Manuel Schöpf als Hoffnungsträger der Sportvereine und der Stadt Backnang

Manuel Schöpf besetzt seit gut drei Monaten in der Backnanger Verwaltung die neu geschaffene Stelle eines Sportmanagers. Der gebürtige Münchner mit einem Masterabschluss als Sportmanager bringt praktische Erfahrung als Fußballer und aus eigener ehrenamtlicher Arbeit mit.

Manuel Schöpf ist der Ansprechpartner und das neue Gesicht des Sports in der Backnanger Stadtverwaltung. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Manuel Schöpf ist der Ansprechpartner und das neue Gesicht des Sports in der Backnanger Stadtverwaltung. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

Wo er Verbesserungspotenzial sieht? Manuel Schöpf schweigt erst einmal, lächelt und sagt dann: „Ich bin einer, der sich immer zuerst ein eigenes Bild machen will.“ Ein Prozess, den der 27-Jährige für sich noch nicht richtig abgeschlossen hat, schließlich ist er noch keine vier Monate als Sportmanager bei der Stadt Backnang beschäftigt. Damit belegt der gebürtige Münchner einen Posten in der Verwaltung, den die Backnanger Sportvereine schon sehr, sehr lange geschaffen sehen wollten. Gelungen ist das allerdings erst jetzt.

Dass Oberbürgermeister Maximilian Friedrich damit einen Wunsch erfüllte, den der organisierte Sport in der größten Stadt im Murrtal schon vor seiner Wahl an ihn herangetragen hatte, freut allerdings nicht nur die Klubs und die vielen Ehrenamtlichen. „Wir sind dankbar, dass das geklappt hat und uns nun jemand mit Sportexpertise verstärkt“, gesteht Kerstin Drösler, die zuvor gemeinsam mit Monika Kraft im Sport- und Kulturamt den Fachbereich Sport im Prinzip im Alleingang gestemmt hat.

Nun haben die beiden Frauen Verstärkung von einem, der sagt: „Ich bin im Prinzip auf dem Sportplatz groß geworden.“ Und das als Sohn eines Sportlers, der als Jugendlicher beim FC Bayern und später als Jugendtrainer beim Lokalrivalen TSV 1860 am Ball war. Manuel Schöpf selbst hat nicht nur den Master im Sportmanagement mit BWL, den Vereinsmanager-C-Schein des Deutschen Olympischen Sportbundes und die B-Lizenz im Fußball, sondern auch die praktische Erfahrung als Sportler, als Übungs- und als Jugendleiter.

Der FC Penzing war von klein auf seine Heimat und dort hat er auch unweit von Landsberg am Lech viele seiner Erfahrungen im Ehrenamt gesammelt. Nun soll er im Murrtal für die Vereine eine Hilfe sowie ein Ansprechpartner im Rathaus sein und gleichzeitig auch schauen, wo und wie sich Sportstätten und Sportlandschaft hier weiterentwickeln, welche Schwerpunkte – vielleicht auch neu – gesetzt werden könnten und sollten.

Der 27-Jährige lobt die Leistungsstärke wie die Vielfalt im Backnanger Sport

Dabei hat er nach seinen ersten rund 100 Tagen im Amt eines bereits festgestellt: „Die Qualität des Sports hier ist sehr hoch und über die Breite des Angebots kann sich eine Stadt wie Backnang sicherlich nicht beklagen.“ Viel mehr will er dazu nicht sagen. Wie erwähnt, sein Bild ist noch nicht rund. Bemerkt hat er allerdings bereits, dass die „Vereine froh sind, dass jemand kam, der für sie ein Ansprechpartner ist“. Wobei die Themen, mit denen die Ehrenamtlichen auf ihn bislang zukamen, so vielschichtig sind wie die Klubs hier vielfältig sind.

Positiv sei auf jeden Fall, dass sich die Einbußen im Jugendbereich durch die Coronazeit in Grenzen hielten und die Vereine die Lücken schon geschlossen haben oder auf einem guten Weg sind, sie zu schließen, so der ehemalige Assistent in der Geschäftsführung des Münchner Groß- und sogenannte Mehrspartenvereins TS Jahn. Deshalb ist ihm eines auch wichtig: „Ich stamme zwar aus dem Fußball, doch meine Interesse am Sport geht weit darüber hinaus.“

Vereine sind für ihn nicht nur ein Hort für Leistungsentwicklung, sondern auch eine Stätte für Integration und Begegnung. Deshalb will er zum Beispiel da sein und nach Chancen für Leute suchen, „die sich den Sport nicht leisten können“. Beim Projekt Schule und Verein sollen alle Beteiligten noch besser und schneller unter einen Hut kommen. Das eröffne auch allen Seiten zusätzliche Chancen. Vor allem für die ganz Jungen, denn: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“

Manuel Schöpf weiß, dass er im Murrtal ein breites Feld an Arbeit vorfindet, eine Betätigungsfläche, in der doch einiges in den vergangenen Jahren brach lag. Die Herausforderung geht er an und sagt: „Ich bin einer, der bei Problemen gerne hilft. Ich bin aber auch ein Mensch, der nicht glaubt, sich überall einmischen zu müssen.“ Auch deshalb hält er sich noch zurück mit Veränderungsvorschlägen, hört lieber zu und hält die Augen offen. Wobei er sich im Punkt der künftigen Zusammenarbeit im Sport in Backnang mit seiner Kollegin Kerstin Drösler schon jetzt einig ist: „Wir müssen Strukturen schaffen, die für uns in der Verwaltung passen und auch für die Vereine.“

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Erstellt:
14. März 2023, 06:00 Uhr

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