Noch mal Glück gehabt
Imam in Indonesien überlebt Python-Attacke
Ein religiöser Führer wollte auf Sulawesi nur Feuerholz sammeln und wäre beinahe im Bauch einer Python gelandet. Er hat überlebt, aber tödliche Angriffe der Würgeschlangen häufen sich.

© Christian Charisius/dpa
Pythons sind ungiftig, verfügen aber über ein kräftiges Gebiss mit zahlreichen spitzen Zähnen, das sie zum Festhalten und Verschlucken der Beute brauchen.
Von Markus Brauer/dpa
In Indonesien hat ein Mann den Angriff einer mehr als fünf Meter langen Python überlebt. Die Schlange habe den 63-jährigen Imam einer Moschee auf der Insel Sulawesi ohne Vorwarnung angegriffen, berichten lokale Medien unter Berufung auf Augenzeugen.
Das Opfer sei am Wochenende zusammen mit seinem Sohn und anderen Verwandten im Bezirk Polewali Mandar in einem Wald unterwegs gewesen, um Feuerholz zu sammeln, als das Tier plötzlich attackierte, zitierte die Nachrichtenseite Detik.com den Sohn des Mannes.
Imam masjid bernama Pinda (63) selamat dari serangan ular piton 5,5 meter di hutan Polman, Sulbar. Korban lolos dari maut usai memberikan perlawanan sengit. Via: @detiksulsel_https://t.co/HBflFwC4D3 — detikcom (@detikcom) May 26, 2025
Frauen im Bauch von Pythons gefunden
In den vergangenen Jahren gab es in Indonesien mehrere tödliche Pythonattacken. Erst 2024 waren zwei Frauen innerhalb eines Monats den Würgeschlangen zum Opfer gefallen. Sie wurden beide auf Sulawesi im Bauch von riesigen Exemplaren gefunden.
Beim jüngsten Angriff hatte sich die Python im Unterholz hinter niedrigen Ästen versteckt. Wegen des hohen Grases in dem Gebiet sei sie nicht zu sehen gewesen, heißt es. „Die Schlange hat ihn in den Arm gebissen, aber er konnte sich befreien“, berichtet der Sohn des Imam.
Todesfälle durch Netzpythons
Netzpythons fressen hauptsächlich kleinere Tiere und Vögel, Menschen töten sie nur sehr selten. In Indonesien hat es in den vergangenen Jahren aber einige Todesfälle gegeben.
- 2023 töteten Dorfbewohner in Südost-Sulawesi eine acht Meter lange Python, die einen Bauer verschlungen hatte.
- 2018 wurde in Südost-Sulawesi eine 54-jährige Frau tot im Magen einer sieben Meter langen Python gefunden.
- 2017 wurde ein Mann auf einer Palmöl-Plantage in West-Sulawesi von einer vier Meter langen Python verschlungen..
Mit Machete erschlagen
Pythons gehören zu den größten Würgeschlangen Afrikas und Asiens. Normalerweise umschlingen und erdrücken sie ihre Beute. Dabei können sie sogar extrem große Tiere wie Wildschweine, Hirsche oder Krokodile verspeisen – und sogar Menschen.
Pythons sind ungiftig, verfügen aber über ein kräftiges Gebiss mit zahlreichen spitzen Zähnen, das sie zum Festhalten und Verschlucken der Beute brauchen.
Die Schlange habe nach dem ersten fehlgeschlagenen Angriff erneut nach dem Imam geschnappt, hieß es weiter. Dieser habe jedoch seine Machete gezogen und dem Tier mehrere schwere Schläge unter anderem in den Hals versetzt, bis die Python tot war.
Angriffe nehmen zu
Im weltgrößten Inselstaat Indonesien leben einige der größten Schlangen der Welt. Es gibt Dutzende Pythonarten, von kleinen bis zu mehrere Meter langen Exemplaren. Als größte gilt die Netzpython, die mehr als sechs Meter erreichen kann. Um welche Art es sich bei dem Angriff handelte, wurde nicht bekannt.
Naturschützern zufolge nehmen gefährliche Zusammentreffen mit den Tieren zu, weil ihr Lebensraum wegen der Abholzung der Wälder immer weiter schwindet.