Ein Zeichen des Friedens, ein Zeichen der Solidarität

Ein Jahr Ukrainekrieg: In der Walterichstadt kommen Murrhardter sowie ukrainische Geflüchtete zu einer Gedenkveranstaltung zusammen.

Murrhardter sowie ukrainische Mitbürger haben sich im Stadtgarten nahe des Feuersees zusammengefunden. Foto: Stefan Bossow

© Stefan Bossow

Murrhardter sowie ukrainische Mitbürger haben sich im Stadtgarten nahe des Feuersees zusammengefunden. Foto: Stefan Bossow

Murrhardt. Murrhardterinnen und Murrhardter genauso wie Ukrainerinnen und Ukrainer finden sich am Julius-Söhnle-Musikpavillon im Stadtgarten zu einer Gedenkveranstaltung zusammen. Es ist dieser Tage auch medial schon stark präsent: Mit dem 24. Februar jährt sich der Ukrainekrieg das erste Mal. Gerald Wurster, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Murrhardt, sagt, dass auch, wenn er die Idee hatte, an diesem Freitag analog zu den Mahnwachen zu einer Gedenkstunde zusammenzukommen: „Es war mir klar, dass dies keine Veranstaltung der CDU sein soll, sondern ein Schulterschluss aller in Murrhardt aktiven Parteien und politischen Vereinigungen.“ So ist es auch, es sind Engagierte verschiedener Parteien beziehungsweise Fraktionen und gesellschaftlicher Gruppen erschienen. Wuster begrüßt die Gäste aus der Ukraine, die in Murrhardt Schutz und Zuflucht gefunden haben, ganz besonders und skizziert die Lage aus seiner Sicht, und er sagt: „Die schiere Aussichtslosigkeit, mit den Russen jetzt zeitnah einen Frieden zu vereinbaren, lässt verzweifeln. Umso wichtiger ist es, die Ukraine nicht sich selbst zu überlassen und sie mit all dem zu versorgen, was wir zu leisten in der Lage sind, ohne uns selbst zur Kriegspartei zu machen.“

Bürgermeister Armin Mößner erinnert sich an die Worte des Radiosprechers in den Morgennachrichten vor einem Jahr, die vom Angriff Russlands auf die Ukraine kündeten. „Dieser Krieg macht uns auch hier in Murrhardt nach wie vor fassungslos und betroffen. Und daher haben wir uns hier heute Nachmittag am Julius-Söhnle-Pavillon zu dieser kleinen Mahnwache versammelt. Es ist schön, dass Sie hier vor Ort in Murrhardt mit Anteil nehmen und dass wir auch von dieser Mahnwache ein Zeichen des Friedens aussenden“, sagt Mößner. Auch er heißt die Ukrainer, die nun in Murrhardt leben, besonders willkommen. „Ein Jahr Ukrainekrieg ist vor allem ein Jahr massives menschliches Leid. Verursacht durch – und das gilt es immer wieder zu betonen – einen völkerrechtswidrigen Krieg, der durch nichts zu rechtfertigen ist.“ Der Bürgermeister verdeutlicht dieses Leid auch anhand von Zahlen der Opfer. „Wir gedenken der toten Zivilisten, aber auch der toten Soldaten, die in diesen Krieg ziehen mussten und nicht mehr zur Familie, zu Frau und Kindern nach Hause kommen werden. Wir fühlen mit allen, die ihre Heimat verlassen mussten, trösten sie, hoffen mit ihnen auf ein Wiedersehen und umarmen sie still.“ Mößner dankt den Menschen in Murrhardt, die sich den ukrainischen Geflüchteten angenommen haben, sie in einem nicht immer einfachen Alltag begleiten und unterstützen. „Mit unserer Mahnwache hoffen wir vor allem, dass dieser Krieg bald aufhört. Und auch wir bekräftigen die UN-Resolution zum Rückzug Russlands aus der Ukraine.“ Mößner nimmt zudem auf die Geschichte Deutschlands und der daraus erwachsenen besonderen Verantwortung Bezug. „Mit dieser Mahnwache wollen wir aber auch unsere Solidarität mit der Ukraine ausdrücken“, sagt er. Auch ihm geht es darum, dass Deutschland nicht Kriegspartei wird. Gleichwohl unterstreicht er das Eintreten für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung, für den Rechtsstaat und all die Errungenschaften, „die wir uns in unserem Land nach dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte erworben haben.“ Mößner hat außerdem einen Brief von Galina Minajewa aus Tschugujew mitgebracht, um ihn vorzutragen. Die Bürgermeisterin der ostukrainischen Stadt, zu der Murrhardt über den Freundschaftsverein schon viele Jahre eine Verbindung pflegt, berichtet von der schwierigen Lage und bedankt sich nachdrücklich dafür, dass in Murrhardt über 200 Ukrainer Zuflucht gefunden haben.

Im Anschluss lässt sich zum kommunalen Kino pilgern. Die Murrhardter Grünen haben dort zum Kurzfilm „Oh, Sister!“ eingeladen. Die Dokumentation erzählt von sechs ukrainischen Frauen, die sich mit ihrem Einsatz täglich den Herausforderungen des Angriffskrieges stellen. cs

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Erstellt:
25. Februar 2023, 06:00 Uhr

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