Erstes Eintauchen mit Gänsehautgefühl

Von Elisabeth Klaper

Murrhardt. Die Sonne und der blaue Himmel strahlen, als sich eine seit Jahren bestehende Gruppe von rund 20 treuen Frühschwimmerinnen und Frühschwimmern vor dem Eingang des Freibads im Trauzenbachtal zur Eröffnung der Badesaison 2022 trifft. Die meisten sind Seniorinnen und Senioren, die sich durch Schwimmen gesund und fit halten, und die Vorfreude auf das erste Bade- und Schwimmvergnügen ist ihnen in die lächelnden Gesichter geschrieben.

Nach kurzem Schwätzchen können es einige kaum noch erwarten, ins schon von Weitem intensiv blau leuchtende große Schwimmbecken zu steigen. Obwohl manche, die bereits sommerlich leicht bekleidet sind, ein bisschen bibbern, da die Lufttemperatur morgens um 9 Uhr noch recht frisch ist. Zum offiziellen Badesaisonstart mit Bürgermeister Armin Mößner und Rainer Braulik, Geschäftsführer der fürs Freibad zuständigen Stadtwerke, gibt es für die ersten Freibadgäste ein Gläschen Sekt oder Orangensaft oder beides gemischt.

Gut gelaunt stoßen sie auf eine schöne Badesaison mit möglichst lang anhaltender sommerlich-badefreundlicher Witterung an. Mit Blick auf das fast ideale Freibad-Eröffnungswetter gibt der Rathauschef sich optimistisch: „Wir hoffen auf eine gute, normale Freibadsaison ohne Einschränkungen durch die Coronapandemie.“ Dennoch weist Mößner darauf hin, dass die Badegäste in Bereichen, wo es manchmal zu Gedränge oder Schlangen kommt, wie an der Kasse, bei den Duschen oder vor den Umkleidekabinen, möglichst noch ausreichend Abstand zueinander halten sollten.

Die gesamte Freizeiteinrichtung, die stets Badegäste aus dem ganzen Umland anzieht, präsentiert sich blitzblank geputzt, „sieht gut aus und ist wunderbar gepflegt“. Dafür dankt der Bürgermeister dem Team der Stadtwerke und des Freibads. Die Liegewiese wird erweitert und im Kinderbereich mit Sonnenliegen ausgestattet, der nach der Saison optimiert wird. Weiter ist die Sanierung des großen Schwimmbeckens dringend notwendig: Dazu habe die Stadt nun einen beachtlichen Zuschuss aus dem Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums von knapp 300000 Euro erhalten, freut sich Mößner. Denn: „Wir wollen unser paradiesisch mitten im Grünen gelegenes Freibad langfristig erhalten.“ Rainer Braulik hebt die wichtige und tatkräftige Unterstützung der hauptamtlich im Freibad arbeiteten Kräfte durch den Förderverein Freibad hervor, der sowohl finanziell als auch durch zahlreiche ehrenamtliche und freiwillige Helferinnen und Helfer dazu beiträgt, dass die gesamte Anlage stets in einem Topzustand ist und bleibt. Bei der Kiosk-Bewirtung gibt es einen Neustart mit Sofia Papadopoulou, die auch Wirtin der gegenüberliegenden VfR-Vereinsgaststätte ist. Sie bietet neben bekannten griechischen Spezialitäten und traditionellen deftigen Speisen auch vegetarische Salate, Pommes und Zucchini-Bällchen an. Nach kurzer kalter Dusche tauchen die meisten Frühschwimmerinnen und -schwimmer über die Einstiege langsam ins Becken, paddeln ein wenig und beginnen dann langsam die ersten Bahnen zu ziehen. Einer aber nimmt Anlauf, sprintet übers Sprungbrett und legt einen gelungenen „Saisonpremieren-Sprung“ hin. Nachmittags ist bei fast sommerlicher Wärme viel los: Schon von Weitem hört man fröhliches Lachen und Jubelrufe, zahlreiche Familien genießen die Sonne auf den Liegewiesen. Mädchen und Jungen planschen vergnügt in den Becken mit „wunderbar warmem Wasser“, so die Bewertung der jungen Wasserratten. Etliche Jugendliche haben derweil großen Spaß auf der Wasserrutsche. Die Badeaufsicht führt Jürgen Reuß, nun Meister für Bäderbetriebe, den zwei Fachangestellte für Bäderbetriebe unterstützen: Frank Schapke und Celine Rieg vom Hallenbad in Gschwend. „Wir sind mit den Reparatur- und Sanierungsarbeiten zu 90 Prozent fertig, nur im Kinderbereich gibt es noch ein paar finale Arbeiten zu erledigen.“ Aber: „Die Badegäste können uneingeschränkt alle Becken und Einrichtungen benutzen“, versichert Reuß.

Die Stadt hat einen Zuschuss
zur Badoptimierung von knapp 300000 Euro erhalten.