Lokalität und treffsichere Suche im Netz

Das Interview: Atalanda-Geschäftsführer Roman Heimbold über Zielrichtung der Plattform

Roman Heimbold

Roman Heimbold

Von Christine Schick

Bei Atalanda sind mittlerweile 19 lokale Online-Marktplätze ganz unterschiedlich großer Kommunen am Start. Wer ist generell stärker am Aufbau solch einer Plattform interessiert und für sie engagiert? Händler großer Städte oder Händler im ländlichen Raum?

Da gibt es zwei Ebenen. Je größer eine Stadt ist, desto diffuser wird oft auch die Verantwortung beziehungsweise desto größer wird der Pool an möglichen Ansprechpartnern. In einer kleineren Stadt ist das sehr viel einfacher. Aber in Bezug auf das Engagement der Teilnehmer eines lokalen Online-Marktplatzes lässt sich da kein Unterschied zwischen Stadt und Land feststellen. Da gibt es lokale Anbieter, die wenig auf der Plattform machen, und andere, die ihren Auftritt täglich bespielen.

Kritische Stimmen zu Online-Marktplätzen lassen verlauten, dass sie beim Kunden aufgrund der begrenzten Auswahl an Produkten im Vergleich beispielsweise zu Amazon oder E-Bay nicht punkten können und deshalb nicht zu mehr Bestellungen oder Ladenbesuchen führen. Was sagen Sie dazu?

Ein lokaler Online-Marktplatz lässt sich nicht mit Anbietern wie E-Bay oder Amazon vergleichen. Wir sind auf der einen Seite viel vielschichtiger als die großen Online-Plattformen. Neben Händlern findet man bei uns auch in großer Anzahl Gastronomen und Dienstleister mit ihren Angeboten. In Bezug auf Produkte sind wir natürlich auf der anderen Seite begrenzter. Mit Amazon können und wollen wir produktmäßig natürlich nicht mithalten. Wir möchten auch keine Feindschaft aufbauen, sondern sogar eher langfristig Brücken für unsere Händler zu solchen Plattformen. Ein zentrales Mittel und entscheidendes Werkzeug für uns und damit für die Teilnehmer ist allerdings, dass die lokale Suche bei Google für unsere Marktplätze gut funktioniert. Das heißt, dass unsere Teilnehmer auch ganz oben in der Ergebnisliste bei den entsprechenden Schlagworten auftauchen.

Gibt es Vertreter von Branchen oder spezifische Bedingungen, für die aus Ihrer Sicht ein Online-Marktplatz keinen Sinn macht?

Grundsätzlich sollte jedes Unternehmen eine moderne, aktuelle und digitale Präsenz haben, unabhängig von der Branche. Für den Kunden und auch für die Google-Suche ist es natürlich am besten, wenn möglichst alle Services oder Produkte gelistet sind. Aber es ist nachvollziehbar, dass sich zum Beispiel Händler ohne Warenwirtschaftssysteme und Produktdaten schwertun, ihr gesamtes Sortiment online abzubilden. Aber wir haben viele Kooperationen mit Marken und Warenwirtschaftssystemen, um diese Prozesse zu automatisieren und damit den Aufwand für den einzelnen Teilnehmer sehr gering zu halten. Ein schönes Beispiel in Murrhardt ist in dieser Hinsicht der Buchhändler BücherABC mit über 700000 Produkten.

Woran lässt sich für Sie der Erfolg solch einer Plattform konkret festmachen? Haben Sie dafür bestimmte Kriterien entwickelt?

Der Fachbegriff für solch einen direkten Nachweis lautet Ropo-Effekt, die englische Abkürzung bedeutet so viel wie online recherchieren, offline kaufen. Da die Kunden sich dazu aber normalerweise nicht äußern, ist das schwer zu fassen. Wir versuchen uns dem anzunähern. Beispielsweise durch bestimmte Aktionen, bei denen Kunden einen Code, den sie über die Plattform bekommen, angeben müssen oder automatisierte Rückmeldungen an die Teilnehmer über Bestellungen und Zugriffszahlen.

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Erstellt:
5. Oktober 2019, 06:00 Uhr

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