Tesla-Chef

Elon Musk verlässt die politische Bühne

Elon Musk war Trumps oberster Einspar-Kommissar, der 260.000 staatliche Bedienstete um ihren Job brachte. Er wurde zunehmend zur Belastung und muss gehen.

Mit dem Abgang Musks von der politischen Bühne endet ein schillerndes Kapitel einer zunehmend problematischen politischen Verbindung (Archivfoto).

© Matt Rourke/AP/dpa

Mit dem Abgang Musks von der politischen Bühne endet ein schillerndes Kapitel einer zunehmend problematischen politischen Verbindung (Archivfoto).

Von red/dpa

Mit dem Abgang Musks von der politischen Bühne endet ein schillerndes Kapitel einer zunehmend problematischen politischen Verbindung. Sie hat dem Beginn der zweiten Amtszeit Donald Trumps den Stempel aufgedrückt. Musk wurde zur Symbolfigur der rücksichtslosen Politik des bürokratischen Kahlschlags unter Trump. 

Als Chef einer am Kongress vorbei installierten Institution, die sich Behörde für Regierungseffizienz nennt, machte sich Musk mit brachialen Methoden zum Feindbild zigtausender Regierungsmitarbeiter. Zwölf Prozent der insgesamt 2,3 Millionen Bundesbediensteten fielen seiner Kündigungswut zum Opfer, die er gerne mit der Kettensäge in der Hand dokumentierte. 

Mit ihnen wurden ganze Ministerien, Behörden und Institutionen abgeschafft oder bis an den Rand Arbeitsfähigkeit verkleinert: Die USAID, die unabhängige Entwicklungsbehörde etwa, oder der Auslandssender Voice of America. Der DOGE-Chef prahlte, er habe dem Staat durch diese beispiellose Entlassungswelle Ausgaben in Höhe von 160 Milliarden Dollar erspart. 

Gewinneinbruch bei Tesla ausschlaggebend für Rückzug

Musk gestand jetzt ein, dass es ein „harter Kampf“ sei, „die Dinge in Washington zu verbessern“, weil die Situation der Bundesbürokratie viel schlimmer sei, als er dachte. Schon früh war befürchtet worden, dass es zwischen den beiden Groß-Egos Trump und Musk irgendwann zu einem Bruch kommen müsse, weil der Milliardär dem Präsidenten immer wieder die Show stahl. Tatsächlich kam es dann zu inhaltlichen Dissonanzen. Musk, der als weltweit agierender Unternehmer an seine wirtschaftlichen Interessen dachte und vor allem auf konsequente Deregulierung setzte, kritisierte die protektionistische Handels- und Zollpolitik des Präsidenten und wandte sich gegen das geplante Haushaltsgesetz, das die Staatsverschuldung in die Höhe treibe, wie er jetzt erklärte. 

Ausschlaggebend für den Rückzug Musks dürfte aber am Ende der Gewinneinbruch bei Tesla in Höhe von 71 Prozent gewesen sein. Branchenkenner attestierten der Automarke angesichts der politischen Schreckensbilanz ihres Eigentümers einen katastrophalen Imageschaden. 

Musk will sich jetzt wieder verstärkt Tesla und dem Weltraum widmen. Der jüngste Start seiner Superrakete endete zwar mit einer Explosion. Doch seine Vision von der Eroberung des Mars ist damit nicht verpufft. Trotz aller Verluste verfügt Musk über ausreichend finanzielle Mittel. Forbes schätzt sein Vermögen auf 420 Milliarden Dollar – deutlich mehr als vor der Präsidentschaft Trumps.

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Erstellt:
29. Mai 2025, 16:08 Uhr

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