Kommentar: Die Hamas als Wache – welch ein Hohn!
Kommentar: Die Hamas als Wache – welch ein Hohn!
Von Stefan Kegel
Die gegenwärtigen Erschießungen von Dutzenden Menschen durch die Hamas im Gazastreifen, zum Teil vor laufenden Kameras, gehen erstaunlicherweise ohne großen Aufschrei von Friedensbewegten und Bürgerrechtsgruppen hierzulande über die Bühne. Sogar US-Präsident Donald Trump spricht jetzt davon, dass seine Verhandler der islamistischen Terrorgruppe die Erlaubnis erteilt hätten, sich erneut zu bewaffnen, um vorübergehend Ordnung im Gazastreifen herzustellen. Von solch einer Vereinbarung war bislang nichts bekannt. Indes ist nicht davon auszugehen, dass Israel einer dauerhaften Wiederbewaffnung der Hamas tatenlos zusieht. Wie ernst Trump seine Ankündigung meint, man werde die Islamisten notfalls gewaltsam entwaffnen, stellt er mit seiner Äußerung selbst infrage.
Die Ironie liegt darin, dass ausgerechnet die Hamas Ordnungshüter sein und Hilfslieferungen bewachen soll. Also diejenige Terrortruppe, die mit dem Massaker vom 7. Oktober 2023 den Krieg begonnen und sich an früheren Hilfslieferungen bereichert hat.
Bislang haben Israel und die Hamas sich nur zur ersten Phase von Trumps Friedensplan bereit erklärt: zur Freigabe der 48 israelischen Geiseln und der Freilassung von 1950 gefangenen Palästinensern. Viel wird also darauf ankommen, ob der Druck aus USA auf Israel sowie der Einfluss aus Katar, der Türkei und Ägypten auf die Hamas bleibt, auch den Rest der Vereinbarung umzusetzen.