Großaspach träumt, Steinbach trifft

Fußball-Regionalligist aus dem Fautenhau verliert beim neuen Spitzenreiter aus Hessen mit 0:4. Die chancenlose SG Sonnenhof liegt schon nach vier Minuten mit 0:2 zurück. Trainer Hans-Jürgen Boysen: „In der ersten Halbzeit waren wir ein Hühnerhaufen.“

Das ging für Andreas Ivan (links), Marvin Cuni und die SG Sonnenhof böse ins Auge. Mit 0:4 verlor Großaspach bei Steinbach Haiger. Foto: C. Loos

© Carsten Loos

Das ging für Andreas Ivan (links), Marvin Cuni und die SG Sonnenhof böse ins Auge. Mit 0:4 verlor Großaspach bei Steinbach Haiger. Foto: C. Loos

Von Uwe Flegel

Das war nichts. 0:4 verloren Großaspachs Regionalliga-Fußballer gestern Abend beim neuen Spitzenreiter TSV Steinbach Haiger. Eine Niederlage, die in der Höhe völlig in Ordnung ging. Vor allem weil die Schwaben die Anfangsphase verschliefen und schon nach vier Minuten mit 0:2 in Rückstand lagen. Trainer Hans-Jürgen Boysen urteilte dazu: „Dieses Problem hat uns danach die gesamte erste Halbzeit verfolgt.“ In der Tat war die SG für den hessischen Titelaspiranten erst nach dem Seitenwechsel ein Kontrahent, der auf Augenhöhe agierte. In der Schlussphase kassierten die Gäste dann trotzdem noch zwei weitere Tore.

Sechs Spieler vom alten Drittligakader sind der SG Sonnenhof Großaspach nach dem Abstieg verblieben. Mit Jonas Meiser und Ken Gipson standen nur zwei von ihnen gegen den Titelaspiranten aus Mittelhessen in der Startelf. Während die Routiniers Kai Gehring und Nico Jüllich, der sich nicht richtig wohlfühlte, wenigstens auf der Bank wiederfanden, hatten Julian Leist und Joel Gerezgiher die Fahrt in den Lahn-Dill-Kreis gar nicht erst mitgemacht. Der Kapitän fehlte aus privaten Gründen, der Mittelfeldmann hatte sich verletzt. Heißt, dass der Begriff runderneuerte Mannschaft noch nie in der bisherigen Saison so richtig war wie am Freitagabend in Haiger. Dumm nur, dass Aspachs Fußballer zu Beginn der Partie offenbar vor allem Augen für die Idylle zwischen Wald und Wiesen rund um das auf einem Hügel gelegene Stadion hatten. Zumindest war das, was auf dem Platz in der Anfangsphase passierte zu schnell für das Gästeteam.

Jedenfalls lagen die Schwaben und ihre neuformierte Abwehr schon wenige Minuten nach dem Anpfiff mit 0:2 zurück. Erst hatten sich Ken Gipson und Debütant Özgür Özdemir Fehler geleistet, an dessen Ende Sascha Marquet den Ball aus elf Metern zum 1:0 ins Eck schob (2.), dann war eine Flanke in den Strafraum gesegelt und Enis Bytyqi hatte sie mit der Fußspitze zum 2:0 verlängert. Die SG hatte sichtlich Mühe, ins Spiel zu finden. „Wenn man in den ersten vier Minuten zwei Gegentore kassiert, dann kann man sich vorstellen, wie bei einem der Fußball funktioniert – nämlich gar nicht“, erklärte Hans-Jürgen Boysen das, was sich vor der Pause bei seiner Mannschaft auf dem Platz abspielte und urteilte hart: „Das war ein Hühnerhaufen.“ Nur langsam gelang es der SG, defensiv stabiler zu werden. Vorne dauerte es eine halbe Stunde, ehe Andreas Ivan mit einem 20-Meter-Schuss für die erste nennenswerte Aktion sorgte.

Nach der Pause waren die Gäste früher wach und fünf Minuten nach Wiederanpfiff am Anschlusstreffer dran, doch der Ball von Ivan touchierte nur die Latte. Auf der anderen Seite brauchte es drei Minuten später nach einem Kopfball von Bytyqi eine Glanztat von Schnitzler, um einen dritten Gegentreffer zu verhindern. Die gute Offensivaktion der Hausherren änderte aber nichts daran, dass die SG mittlerweile ein Gegner auf Augenhöhe war. Um zu einem Tor zu kommen, fehlte aber die Genauigkeit beim letzten Pass. Eine Viertelstunde vor Schluss war die Begegnung ohnehin entschieden, als Florian Bichler einen vom Pfosten abprallenden Schuss zum 3:0 für den neuen Spitzenreiter über die Linie drückte. Dass Großaspach in der Phase gerade in Unterzahl spielte, weil Ken Gipson minutenlang an der Auslinie behandelt wurde, passte ins Bild. Damit hatte es sich aber noch nicht für Aspach. Vier Minuten vor Schluss kassierten sie durch Sascha Marquet auch noch das 0:4.

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Erstellt:
26. September 2020, 06:00 Uhr

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