„Jeder Mensch hat seine speziellen Gaben“

Beim Frauenfrühstück ist Susanne Buch zu Gast und spricht über das Thema „Leben mit Grenzen“

Susanne Buch ist unter anderem auch in der Frauenarbeit tätig. Foto: J. Fiedler

© Jörg Fiedler

Susanne Buch ist unter anderem auch in der Frauenarbeit tätig. Foto: J. Fiedler

Von Petra Neumann

MURRHARDT. Zwar mag die Freiheit über den Wolken grenzenlos sein, hier auf Erden bestimmen Schranken topografischer, gesellschaftlicher und persönlicher Art das Leben. Beim zweiten Frauenfrühstück in der Festhalle referierte Susanne Buch aus Abstatt über das „Leben mit Grenzen“.

Susanne Buch ist nicht nur in der Frauenarbeit tätig, sondern arbeitet auch in einer Buchhandlung, weswegen sie auch einige lesenswerte Bücher, die den geistigen und Herzenshorizont erweitern, vorstellte. Auch Elisabeth Glock von der Vereinigung „Marburger Mädchen“ hatte Geschenkideen mitgebracht, mit deren Hilfe man anderen Freude schenken kann. „Mir ist es ein Anliegen, dass der Glaube nicht nur im Gottesdienst gelebt wird, sondern im alltäglichen Miteinander“, erzählte sie. Die Liedermacherin und Pianistin Monika Dußler sorgte für den musikalischen Beitrag und trug eigene und fremde Songs vor.

Es gibt gute Grenzen, die für Schutz und Sicherheit sorgen. Zum Beispiel Landesgrenzen, die Ungutes, das eindringen will, fernhalten. Oder auch das Grundgesetz, das für Recht und Ordnung sorgen soll, es basiert auf den Zehn Geboten, die Moses von Gott diktiert bekommen hat. Doch es gibt auch solche, die einengen. „Zunächst wäre da die natürliche Grenze, das eigene Aussehen, die Intelligenz, Begabungen oder soziale Herkunft. Wer ist schon zufrieden mit seinem Aussehen? Wohl niemand, und es macht Mühe, diese Limitationen anzunehmen“, erläuterte die Referentin. Der Grund sei einfach: Jeder Mensch möchte geliebt und anerkannt werden. Darauf basiere schließlich die Werbebranche, die in der Psyche fast eines jeden ein Gefühl der Unzulänglichkeit evoziere, das man mit Konsum übertünchen möchte. „Das eigentliche Problem liegt im Vergleich mit anderen, anstatt sich anzunehmen und sich als wertvoll und liebenswert anzuerkennen, sieht man nur die eigenen Fehler“, betonte Susanne Buch. Schließlich gehe mit jeder Stärke auch eine Schwäche daher. Karrieristen mangele es oft an Herzenswärme und sozialer Intelligenz. Jeder Mensch habe seine speziellen Gaben, die sich oft mit jenen der anderen ergänzen. Doch es gibt auch ganz unnötige Grenzen, die sich vor allem jene setzen, die nie wirklich vom Elternhaus angenommen und geliebt wurden. Sie sind oftmals voller Selbstzweifel und trauen sich nichts zu. Ein Missgeschick wird als Unglück empfunden, obgleich jeder Fehler macht und machen darf. Ein großes Problem von Menschen, die einen guten Weg gehen wollen, sei, dass sie anderen keine Grenzen setzen können und sich zu sehr ausnutzen lassen. Im Grunde genommen sei das eine Form der Selbstsabotage, die Körper und Seele in Mitleidenschaft zieht. „Das Verhältnis von Geben und Nehmen sollte ausgewogen sein, sonst brennt man innerlich aus“, riet die Rednerin.

Im Lauf des Lebens und des Alterungsprozesses passiere es einfach, Krankheit, Unfall oder andere Schicksale engen die Grenzen ein, ohne dass man sie wieder aufbrechen könnte. Dagegen anzukämpfen bringe nur Frust, stattdessen müsse man lernen, zu diesen Begrenzungen „ja“ zu sagen und sie ins eigene Leben zu integrieren. Egal in welcher Situation man auch sei, man könne immer liebevoll miteinander umgehen. Andererseits dürfe man auch wissen, dass man mit seiner Not nie alleine sei, sondern von himmlischen Helfern getragen werde, die das Innenleben reich und groß machen helfen.

Die allerletzte Grenze, die ein Mensch erfährt, sei der Tod. In der säkularisierten Zeit werde er verdrängt, doch Susanne Buch, die selbst sehr gläubig ist, verwies auf die Worte von Jesus Christus, der für die Menschen gestorben ist und im Jenseits jene erwartet, die ihn auf Erden erkannt haben. Die Herkunft eines jeden Menschen liege in Gott und in diese Heimat kehre er wieder heim.

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Erstellt:
28. November 2019, 06:00 Uhr

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