angreifern weg. Die nutzten die Freiräume nach Belieben. All das mündete in einen guten Start: Schon nach sechs Minuten waren jene vier Tore Unterschied erreicht, die bis in die Schlussminute hinein den Mindestabstand zwischen beiden Teams bildeten. Wichtig auch: Der nach der Verletzung von Marcel Lenz in die Stammformation berufene Florian Frank fügte sich bei seiner Rückkehr ins Drittliga-Team nach fast drei Jahren auf Anhieb gut ein. Sein 1:0 aus einem Gegenstoß heraus war mental fürs gesamte Team sehr wichtig. Aus dem Rückraum sorgte Evgeni Prasolov gegen seinen Ex-Klub für enorme Torgefahr, aber auch Ruben Sigle, Kevin Wolf, Timm Buck und der nach langer Verletzungspause mit deutlich aufsteigender Form agierende Felix Raff setzten sich immer wieder durch. Nach einer Viertelstunde stand’s 9:3, zur Pause 18:10. Es war bis dahin eine einseitige Angelegenheit. Oppenweiler/Backnang souverän, Horkheim einfach nicht richtig drin.

Horkheims siebter Feldspieler bringt Oppenweiler/Backnang kurzzeitig aus dem Rhythmus.

Gästecoach Michael Schweikardt versuchte es in Durchgang zwei mit einem siebten Feldspieler. Das verlieh dem Angriffsspiel der Gäste mehr Durchschlagskraft. Der HCOB vergab außerdem einige Chancen. Nach zehn Minuten der zweiten Hälfte hatten die Gäste den Rückstand halbiert, nur noch vier statt acht Tore, 18:22. Eine brenzlige Situation für die Hausherren. Aber sie befreiten sich zielstrebig daraus. Vor allem Timm Buck erzielte in dieser Phase wichtige Treffer. Als Ruben Sigle nach einem Ballverlust der Horkheimer aus 30 Metern ins verwaiste Tor einwarf, waren es nach einer Dreiviertelstunde wieder sieben Tore Abstand – 27:20. Der TSB bewahrte sich durch verwandelte Siebenmeter von Yannik Zerweck – allein fünf in Halbzeit zwei – seine Erfolgsaussichten. Sie blieben jedoch vage, weil Oppenweiler/Backnang immer wieder nachlegte. Der Angriff der Murrtaler fand wieder zu guter Durchschlagskraft. Tim Düren traf zweimal hintereinander vom Kreis, damit war die Partie zehn Minuten vor dem Ende beim 30:24 nahezu entschieden. Horkheim kam in den Schlussminuten noch mal heran, durch einen Treffer von Michael Seiz kurz vor der Sirene sogar auf drei Tore, aber auf die Punkteverteilung hatte das keine Bedeutung mehr. Unterm Strich ein starker Auftakt des HCOB – und mit Blick auf die Ambitionen hinsichtlich des Einzugs in die Zwischenrunde ohne Frage ein wichtiger Erfolg.

33:30 (18:10) Rund ums Spiel HC Oppenweiler/Backnang: Müller (1), Koppmeier – Buck (8/4), Raff (3), Sigle (6), Kevin Wolf (3), Prasolov (4), Strýc, Csauth, Florian Frank (3), Maurer (3), Bühler, Rauh, Düren (2). TSB Horkheim: Grathwohl, Hölzl – Reichert (1), Grosser (1), Fröhlich (1), Zeiler (4), Kuhnle, Hess (4), Seiz (4), Freudl (1), Niklas Matusik (4), Uhl, Starz (3), Zerweck (7/5), Noah Matusik. Schiedsrichterinnen: Kuschel/Senk (Ludwigshafen). – Siebenmeter: 4/6:5/5 (Buck scheitert an Grathwohl und an Hölzl). – Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Strýc, Düren – Freudl/zweimal, Zerweck). – Spielverlauf: 4:0, 9:3, 13:7, 18:10 – 22:16, 29:23, 33:30. So ein Pech: Marcel Lenz hatte sich im letzten Testspiel gegen die SG Pforzheim/Eutingen verletzt und wurde nicht rechtzeitig fit. So unterstützte er Livestream-Moderator Josh Kochhann als Co-Moderator. Mit Isaiah Klein, Tobias Gehrke und Philipp Schöbinger fehlten Oppenweiler/Backnang weitere Akteure, dafür kam Youngster Lukas Rauh zu seinem ersten Pflichtspiel in der ersten Mannschaft. HCOB-Kreisläufer Jakub Strýc zog sich in der ersten Halbzeit eine Platzwunde am Hinterkopf zu. Er verließ das Feld und begab sich in die Hände von Physiotherapeut Philipp Klodt. Der zauberte einen Turban auf den Kopf des Handballers, der mit seiner blauen Farbe mächtig Eindruck hinterließ. Tobias Gehrke laboriert noch an den Nachwirkungen eines Kreuzbandrisses. Trotzdem hatte er am Heimsieg gegen Horkheim seinen Anteil. Schließlich hatte er vergangene Runde noch für den TSB gespielt. Und so nahm er auf der Trainerbank neben Coach Matthias Heineke Platz und unterstützte ihn mit wertvollen Infos.
Ein sehr gelungener Auftakt in die Aufstiegsrunde

© Jennifer Bauer

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Erstellt:
12. April 2021, 06:00 Uhr

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