Betrugsverdacht in Jerusalem
Frau lässt Holocaust-Überlebende in Israel illegal begraben
Um weiter Sozialleistungen für ihre Mutter zu beziehen, beerdigte eine Israelin die Leiche der 93-jährigen Holocaust-Überlebenden heimlich im Hinterhof. Die Polizei ermittelt.

© IMAGO/Pond5 Images/xyosilonx via imago-images.de
Eine Israelin muss mit einer Strafe rechnen – sie soll die Leiche ihrer 93-jährigen Mutter heimlich beseitigt haben (Symbolfoto).
Von red/KNA
Weil sie die Leiche ihrer 93-jährigen Mutter, einer Holocaust-Überlebenden, verschwinden ließ, drohen einer Israelin strafrechtliche Konsequenzen. Die Polizei wirft ihr vor, die sterblichen Überreste heimlich beseitigt zu haben, um weiter Entschädigungszahlungen für die Mutter kassieren zu können. Die Leiche sei nach wochenlangen Ermittlungen im Hof des Hauses im nordisraelischen Karmiel gefunden worden.
Die Behörden wurden auf den Fall aufmerksam, als Angehörige sich im September besorgt über das Wohlergehen der betagten Frau geäußert hatten. Die Tochter und deren Lebensgefährte gaben daraufhin an, die Holocaust-Überlebende sei bereits im April 2024 eines natürlichen Todes gestorben und in einer anderen Stadt bestattet worden. Doch es kam laut Polizeiangaben zu Widersprüchen, weshalb der Lebensgefährte festgenommen worden sei. Der Mann beging den Angaben zufolge im Untersuchungsgefängnis Suizid.
Gegen die 64 Jahre alte Tochter wird nun unter anderem wegen Betrugs ermittelt. Ihr sei es darum gegangen, die Sozialleistungen der Mutter trotz ihres Todes weiter zu beziehen.