Explosionen im Hafen

Größtes Feuer auf Gelände in Hamburger Hafen gelöscht

Stundenlang kämpft die Feuerwehr im Hamburger Hafen gegen Flammen und Explosionen. Nun ist der Großteil des Brandes gelöscht. Doch die Arbeit ist noch nicht geschafft.

Brandbekämpfung an mehreren Stellen gleichzeitig - der Großbrand im Hamburger Hafen hat rund 320 Einsatzkräfte beschäftigt.

© Marcus Golejewski/dpa

Brandbekämpfung an mehreren Stellen gleichzeitig - der Großbrand im Hamburger Hafen hat rund 320 Einsatzkräfte beschäftigt.

Von dpa

Hamburg - Der strenge Geruch des verheerenden Großbrandes im Hamburger Hafen liegt auch am nächsten Tag noch in der Innenstadt in der Luft. Mehr als 21 Stunden nach dem Ausbruch des Feuers in einer Lagerhalle sind noch rund 120 Feuerwehrleute im Einsatz und löschen die vielen kleinen und größeren Brände sowie Glutnester. Die gute Nachricht aber ist: Der größte Brand auf dem Gelände konnte gelöscht werden. "In der großen Halle ist mittlerweile "Feuer aus" gemeldet worden", sagte ein Feuerwehrsprecher am Mittag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Abrücken aber werden die Feuerwehrleute so schnell wohl nicht: "Die Nachlöscharbeiten werden noch längere Zeit dauern." Und es sei weiterhin gefährlich, dem Feuer zu nahe zu kommen. "Aktuell kam es noch zu weiteren Explosionen durch Druckgasbehälter." 

Der Brandort sei deshalb nach wie vor nicht freigegeben. Brandermittler der Polizei müssen warten. "In der Halle gibt es noch mehrere Glutnester, die Nachlöscharbeiten sind noch nicht abgeschlossen und die Brandgase vor Ort sind gesundheitsschädlich. Das wäre noch zu gefährlich."

Sechs Menschen verletzt, darunter drei Einsatzkräfte 

Durch das Feuer, das am Montagnachmittag im Stadtteil Veddel im Südosten Hamburgs ausgebrochen war, sind bislang sechs Menschen verletzt worden. Einer davon schwebt in Lebensgefahr, ein zweiter wurde schwer verletzt. Zudem erlitten drei Einsatzkräfte der Feuerwehr ein Knalltrauma, und eine Autofahrerin wurde wegen herumfliegender Trümmerteile auf der Autobahn 1 verletzt. 25 Menschen wurden aus der Gefahrensituation gerettet, teilweise per Boot.

Das Feuer war ersten Erkenntnissen zufolge durch ein brennendes Auto in einer Lagerhalle ausgelöst worden. Mehrere in der Halle gelagerte Gasdruckbehälter explodierten daraufhin, wurden teils mehrere hundert Meter durch die Luft geschleudert und entfachten weitere Brände in der Umgebung. "Es sind über Stunden ununterbrochen die Druckgasbehälter durch die Luft geflogen", sagte ein Feuerwehrsprecher. Die zuerst am Brandort eingetroffenen Kollegen hätten noch "unter Einsatz ihres eigenen Lebens" einen Menschen gerettet. 

Die Feuerwehr konnte deshalb am Montagabend auch erst Stunden nach der ersten Einsatzmeldung mit dem Löschen des Feuers beginnen. Zuvor wurde ein Sperrradius von 400 Metern angeordnet. Rund 320 Feuerwehrleute waren im Einsatz. 

"Das war einfach ein Flammenmeer"

Sie kämpften stundenlang gegen die Flammen, das Dach der großen Halle war zwischenzeitlich komplett eingestürzt. "Das war einfach ein Flammenmeer und es war lange sehr unübersichtlich", sagte der Feuerwehrsprecher weiter. Die Flughafenfeuerwehr und die Werksfeuerwehr von Aurubis unterstützten bei der Brandbekämpfung. 

Um die Lage weiter unter Kontrolle behalten zu können, sollen jetzt die umstehenden und übereinander gestapelten Container kontrolliert werden. "Der Inhalt der Container ist uns nicht bekannt. Die werden jetzt zusammen mit dem Betreiber geöffnet." Im Anschluss soll die Lagerhalle abgetragen werden.

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) sprach von einem spektakulären und extrem anspruchsvollen Einsatz auf der Veddel. Die Lage sei nun unter Kontrolle. Er dankte "allen Einsatzkräften, die beim Großbrand unter äußerst schwierigen Bedingungen hochprofessionell und engagiert zusammenarbeiten". Den Verletzten wünschte er schnelle und vollständige Genesung.

Die Rauchwolke war weithin zu sehen mehr als 20 Stunden nach Ausbruch des Feuers waren die Brandgase in der Stadt zu riechen.

© Bodo Marks/dpa

Die Rauchwolke war weithin zu sehen mehr als 20 Stunden nach Ausbruch des Feuers waren die Brandgase in der Stadt zu riechen.

Teilweise wurde deshalb ein Sperrradius von 400 Metern rund um den Brandort eingerichtet.

© Bodo Marks/dpa

Teilweise wurde deshalb ein Sperrradius von 400 Metern rund um den Brandort eingerichtet.

Besonders gefährlich war der Einsatz aufgrund der umherfliegenden Metallteile. Gasdruckbehälter explodierten immer wieder im Feuer.

© Bodo Marks/dpa

Besonders gefährlich war der Einsatz aufgrund der umherfliegenden Metallteile. Gasdruckbehälter explodierten immer wieder im Feuer.

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Erstellt:
26. August 2025, 04:58 Uhr
Aktualisiert:
26. August 2025, 13:29 Uhr

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