Wie bei Lola Weippert

Meningitis: Große Gefahr fürs Gehirn

Eine Hirnhautentzündung kann verschiedene Ursachen haben und je nachdem unterschiedlich verlaufen. Warum eine rasche Diagnose in jedem Fall wichtig ist.

Der Sommerurlaub ist bei TV-Moderatorin Lola Weippert ins Wasser gefallen. Statt Sonnenbaden am Meer landete sie mit einer Hirnhautentzündung im Krankenhaus.

© Rolf Vennenbernd/dpa

Der Sommerurlaub ist bei TV-Moderatorin Lola Weippert ins Wasser gefallen. Statt Sonnenbaden am Meer landete sie mit einer Hirnhautentzündung im Krankenhaus.

Von Markus Brauer/dpa

Moderatorin Lola Weippert ist während ihres Sommerurlaubs ins Krankenhaus gekommen.

Vom Urlaub direkt ins Krankenhaus

„Liebe Grüße aus dem Krankenhaus mit 10 cm langer Spritze in der Wirbelsäule, drückt gerne die Daumen, damit meine Werte nicht schlechter werden und ich bald wieder gesund sein darf“, schreibt die 29-Jährige auf auf ihrem Instagram-Kanal und erklärt: „Ich lag mit Hirnhautentzündung im Krankenhaus“, schreibt TV-Moderatorin Lola Weippert „Denn eine Meningitis kann lebensbedrohlich sein.“

Dazu postete sie ein kurzes Video, in dem sie mit Maske im Gesicht und Infusion im Arm auf einem Krankenhausbett liegt und müde den Kopf schüttelt. „Hatte mir meinen Sommerurlaub etwas anders vorgestellt“, schreibt sie weiter.

In den Kommentaren bekommt Weippert zahlreiche Genesungswünsche. Die Moderatorin, die im baden-württembergischen Rottweil geboren wurde, moderierte mehrere Jahre die RTL-Realityshow „Temptation Island“ und soll ein neues Dating-Format mit dem Titel „FBoy Island“ für den Streaming-Dienst Prime Video präsentieren.

        View this post on Instagram                       A post shared by Lola - Moderatorin (@lolaweippert)

Was ist eine Meningitis?

Eine Meningitis ist eine Entzündung der Hirnhäute, also der Hüllen, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben. Wenn auch das Gehirn von der Entzündung betroffen ist, spricht man von einer Meningoenzephalitis.

Gerade bakteriell verursachte Hirnhautentzündungen können schnell lebensbedrohlich werden, weil sie meistens auch auf das Gehirn selbst übergreifen und eine Meningoenzephalitis auslösen. Nach einem schweren Krankheitsverlauf können Folgeschäden zurückbleiben, etwa der Verlust einzelner Gehirn- und Nervenfunktionen oder Denkstörungen.

Sie sollten deshalb so früh wie möglich im Krankenhaus behandelt werden so das Bundesministerium für Gesundheit. Um schwere Verläufe einer Meningitis zu verhindern, ist eine möglichst rasche Diagnose wichtig.

Was sind Symptome?

Zu den typischen Anzeichen zählen:

  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Nackensteife
  • Bewusstseinsstörungen (etwa Benommen- und Verwirrtheit)
  • Außerdem können auftreten:
  • Lichtempfindlichkeit
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Durchfall
  • Hautveränderungen können Hinweise auf den Erreger geben, etwa Bläschen bei Pneumokokken-Bakterien.

Welche Auslöser gibt es?

  • Oft sind es Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger, die eine Hirnhautentzündung auslösen. Übertragen werden sie häufig durch Tröpfcheninfektion.
  • An einer bakteriellen Meningitis erkrankt in Deutschland jedes Jahr weniger als eine von 100.000 Personen, heißt es auf dem Gesundheitsportal gesund.bund.de. Die häufigsten bakteriellen Erreger sind Pneumokokken und Meningokokken.
  • Die virale Infektion ist häufig, jährlich sind bis zu 20 von 100.000 Menschen in Deutschland betroffen.
  • Einige Viren werden durch Insektenstiche übertragen, etwa das FSME-Virus durch einen Zeckenstich.
  • Hiergegen sowie andere Auslöser – auch gegen Meningokokken und Pneumokokken – gibt es Impfungen, die einer Hirnhautentzündung vorbeugen können.

Was ist eine Meningokokken-Infektion?

Mit einer „Neisseria meningitidis“, eine durch Meningokokken ausgelöste Hirnhautentzündung Infektion ist nicht zu spaßen. Es handelt sich dabei um eine schwere Erkrankung, die innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden und sogar tödlich enden kann. Bakterien der Gruppe „Neisseria meningitidis“, auch Meningokokken genannt, verursachen eine eitrige Hirnhautentzündung (Meningitis), mitunter auch eine Blutvergiftung (Sepsis).

Welche Folgen kann eine Infektion haben?

Die Folgen der Erkrankung sind erheblich: Statistisch gesehen stirbt jeder zehnte Erkrankte. Bei weiteren zehn Prozent bleiben bleibende Schäden zurück wie – Lähmungen oder Krämpfe. Manche werden taub oder erlangen einen Gehirnschaden.

Wie werden Meningokokken übertragen?

