Flecken gebügelt und Schuhe geputzt
Beim Häsabstauben der Murreder Henderwäldler werden die Mitglieder inspiziert und in die neue Kampagne geschickt.

© Alexander Irion
Je drei Wasserfratzen und Feuerbarthl werden am schmotzigen Donnerstag getauft (von links): Nils Löchner, Florian Munz, Lara Herburger, Sonja Bischoff, Jannika Schultheiß und Maike Elser (mit Kind).Foto: Alexander Irion
Murrhardt. Am Dreikönigstag wurde bei den Murreder Henderwäldlern nach Jahren endlich wieder ein gewohntes Häsabstauben gefeiert. Dazu fanden sich die Narren mit ihrem Häs und Maske in der Murrhardter Festhalle ein. Nachtkrabb, Hotz und Hexenturmweible trugen zum Auftakt eine schwarze Kiste, mit deren Masken als Inhalt, auf die Bühne. Nachtwächter Christian Schweizer leitete sie durch die verdunkelte Halle. Die drei Einzelfiguren, zu Beginn noch mit schwarzen Gewändern verschleiert, zogen erst auf der Bühne ihre Masken auf und verkündeten mit drei kräftigen „Narri, Narro“ den Beginn der Fasnet.
Der 6. Januar ist traditionell der Auftakt der schwäbisch-alemannischen Fasnet und der erste Tag, an welchem das Häs überhaupt in einer Kampagne getragen werden darf – unter der Voraussetzung, den Laufbändel der aktuellen Saison sichtbar am Häs zu tragen. Um diesen zu bekommen, wurde durch die Häsmeisterin mit Team die komplette Ausrüstung eines jeden Mitglieds auf Vollständigkeit und Unversehrtheit inspiziert: Flecken gebügelt, schwarze Schuhe gesäubert, Häs gesäubert, alte Laufbändel entfernt – nur so wird der Narr in die Kampagne 2023 starten dürfen. Für Neumitglieder, die diese Prozedur so noch nicht erlebt hatten, konnte sich dies schon wie eine Prüfung anfühlen.
Wasserfratz und Feuerbarthl haben in der aktuellen Kampagne wieder einiges vor: Sie werden sowohl bei Umzügen in der Region zu sehen sein als auch Einladungen zu weiter entfernten Zielen in Baden und Franken wahrnehmen. Zudem sollen auch wieder verstärkt die sozialen Einrichtungen (Kindergarten, Schule, Seniorenheime und Wohnstätten für Behinderte) in und um Murrhardt besucht werden.
Der Verein beziffert dieses Jahr sein 40-jähriges Bestehen und hat selbst in den vergangenen (Pandemie-)Jahren immer mehr Interessenten als Mitglieder gewinnen können – sein jüngst beigetretenes Mitglied unterschrieb den Mitgliedsantrag erst bei der Vorstellung auf der Bühne. Die Neumitglieder sind namentlich: aus Familie Balthasar Tanja, Elisabeth und Samuel; Familie Pohl mit Franziska, Jörn, Eric, Hannes; Elizardo Delgado Remiz und Dominik Weller.
Dieses Jahr werden je drei Wasserfratzen und Feuerbarthl getauft: Nils Löchner, Florian Munz, Lara Herburger, Sonja Bischoff, Jannika Schultheiß und Maike Elser. Die Taufe findet am schmotzigen Donnerstag, 16. Februar, nach dem Rathaussturm statt.
Den LWK-Verdienstorden erhielten Kim Steiert, Monika Schwed und Melanie Gabriel. Der LWK-Motivorden ging an Andrea Ott und Rudi Theier. Die Urkunde für eine 33-jährige Mitgliedschaft ging an den Narrenvater Helmut Weisheit. 22 Jahre dabei sind Ralf Merklein und Carolina Ott. Nachträglich eine Urkunde und somit für 11+1 Jahre erhielten Laura und Lena Hermann, Niklas und Sonja Hillenbrand. Für 11 Jahre Zugehörigkeit wurden geehrt: Alina und Jonas Hillenbrand, Michael Jauß, Marie Kessel und Lara, Leah, Lisa Spreu.
Die Henderwäldler laden am Samstag, 18. Februar, zum 13. Murrhardter Nachtumzug ein. pm