Harms und Co. feiern Rückkehr in den Sand

Die deutsche Meisterschaft im Beachvolleyball ist für Anfang September geplant. Der Backnanger Yannick Harms ist für die Titelkämpfe am Timmendorfer Strand gesetzt, sein jüngerer Bruder Manuel muss sich einen Startplatz erst noch erkämpfen.

Freut sich darauf, endlich wieder bei Wettkämpfen im Sand baggern zu können: Der Backnanger Yannick Harms. Foto: Imago

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Freut sich darauf, endlich wieder bei Wettkämpfen im Sand baggern zu können: Der Backnanger Yannick Harms. Foto: Imago

Von Uwe Flegel

Noch muss sich der Backnanger Yannick Harms ausschließlich mit Trainingseinheiten gedulden. Demnächst darf der 26-Jährige aber wieder richtig im Sand spielen. Der deutsche Verband hat die deutsche Meisterschaft im Beachvolleyball am Timmendorfer Strand für Anfang September terminiert und davor noch drei Turniere angesetzt. Bei denen geht es für die einen um die Qualifikation und für andere wie Yannick Harms/ Philipp Arne Bergmann ums Einspielen fürs Finale, sind die acht bestplatzierten Teams der deutschen Rangliste doch für die Titelkämpfe gesetzt. Einzig eine Verletzung könnte den Start der Vizemeister von 2018, der Drittplatzierten von 2017 und 2019 sowie aktuell Fünften der Rangliste noch verhindern.

Harms und Bergmann können deshalb die Wettkämpfe im Juli und August in Düsseldorf und Hamburg als Aufwärmübung betrachten. Drei willkommene Tests, sehnt doch das für den TC Hameln startende Duo wie die gesamte Konkurrenz die Rückkehr auf die Spielfelder herbei. Bergmann gesteht: „Wir freuen uns, dass es dem DVV gelungen ist, aus diesem Sommer noch einen Beachsommer zu machen. Wir sind dabei und starten – wie die anderen Teams – den Angriff auf die deutsche Meisterschaft.“

Ein ehrgeiziges Vorhaben, aber auch eines, das sicherlich nicht ausgeschlossen ist, zählen der Schwabe und sein niedersächsischer Mitstreiter doch seit einigen Jahren schon zu den deutschen Topteams. Zwar bleibt bei allen Teams abzuwarten, welche Anlaufzeit sie nach der langen Coronapause benötigen, doch bieten die drei vorgeschalteten Wettkämpfe ja ausreichend Gelegenheit dazu, an der Feinabstimmung zu feilen. Der eine oder andere Kontrahent, darunter der jüngere Harms-Bruder Manuel (24) und dessen Partner Richard Peemüller (22), nutzt dazu die derzeit in Düsseldorf laufende Beach-Liga. Yannick Harms und Bergmann haben wie fast alle anderen deutschen Nationalteams auf einen Start bei dem von privater Seite organisierten Wettbewerb an der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena verzichtet. Sie wollen startklar sein, wenn es wieder richtig losgeht. Schließlich kämpfen der Backnanger und der Hamelner in den nach der Coronapause noch verbliebenen Turnieren um Qualifikationspunkte für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio. Die deutschen Titelkämpfe am Timmendorfer Strand sind dafür nur ein erster Schritt.

Einer, bei dem diesmal nicht vor den Augen von 6000 Zuschauern gebaggert und gepritscht wird. Derzeit geht der Verband davon aus, dass rund 600 Fans zugelassen werden können, wenn die besten deutschen Beachvolleyballer um den Titel kämpfen. Für Yannick Harms ist allerdings zweitrangig, wie viele Besucher letztendlich zugelassen werden. Der Backnanger freut sich, nun wieder Wettkampfluft schnuppern zu können: „Für uns ist es schon sehr wichtig, jetzt endlich ein Beachvolleyballziel für diesen Sommer zu haben. Wir haben hart trainiert, aber jetzt sollte es auch wieder zumindest in Deutschland losgehen.“

