Katharina Menz kämpft gut und ist trotzdem nicht ganz zufrieden

Bei der Rückkehr auf die internationale Judobühne freut sich die Backnangerin über Rang fünf und weiß, dass beim Grand Slam in Paris sogar noch mehr drin gewesen wäre. Die Olympiastarterin von der TSG führt im Halbfinale bis kurz vor Schluss, verliert dann aber doch noch in der Verlängerung.

Katharina Menz (links) packte bei der Rückkehr auf die Judomatte beherzt zu und schrammte nur haarscharf am Finale vorbei. Foto: Imago

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Katharina Menz (links) packte bei der Rückkehr auf die Judomatte beherzt zu und schrammte nur haarscharf am Finale vorbei. Foto: Imago

Von Uwe Flegel

Kämpferin und Bundestrainer waren sich einig: Der Wiedereinstieg ist geglückt. Sowohl Katharina Menz wie auch Claudiu Pusa wussten aber auch, dass für die Judoka der TSG Backnang beim Grand Slam in Paris gar noch mehr als der beachtliche Rang fünf drin gewesen wäre. Im Halbfinale und im Duell um Rang drei verlor die seit Jahren beste deutsche Kämpferin in der Kategorie bis 48 Kilogramm jeweils erst in der Verlängerung, im sogenannten Golden Score.

Vor allem die Halbfinalniederlage gegen die 22-jährige Mongolin Baasankhuu Bavuudorj beschäftigte die Leichtgewichtlerin aus dem Murrtal auch tags drauf noch: „Das war dumm von mir, da hätte ich taktisch einfach klüger kämpfen müssen.“ Schließlich hatte die 31-Jährige kurz vor Schluss der regulären Kampfzeit noch mit Waza-Ari geführt. „Ich hätte eigentlich versuchen müssen, passiv zu bleiben und das Risiko einzugehen, wegen Passivität eine oder zwei Strafen zu bekommen“, erzählt Katharina Menz und fügt hinzu: „Ich ärgere mich über mich selbst.“ Denn als die vier Minuten fast schon abgelaufen waren, bekam die Mongolin ebenfalls noch ein Waza-Ari zugesprochen und machte nur zwölf Sekunden nach Beginn der Verlängerung mit einer weiteren mittleren Wertung ihren Sieg und den Einzug ins Finale vollends perfekt.

Für die sechsmalige deutsche Meisterin von der TSG ging es in der französischen Hauptstadt dagegen ins kleine Finale. Dort wartete Blandine Pont. Die 23-jährige Französin hatte zuvor im Viertelfinale der japanischen Weltmeisterin und späteren Paris-Siegerin Natsumi Tsunoda ein spannendes Duell geliefert und sich erst in der Verlängerung geschlagen geben müssen. Auch der Vergleich um Platz drei war eine enge, vor allem aber sehr lange Geschichte. Nachdem es keiner Kämpferin gelungen war, in den regulären vier Minuten eine Wertung zu erzielen, dauerte es in der Verlängerung fast weitere zwei Minuten, ehe die Entscheidung fiel. Für die Französin. „Das war einfach Pech“, hakte Menz die zweite Turnierniederlage aber recht rasch ab.

Was ihr blieb, waren der zufriedenstellende Rang fünf, die vorzeitigen Siege zum Auftakt gegen Maimouna Diarrassouba von der Elfenbeinküste (nach nur 14 Sekunden) und die argentinische WM-Fünfte Keisy Perafan (2:05 Minuten) sowie wichtige Punkte für die Weltrangliste. In der ist die TSG-Sportlerin während ihrer Pause bekanntlich von den Top 20 auf Rang 36 zurückgefallen. Nach dem ersten offiziellen Wettkampf seit den Olympischen Spielen vergangenen Sommer in Tokio geht es für Menz nun wohl wieder ein paar Plätze hoch. Ein Vorteil, der sich eventuell in zehn Tagen in Tel Aviv beim nächsten Grand Slam bereits bemerkbar macht. Vielleicht findet sich die Backnangerin dann in der Setzliste ein wenig weiter oben wieder, was ihr für die ersten Kämpfe beim Weltcup in Israel einfachere Aufgaben bescheren könnte.

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Erstellt:
7. Februar 2022, 06:00 Uhr

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