Erkundung der Kur- und Bäderstadt

Herbstexkursion der Volkshochschule Murrhardt führt nach Baden-Baden – Autobahnkirche St. Christophorus besichtigt

Die Kunstfahrt mit Christian Schweizer (links) bot wieder viele Einblicke in die Geschichte. Foto: privat

Die Kunstfahrt mit Christian Schweizer (links) bot wieder viele Einblicke in die Geschichte. Foto: privat

MURRHARDT (pm). Die Kunstfahrt der Volkshochschule führte diesmal nach Baden-Baden. Die Exkursion mit Christian Schweizer war eine historische Punktlandung, denn am 3. November 1248 wurde die Klosterkirche der Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal einst geweiht, eine Gründung der Markgräfin Irmengard von Baden (um 1200 bis 1260) in unmittelbarer Nähe zum badischen Stammsitz, der Burg Hohenbaden, heißt es im Bericht über die Fahrt. Ihr Ehemann Markgraf Hermann V. von Baden (1180 bis 1243), der Erbauer der Burg Reichenberg, war drei Jahre zuvor am 16. Januar 1243 gestorben und noch wie sein Vorfahr Hermann II. in Backnang beigesetzt worden.

Irmengard nannte das Kloster Lucida vallis („helles Tal“) – vermutlich in Anlehnung an das berühmte, von Bernhard von Clairvaux im 12. Jahrhundert gegründete Kloster Clara vallis (Clairvaux) in Frankreich. Für die badische Landesgeschichte hat das Zisterzienserinnenkloster Lichtenthal als geistliches Zentrum der einstigen Markgrafschaft eine besondere Bedeutung: Es diente den Markgrafen von Baden nicht nur als Hauskloster, sondern ab 1245 auch als Grablege und genoss aufgrund der engen Verbindung mit dem Hause Badens materiellen Rückhalt.

Die Besichtigung dieses ehrwürdigen Klosters in der Stadt Baden-Baden war der Höhepunkt der diesjährigen Herbst-Kunstfahrt, heißt es weiter. Das spannende und gut organisierte Besichtigungsprogramm begann im Stadtmuseum mit einer Führung durch die Sonderausstellung „Landpartien Nordschwarzwald“ zur Geschichte des Fremdenverkehrs und der touristischen Entwicklung der weltberühmten Kur- und Bäderstadt Baden-Baden. Während einer Stadtführung wurde die paneuropäische Prägung der Stadt entlang der Lichtenthaler Allee lebendig, waren doch verschiedene Sprachen, mal Französisch, mal vertraut Deutsch oder selbstverständlich Russisch in den Straßen, Gassen und Plätze zu hören. Mondän das Kulturviertel zwischen Brenners Parkhotel und dem Kurhaus mit Wandelhalle.

Christian Schweizer erläuterte schon auf der Hinfahrt die reiche Geschichte der Stadt und des Landes, von den Römern über das Haus Baden mit seinen genealogischen Wurzeln im Raum Backnang-Murrhardt bis hin in die jüngste Vergangenheit. Bei der Anreise stellte er der Reisegruppe die in ihrer besonderen Architektur einmalige Autobahnkirche St. Christophorus bei Rastatt vor, wie bei einem nachmittäglichen kleinen Rundgang die Stiftskirche und die Oberstadt Baden-Badens, errichtet auf den römischen Fundamenten der Thermen der Civitas Aurelia Aquensis. Trotz des herbstlichen Wetters war es eine sehr gelungene Ausfahrt, mit reichhaltigen Eindrücken zur Kultur und Geschichte der näheren und weiteren Heimat, so das Fazit.

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Erstellt:
15. November 2019, 06:00 Uhr

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