Kommentar: Die AfD ist schlecht fürs Geschäft

Kommentar: Die AfD ist schlecht fürs Geschäft

Von Dominik Guggemos

Jetzt also der endgültige Rückzieher. Die Familienunternehmer wollen keine AfD-Politiker mehr auf ihre Veranstaltungen einladen. Zu viele Firmen hatten die Lobbyorganisation verlassen oder damit gedroht. Der Teufel einer eingestürzten „Brandmauer“ in der Wirtschaft, den manche schon an die Wand gezeichnet hatten, kann übermalt werden.

Was bleibt, ist die (nicht neue) Erkenntnis, dass die Gesellschaft weiterhin nach ihrem Umgang mit der sehr rechten AfD sucht. In der Politik, wo es logischerweise die größte Bedeutung hat, wurde die AfD bisher durch die „Brandmauer“ erfolgreich von konkreter Macht ferngehalten, von wenigen Ausnahmen auf kommunaler Ebene abgesehen. Aber je besser die Wahlergebnisse werden, desto schwieriger wird dieser Kurs durchzuhalten sein. Wenn die Politik das Problem nicht löst, wird es über kurz oder lang auf die Wirtschaft zukommen.

Darauf, dass diese dauerhaft aus moralischen Überzeugungen heraus auf die Ausgrenzung der AfD setzt, sollte sich niemand verlassen. Viel wichtiger ist sowieso: Unternehmen, die auf den europäischen Binnenmarkt oder auf die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften angewiesen sind, haben ein ganz rationales Interesse daran, dass die AfD keine Macht ausübt. Zumindest eines dieser beiden Kriterien dürfte auf die meisten großen Firmen zutreffen. Die AfD wäre schlichtweg schlecht fürs Geschäft.

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Erstellt:
1. Dezember 2025, 22:06 Uhr
Aktualisiert:
2. Dezember 2025, 20:44 Uhr

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