Große Harzbiene gehört auch zu den neuen Bekannten

Die Teilnehmer sind mit Keschern losgezogen und konnten 15 Arten bestimmen. Foto: Naturpark
Murrhardt. Im Rahmen des Projekts „Blühender Naturpark“ hat der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald Ende Juli Bauhofmitarbeiter und Naturparkführer zu einer Wildbienenexkursion eingeladen. Bewaffnet mit Keschern ging es mit dem Wildbienenexperten Rainer Prosi aus Crailsheim auf eine Wildblumenwiese oberhalb von Murrhardt, wie das Team der Naturparkgeschäftsstelle berichtet. Bei schönstem Sommerwetter machten sich die Teilnehmer dort auf die Suche nach Wildbienen. Dabei erläuterte Rainer Prosi, wie man die verschiedenen Arten auch als Laie auseinanderhalten kann, welche entscheidende Rolle Wildbienen in unserem Ökosystem spielen und was sich zu ihrem Schutz beitragen lässt. „Die Wildbienenexkursion gab den Teilnehmenden einen spannenden Einblick in die Welt der Wildbienen“, so Franziska Hornung, Projektmanagerin in der Naturpark-Geschäftsstelle. „Wir sind sehr froh, mit Rainer Prosi einen engagierten und hoch motivierten Fachmann an unserer Seite zu wissen.“ Der Experte beobachtet und dokumentiert seit 30 Jahren Wildbienen. In einer eigens programmierten Datenbank können Wildbienen online kartografiert werden. Bereits im Jahr 2019 hatte er eine Exkursion rund ums Projekt „Blühender Naturpark“ angeboten.
Auf der Wiese war einiges los: Insgesamt 15 verschiedene Wildbienenarten konnten bestimmt werden. Darunter war auch eine Große Harzbiene (Trachusa byssina). „Das ist eine gefährdete Art, sie steht auf der Roten Liste“, weiß Rainer Prosi. „Die Weibchen sind oligolektisch. Das bedeutet, sie besuchen nur eine bestimmte Pflanzenart. In diesem Fall nur Schmetterlingsblütler und vor allem Hornklee.“ Doch genau diese Spezialisierung ist mitunter der Grund für den drastischen Rückgang vieler Wildbienenarten. Die Insekten finden in der ausgeräumten Landschaft immer weniger Nahrungspflanzen. Das Projekt „Blühender Naturpark“ steuert dem entgegen: Durch das Aufwerten von nicht genutztem Grünland in den Gemeinden – sogenannte „Eh da“-Flächen (Eh da als Ausdruck, dass die Flächen sowieso vorhanden sind) – zu artenreichen Wildblumenwiesen entstehen für bestäubende Insekten vielfältige und lebensnotwendige Nahrungsquellen. Dabei werden ausschließlich heimische Pflanzenarten verwendet. „Mit dem Projekt möchten wir dem voranschreitenden Insektensterben ein Stück entgegenwirken“, erklärt Franziska Hornung. Bereits über die Hälfte aller Gemeinden im Naturpark beteiligen sich mittlerweile an dem Programm. Weitere Infos finden sich auf der Homepage unter der Adresse www.naturpark-sfw.de. pm