Im Rathaus kommt es zu Protesten
Bevor der Gemeinderat über Stuttgarts nächsten Doppelhaushalt entscheiden konnte, versammelten sich zum Beginn der Sitzung zahlreiche Bürger mit Plakaten.
© Lichtgut/Julian Rettig
Proteste im Rathaus
Von Jürgen Bock
Stuttgart - An Freitag hat sich im Stuttgarter Rathaus entschieden, wohin die Reise der Landeshauptstadt in den nächsten beiden Jahren geht. Die Finanzen brechen ein, die Stadträte mussten bei den Beratungen für den nächsten Doppelhaushalt Hunderte Millionen Euro einsparen. Das dürfte viele Bereiche hart treffen, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ebenso. Deshalb hat sich am Morgen bereits vor Beginn der entscheidenden Sitzung Protest formiert. Erst vor dem Rathaus, dann drinnen. Hunderte Menschen versammelten sich mit Plakaten in der Eichstraße. Nach kurzen Ansprachen ging es vor den Sitzungssaal in den dritten Stock.
Demonstranten mit musikalischer Botschaft an Stadträte
Dort drängten sich die Demonstranten dicht an dicht hinter Absperrbändern. Das Eintreffen der Stadträtinnen und Stadträte wurde musikalisch begleitet. Mit Trommeln und Musik wurde den Akteuren der Marsch geblasen – mit der Ode an die Freude und Bella Ciao mit einem umformulierten Text zur Sparpolitik.
Aufgerufen dazu hatte die Gewerkschaft Verdi. Unter dem Motto „Kommunen am Limit, Demokratie am Abgrund“ wollte man verhindern, dass es bei der sozialen Gerechtigkeit, Kultur, Bildung und Arbeit zu Einschnitten kommt. „Wir wollen den Druck erhöhen, damit die Mittel dort landen, wo sie dringend gebraucht werden: Kultur, bezahlbare Kitagebühren, soziale Angebote, gute Arbeitsbedingungen und eine starke öffentliche Daseinsfürsorge“, hieß es im Aufruf. Ähnliche Demonstrationen hatte es schon in den Wochen zuvor gegeben.
