Grenzkonflikt flammt wieder auf
Mehr als 500.000 Menschen in Thailand und Kambodscha evakuiert
Durch den wieder entbrannten Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha wurden allein in Thailand mehr als 400.000 Menschen in sieben Provinzen in sichere Unterkünfte gebracht.
© AP/dpa/Mark Schiefelbein
US-Präsident Donald Trump (r), der thailändische Premierminister Anutin Charnvirakul (l) und der kambodschanische Premierminister Hun Manet. (Archvivbild)
Von red/AFP
Der wieder entbrannte Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha hat schon mehr als 500.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Allein in Thailand wurden bis Mittwoch mehr als 400.000 Menschen in sieben Provinzen in sichere Unterkünfte gebracht, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Bangkok sagte. In Kambodscha seien bis Dienstagabend mehr als 100.000 Menschen evakuiert worden, sagte eine Sprecherin des kambodschanischen Verteidigungsministeriums.
Die Angriffe sollen am Sonntagabend wieder aufgenommen sein
Zwischen Kambodscha und Thailand schwelt seit Jahrzehnten ein Streit über die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo die thailändische Provinz Surin und die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie Laos aneinander grenzen. Hintergrund des Konflikts ist eine unklare Grenzziehung aus der Kolonialzeit.
In den vergangenen Tagen war der Konflikt wieder aufgeflammt. Bangkok und Phnom Penh werfen sich gegenseitig vor, die Angriffe am Sonntagabend wieder aufgenommen zu haben. Die Zahl der Todesopfer beläuft sich inzwischen auf mindestens zwölf. Getötet wurden nach offiziellen Angaben fünf thailändische Soldaten sowie sieben kambodschanische Zivilisten.
Für Trump war der Krieg beendet
Erst Ende Oktober hatten die beiden südostasiatischen Nachbarländer unter Vermittlung der USA ein Abkommen unterzeichnet, das einen langfristigen Frieden sichern sollte. Thailand setzte die Umsetzung des Friedensabkommens vor knapp einem Monat jedoch aus, nachdem nach Angaben der Armee zwei thailändische Soldaten durch die Explosion einer Landmine nahe der Grenze verletzt worden waren.
US-Präsident Donald Trump kündigte an, wegen des Grenzkonflikts zwischen Thailand und Kambodscha am Mittwoch einen „Anruf zu tätigen“. Trump hat seit seiner Vereidigung im Januar nach eigenen Angaben acht Kriege beendet, dazu zählt er auch den Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha.