Zumal er und sein Partner – wie schon erwähnt – ja auch noch das Fernziel Tokio im nächsten Sommer im Blick haben. Ein Sehnsuchtsort, an den das Duo Bergmann/Harms auch mit prominenter Verstärkung im Trainerteam gelangen will. Der deutsche Verband hat Jürgen Wagner als neuen Cheftrainer für die deutschen Nationalteams verpflichtet. Der ehemalige Coach der Olympiasieger Julius Brink/Jonas Reckermann (2012) und Laura Ludwig/Kira Walkenhorst (2016) wird ab Juli als sogenannter Head of Beachvolleyball-Development in Absprache mit den dann sechs Bundestrainern die Trainingsinhalte für die deutschen Spitzenteams vorgeben.

In der praktischen Arbeit am Olympiastützpunkt in Hamburg werden Yannick Harms und Bergmann weiterhin von Martin Olejnak und Eric Koreng betreut. Für die konzeptionelle Arbeit gibt’s nun Jürgen Wagner als wichtige Verstärkung. Die soll sich nun möglichst schon Anfang September mit dem Titelgewinn im deutschen Beachmekka bemerkbar machen.

Drei Turniere auf dem Weg zum Timmendorfer Strand

Der Deutsche Volleyball-Verband hat vor dem Finalturnier am Timmendorfer Strand zwei Qualifikationen geplant. Der erste Wettkampf in Düsseldorf findet für die Männer vom 24. bis 26. Juli (Frauen 17. bis 19. Juli) statt. Zudem wird in Düsseldorf noch vom 7. bis 9. August (Frauen 31. Juli bis 2. August) gespielt. Danach geht es für Harms und Co. vom 21. bis 23. August in Hamburg (Frauen vom 14. bis 16. August) weiter. Das große Finale am Timmendorfer Strand wird vom 3. bis 6. September gespielt.

Insgesamt treten zu jedem Turnier bei den Männern und Frauen je 16 Duos an, die in zwei Teilnehmerfelder aufgeteilt werden. Die Top Acht der deutschen Rangliste, die für die Beach-DM schon qualifiziert sind, treffen in einem eigenen Turnier aufeinander und ermitteln die Sieger. Möglich ist dabei auch die Teilnahme internationaler Spitzenteams. Das zweite Teilnehmerfeld besteht aus weiteren Teams der deutschen Rangliste nach Platz acht. Nur die Finalisten und der dritte Platz der drei Turniere buchen jeweils das Ticket an den Timmendorfer Strand.

Der Sender Sport 1 wird an allen Wochenenden jeweils an den Samstagen und Sonntagen im sogenannten Free-TV über 21 Stunden live von der Qualifikation und vom Finale übertragen. Zusätzlich ist geplant, alle Spiele per Livestream auf den digitalen Sport-1-Plattformen zu übertragen.

Für die deutsche Meisterschaft im Beachvolleyball plant der Deutsche Volleyball-Verband aktuell zweigleisig. Ein Konzept mit Zuschauern, unter Einhaltung der Hygienevorschriften, wird in Zusammenarbeit mit der Stadt geprüft. „Aktuell prüfen wir die Durchführung mit und ohne Zuschauer. Dies hängt auch von der Entwicklung des Infektionsgeschehens ab, daher sind wir in engem Austausch mit unseren Partnern vor Ort. Klar ist, dass wir dieses Jahr nicht die gewohnten Bilder aus den vergangenen Jahrzehnten sehen werden, weil wir, trotz aller Lockerungen, sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgehen“, betont Beach-Sportdirektor Niclas Hildebrand.

Yannick Harms und Philipp Arne Bergmann nehmen in der deutschen Rangliste derzeit den fünften Rang ein. Yannicks jüngerer Bruder Manuel Harms und sein Dresdner Partner Richard Peemüller liegen auf dem 16. Platz und dürften damit zu den Teams zählen, die bei den Qualifikationen um die Tickets zum Finalturnier kämpfen.

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Erstellt:
30. Juni 2020, 06:00 Uhr

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