Gelb-Rot gegen Woltemade – folgt ein Einspruch?

Der Stürmer muss im Spiel gegen den SV Werder Bremen vom Feld, was Kritik am Schiedsrichter nach sich zog. Beim VfB will man sich gegen eine Sperre wehren.

Von dip

Stuttgart - Am Ende wollten nicht einmal die Kontrahenten von einem vollkommen gerechtfertigten Platzverweis sprechen. „Vielleicht ein bisschen hart“, fand der Bremer Leonardo Bittencourt die Gelb-Rote Karte gegen Nick Woltemade. Ole Werner, der Werder-Coach meinte, dass man diesen Platzverweis nicht hätte aussprechen müssen. Was das alles Nick Woltemade und dem VfB brachte? Rein gar nichts.

Schiedsrichter Daniel Schlager hat die beiden Fouls des VfB-Stürmers jeweils als gelbwürdig bewertet. Das war in der zweiten Szene viel zu hart, da Woltemade den Bremer Mitchell Weiser zwar berührte, dies aber nur leicht und im Kampf um den Ball. Aber die Stuttgarter mussten ab der 65. Minute eben in Unterzahl spielen – was sie am Ende zumindest einen Punkt kostete. Werder erzielte kurz vor Schluss noch das 2:1.

Man müsse sich daher „auch an die eigene Nase fassen“, meinte der Stuttgarter Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. Er hätte sich vom Schiedsrichter dennoch eine andere Art der Entscheidungsfindung gewünscht.

„Man muss das Gefühl dafür haben, dass man das Spiel mit solch einer Entscheidung in eine andere Richtung lenken kann“, sagte Wohlgemuth, „da kann man sich dann auch ein paar Sekunden mehr Zeit nehmen.“ Um die Schwere des Vergehens vielleicht auch in Relation zu setzen zum sonstigen Geschehen auf dem Feld.

Sebastian Hoeneß, zum Beispiel, erinnerte daran, dass gerade Nick Woltemade selbst „der meistgefoulte Spieler“ gewesen sei. Oft sei er auch auf dem Weg zu vermeintlich aussichtsreichen Situationen regelwidrig gestoppt worden. Aber, monierte der VfB-Trainer: „Sein Gegenspieler ging ohne Karte vom Platz.“ Das Fazit von Hoeneß: „Das passt einfach nicht.“ Der Coach, der normalerweise mit Kritik am Unparteiischen spart, befand: „Es war einfach keine gute Spielleistung.“ Die Verantwortlichen des VfB suchten nach dem Abpfiff das Gespräch mit dem Referee Daniel Schlager. Angeblich habe dieser zugegeben, zu hart entschieden zu haben. Doch auch das änderte logischerweise zunächst nichts an den geschaffenen Tatsachen. Die für den VfB ja einerseits bedeutete, dass die Mannschaft ihr Heimspiel gegen Werder verlor – natürlich mit eigenem Zutun. Zum anderen fehlt Nick Woltemade nun beim schwierigen Auswärtsspiel am kommenden Samstag (18.30 Uhr) beim 1. FC Union Berlin.

Bis dahin wird man beim VfB auch entscheiden, ob man gegen diese Doppelbestrafung Einspruch einlegen wird. Schon einmal hatten die Stuttgarter damit Erfolg. Beim Platzverweis gegen Atakan Karazor im Spiel beim VfL Wolfsburg wurde die Ein-Spiel-Sperre zurückgenommen. Auch diesmal geht die Tendenz angeblich dazu, die juristischen Möglichkeiten auszuschöpfen.

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Erstellt:
13. April 2025, 22:10 Uhr
Aktualisiert:
14. April 2025, 21:56 Uhr

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