Eine Einladung zur Begegnung und Erkundung

Der Arbeitskreis christlicher Kirchen Murrhardt veranstaltet in rund anderthalb Wochen einen Abend der offenen Gotteshäuser. Vier Gemeinden präsentieren sich und die Gebäude und möchten mit dieser coronagerechten Form an die bisherige Arbeit anknüpfen.

Die evangelische Stadtkirche. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Die evangelische Stadtkirche. Foto: J. Fiedler

Von Christine Schick

Murrhardt. In Vor-Corona-Zeiten war der Oktober klassischerweise für mehrere Abende reserviert, an denen der Arbeitskreis christlicher Kirchen (ACK) Murrhardt zu Veranstaltungen einlud. Nun wollten die Gemeinden wieder an die gemeinsame Arbeit anschließen und es hieß, nach einem passenden Format zu suchen. „Wir haben überlegt, wie sich eine lockerere Form der Begegnung finden lässt, jenseits größerer Versammlungen“, berichtet Achim Bellmann, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde. So entstand die Idee eines Abends, an dem jeder Neugierige ganz frei in den Kirchen ein und aus gehen, sich die Gemeinde aber gleichsam präsentieren und über das geistliche Leben informieren kann.

Der Titel „offene Kirchen – lebendige Orte“ bedeutet für die katholische Pastoralreferentin Martina Fuchs auch, die Kirchenräume und die Atmosphäre neu wahrnehmen zu können. Das betrifft die Gäste genauso wie eigene Gemeindemitglieder. Die Perspektive lässt sich wechseln, Besucher haben die Möglichkeit, Lichtstimmungen und Einrichtung der Kirche zu erkunden. In St. Maria wird beispielsweise der Taufstein zu sehen sein und zwar mit fließendem Wasser, was normalerweise nur die jeweiligen Familien mit ihren Gästen bei einer Taufe miterleben. In der Stadtkirche und der Evangelisch-methodistischen Friedenskirche hat sich baulich einiges getan, liefen doch in beiden Gotteshäusern Sanierungs- und Umbauprojekte, will heißen, auch diese Veränderungen lassen sich begutachten.

Mittlerweile ist zu den drei Partnern ein vierter Mitstreiter gekommen – die Neuapostolische Kirchengemeinde Murrhardt ist nun als Gast mit im ACK aktiv. Hintergrund ist ein theologischer Entwicklungsprozess, über den eine stärkere Annäherung möglich war, erläutert Bellmann. „Wir haben uns da neu aufgestellt und konnten in dem Sinne auch neu aufeinander zugehen“, sagt Dieter Schneider, Gemeindevorsteher der Neuapostolischen Kirche.

Der Arbeitskreis christlicher Kirchen in Murrhardt hat seine Arbeit bereits in den 1970er-Jahren aufgenommen. Nach Recherchen von Achim Bellmann wurde das ökumenische Montagsgebet 1974 aus der Taufe gehoben. Zudem gab es gemeinsame Taizé-Reisen beziehungsweise -freizeiten. „Vieles ist heute fast selbstverständlich“, sagt Martina Fuchs, „beispielsweise der ökumenische Gottesdienst beim Sommerpalast.“ Und Bellmann erinnert an das gemeinsame Engagement der Kirchen in der Flüchtlings- und Integrationsarbeit vor einigen Jahren. Der ACK sei auch bei übergreifenden Themen beispielsweise für die Vernetzung mit der Stadt eine hilfreiche Adresse. Dieter Schneider setzt darauf, nun im Prozess des Neustarts sich noch besser kennenlernen zu können. Das gilt genau genommen auch für Pastorin Susanne Meister von der Evangelisch-methodistischen Kirche, die den Stab von Anke Neuenfeldt übernommen hat.

Die Neuapostolische Kirche. Foto: C. Schick

Die Neuapostolische Kirche. Foto: C. Schick

Die Evangelisch-methodistische Friedenskirche. Foto: C. Schick

Die Evangelisch-methodistische Friedenskirche. Foto: C. Schick

Die katholische Kirche St. Maria. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Die katholische Kirche St. Maria. Foto: J. Fiedler

Entdecken der Räume, Infos, Texte und Lieder

Der Abend Der ACK lädt am Freitag, 29. Oktober, von 19 bis 21 Uhr zum Erkunden der vier Gotteshäuser und dazu ein, sie in der abendlichen Atmosphäre auf sich wirken zu lassen: die evangelische Stadtkirche, Klosterhof 8, die katholische Kirche, Helmut-Götz-Straße 5, die Evangelisch-methodistische Kirche, Friedensstraße 7, und die Neuapostolische Kirche, Römerstraße 10.

Impulse Wer möchte, kann dabei auch erfahren, was für das jeweilige Gebäude und die Gemeinde prägend ist. Dazu wird es in St. Maria und in der Neuapostolischen Kirche jeweils um 19 und 20 Uhr einen Impuls mit Informationen, Texten und Liedern geben, ebenso um 19.30 und 20.30 Uhr in der Stadtkirche und Friedenskirche. Besucherinnen und Besucher haben so die Möglichkeit, bei einem abendlichen Spaziergang alle vier Kirchenräume zu entdecken. Um 20.50 Uhr schließt der Abend mit einem Gebet ab, das zeitgleich in allen vier Kirchen stattfindet.

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Erstellt:
19. Oktober 2021, 06:00 Uhr

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