Die Bakterien werden am häufigsten durch Tröpfcheninfektion übertragen. Sie gelangen beim Sprechen, Husten oder Niesen in kleinen Tröpfchen aus dem Nasen-Rachen-Raum in die Luft und können aus kurzer Entfernung eingeatmet werden. Die Erreger können auch durch Berührung des Nasensekret (etwa durch ein verschmutztes Taschentuch) übertragen werden. Außerhalb des menschlichen Körpers sterben sie schnell ab.

Wo leben Meningokokken?

Meningokokken bevölkern den Nasen-Rachen-Raum des Menschen und sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei zehn Prozent der europäischen Bevölkerung nachweisbar. Die Mehrzahl der Erkrankungen wird durch Erreger der Gruppe B (65 bis 70 Prozent) und C (20 bis 25 Prozent) verursacht.

Wer ist besonders gefährdet?

Am häufigsten sind Säuglinge im ersten Lebensjahr, Kleinkinder und Jugendliche von einer Meningokokken-Infektion betroffen. Die Ansteckungsgefahr ist bei schlechten hygienischen Bedingungen, geschwächtem Immunsystem und beengten Wohnverhältnissen größer. Auch Rauchen und Virus-Erkrankung der Atemwege können die Gefahr einer Ansteckung erhöhen.

Welche Krankheitssymptome treten auf?

  • Laut RKI äußert sich die bakterielle Infektion als Meningitis – Hirnhautentzündung. In einem Drittel der Fälle kommt es zu einer Sepsis – Blutvergiftung.
  • Die Erkrankung wird begleitet von hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Schwindel, Schüttelfrost und Benommenheit. „Innerhalb weniger Stunden kann sich ein schweres, lebensbedrohliches Krankheitsbild entwickeln.“
  • Rund ein Prozent der Erkrankten sterben an einer Meningokokken-Meningitis.

Wann bricht die Infektion aus?

Erste Beschwerden zeigen sich drei bis vier Tage nach der Ansteckung, in selteneren Fällen innerhalb von zwei bis zehn Tagen.

Wie werden Meningokokken behandelt?

Das Mittel der Wahl ist das Antibiotikum Penicillin sowie Breitband-Antibiotika aus der Gruppe der Cephalosporine wie Ceftriaxon. Die Erkrankten müssen isoliert werden, um andere nicht zu infizieren und sind 24 Stunden nach Beginn einer Antibiotika-Therapie nicht mehr ansteckend.

Es kommt in sehr seltenen Fällen vor, dass der Patient trotz Antibiotika stirbt.

Was muss man bei einer Meningokokken-Infektion tun?

  • Eine Meningokokken-Infektion kann unbehandelt tödlich sein. Deshalb muss man bei Krankheitssymptomen (plötzlich auftretendes Fieber, Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen) umgehend ins Krankenhaus gehen.
  • Bei Meningokokken-Infektionen gelten die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes. Kinder und Erwachsene dürfen Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten vorübergehend nicht besuchen, sobald der Verdacht auf eine Meningokokken-Erkrankung besteht. Das gilt auch für Kontaktpersonen der Erkrankten (Eltern, Geschwister).
  • Nach der Genesung können Betroffene die Gemeinschaftseinrichtungen wieder besuchen. Ein ärztliches Attest ist nicht nötig.

Gibt es Impfungen gegen Meningokokken?

Ja – und sie werden von Medizinern dringend empfohlen. Es gibt verschiedene Meningokokken-Typen. In Deutschland sind die sogenannten Serogruppen B und C am häufigsten.

Die Ständige Impfkommission (Stiko)und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfehlen eine Impfung für alle Kinder im Alter von zwölf bis 23 Monaten gegen die Serogruppe C. Eine fehlende Impfung sollte bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.

„Die Meningokokken-C-Impfung wurde in Deutschland von der Ständigen Impfkommission seit Juli 2006 für alle Kinder ab dem Beginn des 2. Lebensjahres empfohlen. Zum Erreichen eines individuellen Schutzes wird von der Stiko das Nachholen nicht erfolgter Impfungen jenseits des 2. Lebensjahres empfohlen“, erklärt das Robert-Koch-Institut.

Wer sollte noch geimpft werden?

In Deutschland empfiehlt die Stiko außerdem eine Impfung für „Personen mit erhöhtem Risiko für Meningokokken-Erkrankungen“, etwa Menschen mit angeborener Immunschwäche, mit engem Kontakt zu Meningitis-Patienten und Menschen, die dem Erreger im Labor ausgesetzt sein könnten.

Ist eine Prophylaxe sinnvoll?

Mediziner empfehlen nach dem Kontakt mit einem Meningokokken-Infizierten zur Vorsorge so schnell wie möglich eine Antibiotika-Gabe. Nur so könne der Ausbruch der Erkrankung verhindert und die Übertragungsgefahr für andere vermindert werden.

Wo kann man sich über Therapien und Schutzmaßnahmen informieren?

Meningokokken-Infektionen sind meldepflichtig. Jedes Gesundheitsamt bietet Beratung und Information an. Ausführliche Informationen findet man auf den Seiten des Robert Koch-Institutes, Stichwort: Meningokokken sowie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Zum Artikel

Erstellt:
25. August 2025, 12:38 Uhr
Aktualisiert:
25. August 2025, 12:45 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen