Karlsruhe
Hunderte Passagiere verpassen Flüge am Baden-Airpark
Hunderte Passagiere verpassten am Baden-Airpark wegen Personalmangels ihren Flug – trotz erster Gegenmaßnahmen bleibt die Lage kritisch.

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Wegen langer Wartezeiten haben einige Passagiere bereits ihren Flug verpasst. (Symbolbild)
Von Maria Fischer/epd
Lange Wartezeiten bei den Sicherheitskontrollen am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden haben in den vergangenen anderthalb Jahren dazu geführt, dass Hunderte Passagiere ihre Flüge verpassten. Allein 2024 stellten 442 betroffene Reisende einen Antrag auf Staatshaftung beim zuständigen Regierungspräsidium Stuttgart, wie aus einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme des baden-württembergischen Verkehrsministeriums auf eine Anfrage der CDU-Fraktion im Landtag hervorgeht. Bis Juli 2025 seien weitere 346 Anträge hinzugekommen.
Die Hauptursachen für die Engpässe sind nach Angaben des Ministeriums ein starkes Wachstum des Flughafens und ein branchenweiter Mangel an Fachkräften. Für das Jahr 2025 rechnet der Flughafen mit einem Anstieg der Passagierzahlen um rund 25 Prozent auf 2,3 Millionen. Gleichzeitig kämpft der beauftragte Sicherheitsdienstleister damit, qualifiziertes Personal zu finden und zu halten. Hohe Durchfallquoten bei den bundesweit einheitlichen Zertifizierungen verschärfen die Lage.
Chaos am Baden-Airpark (FKB)
Als Reaktion auf die Probleme wurden die Kontrollspuren im Frühjahr verlängert und ein zusätzlicher Sprengstoffspurendetektor in Betrieb genommen. Um personelle Engpässe abzufedern, setzt der Dienstleister laut Ministerium Personal von anderen Flughäfen ein und hat in diesem Jahr elf neue Kontrollkräfte eingestellt. An Tagen mit besonders hohem Reiseaufkommen soll eine Personalreserve bereitstehen.
Zeitpuffer am Baden-Airport ist Pflicht
Reisenden wird empfohlen, einen großzügigen Zeitpuffer einzuplanen. Laut Gerichtsurteilen ist es zwingend erforderlich, sich mindestens 90 bis 120 Minuten vor dem Ende der Boardingzeit an der Sicherheitskontrolle einzufinden. Der Flughafenbetreiber schätzt, dass im ersten Halbjahr 2025 etwa 700 Reisende wegen der langsamen Kontrollen ihren Flug nicht antreten konnten, was einem Anteil von 0,14 Prozent der abfliegenden Passagiere entspricht.