HC Oppenweiler/Backnang: Starke Leistung – knappe Niederlage

Die Handballer aus dem Murrtal verlieren das packende Spitzenspiel der Dritten Liga beim Tabellenführer HSG Konstanz mit 32:35. Ein anfänglicher Rückstand zieht sich wie ein roter Faden durch die Begegnung.

Timm Buck erzielt in der voll besetzten Konstanzer Halle eines seiner vier Tore. Foto: Alexander Hornauer

© Alexander Hornauer

Timm Buck erzielt in der voll besetzten Konstanzer Halle eines seiner vier Tore. Foto: Alexander Hornauer

Von Alexander Hornauer

„Das war ein fantastisches Match, solche Abende machen unseren Sport aus.“ Jörg Lützelberger, Trainer des Handball-Drittligisten HSG Konstanz, packte nach der Begegnung gegen den HC Oppenweiler/Backnang die Superlative aus. Die Partie des Ersten gegen den Zweiten hielt, was sie versprach. Die Gäste kämpften und überzeugten in vielen Belangen, aber nicht in der Chancenverwertung. Sie verpassten es, den Spielstand auszugleichen oder sogar mal in Führung zu gehen und mussten sich am Ende knapp geschlagen geben. Für Lützelberger passte das Ergebnis. Nun hat der zum Saisonende in Konstanz scheidende Trainer beste Chancen, seine Mannschaft zum Abschied in der Aufstiegsrunde betreuen zu können. Auch in puncto Meisterschaft in der Dritten Liga spricht viel für die HSG.

Daniel Brack, der Trainer des HC Oppenweiler/Backnang, nahm für sein Team in Anspruch, „dass wir dazu beigetragen haben, dass es ein echtes Spitzenspiel war“. Aber das Resultat war nicht spitze. Der HCOB verbleibt mit 34:10 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz, hat ebenfalls gute Aussichten auf eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde. Aber es wird spannend, die Mannschaft wird in den kommenden acht Begegnungen intensiv punkten müssen. Der Tabellendritte SG Leutershausen hat durch einen Heimsieg gegen HT München aufgeschlossen, ist nun punktgleich. Ein spannender Endspurt bahnt sich an.

Viertorerückstand nach zwölf Minuten

In Konstanz fingen sich die Handballer aus dem Murrtal in den ersten zwölf Minuten den Rückstand ein, der sich danach durch das gesamte Spiel zog. Die HSG warf eine 9:5-Führung heraus, zu der zwei Akteure mit einem engen Bezug zum HC Oppenweiler/Backnang entscheidend beitrugen: Rechtsaußen Lukas Köder und Rückraumspieler Luis Foege. Der Erstgenannte spielte von 2016 bis 2020 im grünen Trikot, Zweitgenannter schließt sich im Sommer dem HCOB an. Auch sonst hatte die HSG Konstanz nach Ansicht ihres Trainers „offensiv eine sehr starke erste Halbzeit“.

Coach Daniel Brack rief sein Team früh zu einer Auszeit, die den Konstanzer Lauf etwas bremste und seinem Team mehr Struktur verlieh. Die Gäste spielten sich im Angriff viele gute Torgelegenheiten heraus. Sie schafften es, die Begegnung offen zu gestalten, nur stets mit einem kleinen Rückstand. Um näher heranrücken zu können, hätten die HCOB-Handballer aber ihre Chancen besser nutzen müssen. So stand beim Seitenwechsel ein 15:19-Rückstand auf der Anzeigentafel.

In der zweiten Halbzeit blieb die Begegnung intensiv und umkämpft. Der Gast leistete sich eine Schwächephase mit mehreren technischen Fehlern, die Konstanz bestrafte. Nach 40 Minuten stand es 24:18 für die Gastgeber. Aber Kampfgeist und Einsatz stimmten. Die nächsten Minuten gehörten dem HCOB. Timm Buck und Daniel Schliedermann führten ihr Team heran. Erst mit Toren aus dem Rückraum, dann mit Kontertreffern. Der Rückstand schmolz auf zwei Tore zusammen – 23:25. Nun war die Wende denkbar und möglich.

HSG-Coach Jörg Lützelberger reagierte gleichfalls mit einer Auszeit. Ein Siebenmeterpfiff für sein Team kam zur rechten Zeit. Lukas Köder nutzte die Chance, um der HSG Luft zu verschaffen. Die Auswärtsmannschaft war trotzdem am Drücker. Trainer Daniel Brack lobte, „dass wir stark gefightet haben“. Aber ein wesentlicher Punkt blieb ein Ärgernis: „Dass wir uns im Abschluss den einen oder anderen Fehler zu viel geleistet haben.“ So gelang es nicht, die Partie von vorne zu gestalten und damit den Charakter der Begegnung grundlegend zu verändern. Es blieb ein Anrennen.

Offene Deckung bringt keine Wende

All das wiederholte sich ein letztes Mal fünf Minuten vor dem Ende. Die Gäste kamen wieder auf 28:30 ran, Lukas Köder sorgte auf der Gegenseite aber erneut per Siebenmeter für mehr Abstand. Das Team von Trainer Daniel Brack versuchte es zu guter Letzt mit einer offenen Deckung und hatte damit Ballgewinne, aber es taten sich auch Lücken auf. Konstanz ließ sich den kleinen Vorsprung nicht mehr aus der Hand nehmen und jubelte am Ende über das 35:32. Die HSG ist nun in der besten Ausgangsposition für den Saisonendspurt. Für den HC Oppenweiler/Backnang gilt es, die Niederlage abzuhaken und die positiven Aspekte mitzunehmen. Schon am Donnerstag geht es in Würzburg weiter.

HSG Konstanz Pauli, Boieck – Stotz (3), Czakó (2), Foege (4), Michelberger, Sproß (6), Erifopoulos (5), Schlafmann (2), Hutecek, Knipp, Beckmann, Wendel (5), Ingenpaß (1), Köder (7/4).

HC Oppenweiler/Backnang Stasch, Müller – Schliedermann (4), Newel (4), Buck (4), Schmid (2), Dangers (4), Diebel (2), Dahlhaus, Schmiedt, Orlich (1), Goller (8/5), Frank (2), Maurer, Rauh (1).

Siebenmeter 4/6:5/6 (Köder wirft an die Latte, Erifopoulos wirft an den Pfosten – Goller scheitert an Poltrum). – Zeitstrafen 4:4 Minuten (Ingenpass/zweimal – Schliedermann, Dangers). – Schiedsrichter Hörath/Hofmann (Zirndorf/Bamberg). – Zuschauer 1500.

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Erstellt:
25. März 2024, 06:00 Uhr

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