Grünes Engagement in Coronazeiten
Die 14. Sammelaktion der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald für Kastanienlaub im Rems-Murr-Kreis ist wieder ein Erfolg. Auch der Kindergarten Schäferstraße hat mitgemacht.

© privat
Mit Spaß bei der Arbeit: Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hatte zur 14. Sammelaktion für Kastanienlaub eingeladen und rund 200 Helfer ließen sich nicht lange bitten. Foto: SDW
Rems-Murr. Obwohl in diesem Jahr wegen der Coronapandemie immer noch Ausnahmezustand herrschte, ließen es sich doch immerhin fast 200 Sammlerinnen und Sammler nicht nehmen, wieder dabei zu sein und etwas für die Rosskastanie zu tun. Mit insgesamt neun Gruppen und 188 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde gemeinsam etwas für die Gesundheit der Rosskastanie getan.
Insgesamt wurden mindestens 200 Säcke mit befallenem Laub gesammelt, das durch die Gemeinden im Rems-Murr-Kreis fachgerecht entsorgt wurde, wie der Kreisverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) dankbar anmerkt. „Der Rosskastanie zu helfen, ist vielen ein persönliches Anliegen“, so die SDW-Organisatorin der Sammelaktion, Sibylle Völker. „Und wenn man seinen Baum oder Bäume jahrelang gepflegt hat, möchte man den erzielten Erfolg doch nicht so einfach aufs Spiel setzen und mit dem Sammeln aufhören.“ Denn viele der Gruppen seien schon lange Jahre bei der bundesweiten SDWAktion mit von der Partie, weiß die waldpädagogisch erfahrene Erzieherin Völker. Da die fleißigen Helfer aber oft Kinder oder Schüler sind, gibt es trotzdem jährlich eine Durchmischung der Akteure. „Und das ist gut so, denn wir als SDW möchten möglichst viele erreichen und sie dazu anregen, sich mit dem Thema zu beschäftigen.“
Völker bedankt sich bei den fleißigen Laubsammlerinnen und Laubsammlern, die in diesem Jahr mit einem Sammelposter „Der Eichen-Zangenbock“ und einer Urkunde bedacht wurden.
Auch der Kindergarten Schäferstraße beteiligt sich schon seit vielen Jahren an der Aktion. Schon vor ein paar Wochen haben die Kinder begonnen, die heruntergefallenen Blätter einzusammeln und in Papiersäcke zu füllen. Und bei der Kastanienaktion helfen alle mit. Es wird fleißig gerecht, geschaufelt und gemeinsam gearbeitet. Am Ende stehen 32 volle Säcke da.
Die Kinder wissen um den Wert ihres Einsatzes. Schließlich haben sie das Bilderbuch „Blöde Kastanienmotte!“ von Wolfgang Stange und Katharina Sieg mit ihren Erzieherinnen angeschaut. Darin lernen sie ein Mädchen Namens Katinka kennen, die es liebt, im Herbst Kastanien zu sammeln. Mit der Unterstützung eines Eichhörnchens findet sie heraus, dass alle Kastanienbäume in ihrer Stadt krank sind. Katinka schaut sich mit ihrer Klasse die Blätter der kranken Bäume genauer an und bemerkt darauf viele kleine Tierchen. Es sind die Jungraupen der kleinen Motten, die geschlüpft sind und sich nun an den Blättern satt fressen. Das Schlimmste daran ist, dass die verpuppten Larven in den heruntergefallenen Blättern bleiben und überwintern. Wenn sie dann im Frühjahr schlüpfen, beginnt alles wieder von vorne. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, kommt Katinka die Idee, alle Blätter einzusammeln und zu verbrennen. Dieses Ziel verfolgt auch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mit ihrem jährlichen Aktionstag. pm