Bluttat im Kreis Reutlingen

Mann erschießt vier Familienmitglieder und begeht Suizid

Grausige Entdeckung im Kreis Reutlingen. An verschiedenen Orten wurden fünf Tote entdeckt. Täter soll ein 63-Jähriger sein, der sich danach selbst richtete. Was bekannt ist.

In der Gemeinde St. Johann fand die Polizei zwei Tote.

© Michael Bosch/David Young

In der Gemeinde St. Johann fand die Polizei zwei Tote.

Von Matthias Kapaun/afp

Ein 63 Jahre alter Mann aus Pfullingen soll vier Mitglieder seiner Familie erschossen und danach Suizid begangen haben. Die Toten waren an verschiedenen Orten in Reutlingen, Pfullingen und St. Johann aufgefunden worden.

Bei den Toten soll es sich um den 63-Jährigen, dessen 60 Jahre alte Schwester, dessen 57-jährige Ehefrau sowie dessen zwei Söhne im Alter von 27 und 29 Jahren handeln. Bei der 57-Jährigen handelt es sich nicht um die leibliche Mutter der jungen Männer.

Wie die Polizei berichtet, entdeckte eine Pflegekraft am Dienstagmorgen die leblose 60-Jährige in deren Wohnung in Reutlingen und wählte den Notruf. Wie sich daraufhin herausstellte, waren der Frau tödliche Verletzungen zugefügt worden. Im Zuge der polizeilichen Ermittlungen geriet schnell der Bruder der Getöteten in Verdacht.

Als Spezialkräfte des Polizeipräsidiums Einsatz am Dienstagabend das Wohnhaus des 63-Jährigen in Pfullingen durchsuchten, stießen sie auf den toten 63-Jährigen und seine tote Ehefrau. Beide Leichen wiesen Schussverletzungen auf. Die mutmaßlich verwendete Schusswaffe wurde neben den Toten aufgefunden. Ob der 63-Jährige die Waffe in seiner Eigenschaft als Jäger legal besaß, prüfen die Ermittler nun.

Tote Söhne in den Firmenräumen des Vaters gefunden

Nach dem Fund der drei Toten durchsuchten die Beamten auch die Firmenräume des 63-Jährigen in St. Johann. Dabei fanden sie dort dessen tote Söhne im Alter von 27 und 29 Jahren auf. Auch an ihnen waren Schussverletzungen feststellbar.

Die Staatsanwaltschaft Tübingen und die Kriminalpolizeidirektion Esslingen ermitteln nun wegen des Verdachts eines innerfamiliären Tötungsdelikts und einem mutmaßlich anschließenden Suizid. Als tatverdächtig gilt der 63-jährige Familienvater. Hinweise auf einen Fremdtäter liegen nicht vor. Die Ermittlungen zum genauen Ablauf sowie zu den Hintergründen dauern an.

Sie haben suizidale Gedanken? Hier wird Ihnen geholfen 

Wenn Sie selbst unter Depressionen leiden oder Suizidgedanken haben, wenden Sie sich bitte sofort an die Telefonseelsorge. Auch wenn eine nahestehende Person betroffen ist, zögern Sie nicht, die Telefonseelsorge zu kontaktieren. Telefonnummer: 0800 1110 111

Hilfe für Betroffene und Angehörige

Es ist wichtig, dass Eltern, Verwandte und Freunde besonders aufmerksam sind, wenn bei Kindern oder Jugendlichen Anzeichen von Depressionen oder Suizidgefahr auftreten. Im Jahr 2023 war Suizid die häufigste Todesursache bei jungen Menschen im Alter von 10 bis 25 Jahren.

Auch hier gibt professionelle Hilfe:

www.deutsche-depressionshilfe.de

Info-Telefon Depression für Betroffene und Angehörige: 0800 33 44 5 33

E-Mail-Beratung für Betroffene und Angehörige: bravetogether@deutsche-depressionshilfe.de

Kinder und Jugendtelefon: 116 111 (Montag bis samstags 14 bis 20 Uhr)

Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/

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Erstellt:
26. November 2025, 13:12 Uhr
Aktualisiert:
26. November 2025, 15:37 Uhr

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