Vertrauensprobe
Evotec-Aktie fällt um 10 % - Der Hintergrund
Die Evotec-Aktie steht heute massiv unter Druck und verzeichnet einen deutlichen Kursrückgang. Was steckt hinter diesem Einbruch, und welche Faktoren belasten den Kurs des Hamburger Wirkstoffforschers?
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Die Evotec-Aktie fällt heute um 10 % auf ein neues Mehrjahrestief. Erfahren Sie, welche Faktoren den Kurs des Hamburger Wirkstoffforschers belasten.
Von Matthias Kemter
Am heutigen Dienstag fällt die Evotec-Aktie um über 10 % auf knapp 4,90 Euro. Der Fall ist tief, da das Papier den Vorabend noch mit einem Kurs von 5,50 Euro geschlossen hat. Aktuell liegt der Kurs bei 5,10 Euro und markiert damit ein neues Mehrjahrestief. Der Kursrutsch folgt auf eine bedeutende Aktienplatzierung durch Novo Holdings, einen der größten Anteilseigner des Unternehmens. Diese Entwicklung hat das Vertrauen der Anleger erschüttert und die ohnehin angespannte charttechnische Lage weiter verschärft.
Großaktionär reduziert Anteile
Der Hauptgrund für den Kursverfall liegt in der Entscheidung von Novo Holdings, 9,4 Millionen Evotec-Aktien zu einem Preis von 5,10 Euro je Aktie zu platzieren. Dies entspricht etwa 5 % des Grundkapitals. Novo Holdings, bislang zweitgrößter Aktionär von Evotec, reduziert damit seinen Anteil erheblich. Die Platzierung wurde am Montagabend bekannt und sorgte bereits vorbörslich für Druck auf die Aktie. Solche Verkäufe durch Großaktionäre werden am Markt oft als Vertrauensverlust interpretiert, was zu Abverkäufen führt.
Strategische Fortschritte ohne Wirkung
Parallel dazu hatte Evotec positive Nachrichten zu vermelden: Der Verkauf des Just-Evotec-Biologics-Standorts in Toulouse sowie eine strategische Partnerschaft mit Sandoz könnten dem Unternehmen langfristig über 650 Millionen Dollar einbringen. Dennoch konnten diese Meldungen den Kursverfall nicht aufhalten. Die Marktteilnehmer scheinen sich derzeit stärker auf die unmittelbaren Belastungen durch die Aktienplatzierung zu konzentrieren.
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Charttechnische Lage bleibt angespannt
Aus technischer Sicht befindet sich die Aktie an einem kritischen Unterstützungsniveau bei etwa 5,08 Euro, das zuletzt mehrfach gehalten hatte. Ein nachhaltiger Durchbruch nach unten könnte jedoch eine Stop-Loss-Welle auslösen und den Kurs weiter unter Druck setzen. Erst bei einer Rückkehr über 5,90 Euro würde sich das charttechnische Bild wieder aufhellen.
Fazit
Die Evotec-Aktie steht vor einer schwierigen Phase. Die Reduzierung der Anteile durch Novo Holdings hat das Vertrauen der Anleger erschüttert und die ohnehin fragile charttechnische Lage weiter verschärft. Für eine nachhaltige Erholung sind positive Impulse und eine Rückgewinnung des Marktvertrauens dringend erforderlich.
