Jedem Flitzer seine Programm-DNA

Bei der VHS-Kinderuni machen sich fünf Jungs daran, einem Roboter auf Rädern Leben einzuhauchen.

Der kleine Kerl ist gut als Roboter erkennbar. Fotos: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Der kleine Kerl ist gut als Roboter erkennbar. Fotos: J. Fiedler

Von Petra Neumann

MURRHARDT. Die Kinderuni der Volkshochschule Murrhardt macht ohne Frage Spaß, vor allem wenn Kopf und Hände gleichermaßen gefordert sind. Fünf Jungs haben sich beim Kurs von IT-Fachmann Jürgen Kuhn eingefunden, um einen Roboter zu programmieren. Die meisten, die an einen Roboter denken, haben ein humanoides Gebilde aus Stahl und Elektronik vor Augen. Aber der kann letztlich fast jede Form annehmen. In der Industrie wird er funktional gebaut und eingesetzt. Den Roboter, den die Jungs Lorenz, Elias, Moritz, Maiar und Rayan bauen wollen, gleicht eher einem kleinen Auto mit einem Steuerungsmodul. Zum Schluss soll er so programmiert werden, dass er auf einer Rennbahn fahren kann. Sprich, er muss vor- und zurückfahren können, Kurven meistern und die schwarze Bahn mittels eines Hell-Dunkel-Sensors erkennen.

Zuerst werden aus dem Baukasten der programmierbare Baustein und das Netzteil samt Stromkabel gezogen und an die Steckdose genauso wie an den Computer angeschlossen. Das Programm ist bereits auf dem PC aufgespielt und muss von den Teilnehmern mit einem Namen versehen werden, sodass es gespeichert werden kann und wieder leicht auffindbar ist. Bauanleitung und Programmierelemente sind eigentlich vorgegeben. Aber es stellt sich heraus, dass der erste Schritt, der darin besteht, einen Ton auszuwählen, nicht gleich bei allen auf Anhieb klappt. Die Elektronik hat es in sich und Jürgen Kuhn muss helfend und Lösungen findend eingreifen – sozusagen Alltag in der Softwareentwicklung. „Der Steuerungsbaustein gibt Geräusche von sich und zwar je nach vorab getroffener Auswahl“, erklärt der Dozent.

Lorenz gefällt die Melodie „Alle meine Entchen“ am besten. Allerdings sind die gespeicherten Töne sehr verlockend zum Herumalbern und beim zweiten Programmierschritt stellen Rayan und Maiar fest, dass sie keine Speicherkapazität mehr haben. „Klangfolgen brauchen viel Platz, es kann sein, dass ihr zu viele heruntergeladen habt“, sagt der IT-Fachmann und zeigt den Kids, wie man Überflüssiges wieder löscht. Dann geht es an das Display. Dort gibt es auch vorgegebene Icons, aber die Buben müssen lernen, wie man die Koordinaten eingibt, damit es perfekt in der Mitte sitzt. Als Nächstes kommt der Motor an die Reihe, der sozusagen den Takt vorgibt. Es handelt sich um einen Schrittmotor, der hat aber den Vorteil, dass er wie ein Lenkrad gesteuert werden und auch Rückmeldung über seine Position geben kann.

Gemäß der Computeranleitung basteln die fünf jungen Helden im eigenen Rhythmus. Moritz ist besonders schnell und bringt seinen Wagen in Windeseile zum Laufen. „Ui, der fährt ja schon Kurven“, meint er ganz begeistert zu seinem Fortschritt und programmiert schnell noch den Rückwärtsgang mit ein. Andere brauchen zwar ein bisschen mehr Zeit, aber sind voll und ganz bei der Sache. Schließlich möchte jeder seinen Roboter als Rennwagen herumdüsen sehen.

Lorenz hat sein Auto so programmiert, dass es auch auf ein Klatschen reagiert.

© Jörg Fiedler

Lorenz hat sein Auto so programmiert, dass es auch auf ein Klatschen reagiert.

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Erstellt:
31. Oktober 2020, 06:00 Uhr

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