Großaspach landet glanzlosen Pflichtsieg

Fußball-Regionalligist SG Sonnenhof gewinnt in der ersten WFV-Pokalrunde beim Landesligisten SG Sindringen/Ernsbach mit 3:0. An der Erkenntnis, dass noch viel zu tun bleibt, um in der Punkterunde auf höchstem Niveau mithalten zu können, ändert das nichts.

Wieder Elfmeter, wieder drin: Dominik Widemann lässt Keeper Stefan Grötsch keine Chance, das 2:0 für Großaspach.Foto: M. Schmerbeck

Wieder Elfmeter, wieder drin: Dominik Widemann lässt Keeper Stefan Grötsch keine Chance, das 2:0 für Großaspach.Foto: M. Schmerbeck

Von Steffen Grün

So richtig glücklich wirkte Hans-Jürgen Boysen nach dem Abpfiff nicht. „Mir haben heute zwei Dinge gefallen“, leitete Aspachs erfahrener Trainer sein Fazit ein: „Zum einen, dass wir zu Null gespielt haben, und zum anderen, dass wir gewonnen haben.“ Diese Aussage impliziert, dass es sonst nicht allzu viel war, was er seinem Team positiv in Rechnung stellt. Das wiederum überrascht nicht arg, denn der klare Favorit tat sich beim krassen Außenseiter schwerer, als es bei drei Ligen Unterschied im Normalfall zu erwarten ist.

Nicht, dass Missverständnisse aufkommen: Der Sieg war verdient und auch zu keiner Zeit in Gefahr. Die Einheimischen versuchten zwar, aus ihrer kompakten Defensive mit einer Fünferkette als hinterem Riegel überfallartig zu kontern, doch das endete in aller Regel in Abseitspositionen. Klare Möglichkeiten für Sindringen/Ernsbach waren über die gesamte Partie nicht zu notieren, für die Gäste machte Dominik Widemann den Anfang. In der elften Minute zielte der neue Mann im SG-Angriff knapp am langen Pfosten vorbei. Ein Freistoß von Widemann, denn Keeper Stefan Grötsch für einen Showflug nutzen konnte (17.), war die zweite Torannäherung. Zu wenig für Boysen, der vom Spielfeldrand lautstark „mehr Bewegung“ anmahnte. Klar sei es gegen die dicht gestaffelte Abwehr des Rivalen nicht leicht gewesen, zeigte sich der 63-Jährige später zwar ein Stück weit verständnisvoll und kalkulierte auch den sehr engen Platz sowie den unebenen Untergrund in seine Überlegungen mit ein. Trotzdem hätte er von seinen Schützlingen schon erwartet, früher das geeignete Mittel zu finden.

Zwei Foulelfmeter bringen Aspach auf die Siegerstraße

„Der Ansatz, die Bälle in den Rücken der Abwehr zu spielen, hat dann funktioniert“, freute sich Boysen. Noch viel besser hätte es ihm aber gefallen, wenn die Elf in Eigenregie darauf gekommen wäre, „nicht erst auf die Ansage des Trainers“. Egal, nach einer knappen halben Stunde wurden Aspachs Vorstöße zwingender. Jonas Meiser hatte in der 28. Minute Pech, dass sein Kopfball an die Latte klatschte. Der Abpraller landete bei Widemann, der mit seinem Schuss am Torwart scheiterte. 120 Sekunden später führte die SG aber mit 1:0. Darius Held wurde von Chris-Michael Nöthe im Strafraum zu Fall gebracht, den fälligen Elfmeter verwandelte Jüllich mühelos. In der 33. Minute zeigte der Referee schon wieder auf den Punkt, dieses Mal nach einem bösen Zusammenprall zwischen Aspachs Youngster Flavio Santoro und Torwart Grötsch. Der kurzzeitig benommene Offensivakteur erholte sich zum Glück rasch wieder, während Widemann den Strafstoß sicher zum 2:0 ummünzte.

Ohne den guten Torwart im Kasten von Sindringen/Ernsbach hätte Aspach eventuell noch vor der Pause nachgelegt, doch er verhinderte gegen Mohamed Diakité (39.), Dominik Widemann (45.) und Jonas Brändle (45.) weitere Gegentreffer. So war es erst nach einer Stunde so weit, dass mit dem 3:0 auch die letzten Zweifel am Sieg des Favoriten beseitigt waren. Der eingewechselte Jan Ferdinand wurde auf die Reise geschickt, umkurvte den ihm entgegen eilenden Torwart und schoss ins leere Tor. Der Rettungsversuch eines Abwehrspielers kam Sekundenbruchteile zu spät.

Beim 3:0 blieb es bis zum Schluss. „Wir haben zu wenig Tore geschossen“, ärgerte sich Boysen. Die Möglichkeiten, „um das Ergebnis achtbarer zu gestalten“, seien da gewesen. Letztlich gelte es aber, das Spiel schnell abzuhaken und nach vorne zu blicken, „denn man hat auch heute wieder gesehen, dass noch ganz, ganz viel Arbeit vor uns liegt“. Von Samstag bis Mittwoch wird im Trainingslager am Walchsee geschuftet, nach der Rückkehr geht’s für die Aspacher am nächsten Donnerstag (17.30 Uhr) zum Landesliga-Aufsteiger Türkspor Neckarsulm. Einen Sieg vorausgesetzt, könnte es in der dritten Runde am Mittwoch, 26. August, zum heiklen Gastspiel beim SGV Freiberg kommen, falls sich der ambitionierte Oberligist seinerseits in der zweiten Runde in Oeffingen behauptet.

Bitter ist aber, dass Zugang Georgios Pintidis nicht mitmischen wird. Der 20-Jährige wird am Montag an der „weichen Leiste“ operiert, die eine Schambeinentzündung verursacht hat. Sportdirektor Joannis Koukoutrigas beziffert die Zwangspause auf mindestens acht Wochen.

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Erstellt:
14. August 2020, 06:00 Uhr

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