Nach Kanzlerwahl

Merz: „Ist normal, dass nicht alle zustimmen“

Nach einem turbulenten Wahltag blickt der frisch vereidigte Bundeskanzler nach vorn. Es habe insgesamt einen „stilvollen Regierungswechsel“ gegeben, meint Friedrich Merz. Jetzt beginne die Arbeit.

Die Kanzlerwahl war überraschend zur Zitterpartie geworden.

© dpa/Michael Kappeler

Die Kanzlerwahl war überraschend zur Zitterpartie geworden.

Von red/dpa

Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht trotz der turbulenten Kanzlerwahl eine solide Vertrauensbasis für die Arbeit in seiner schwarz-roten Koalition. „Es ist ein ehrlicher Tag gewesen, aber am Ende des Tages auch ein Vertrauensbeweis der Koalition aus CDU, CSU und SPD“, sagte Merz in einer ARD-Sondersendung, in der er sein erstes Interview als Bundeskanzler gab. Er habe nach diesem Tag „keinen Zweifel“, dass die Koalition „vertrauensvoll zusammenarbeiten“ werde, betonte er. Es habe trotz der Abweichung vom ursprünglichen Zeitplan „einen ordentlichen, stilvollen Regierungswechsel“ gegeben. 

Die Kanzlerwahl war zuvor überraschend zur Zitterpartie geworden. Merz wurde erst im zweiten Wahlgang zum Kanzler gewählt, weil ihm im ersten Anlauf sechs Stimmen zur notwendigen Mehrheit von 316 Stimmen fehlten.

Es sei „normal, dass nicht alle zustimmen“, sagte Merz zum Ergebnis des ersten Wahlgangs. Die Verfassung habe für diesen Fall Vorkehrungen getroffen. Alle Fraktionen hätten in einem „einstimmigen Konsens“ eine Fristverkürzung ermöglicht und somit den Weg für eine zweite Abstimmung freigemacht, sagte Merz. Die Motive derjenigen aus den Reihen der eigenen Koalition, die zunächst nicht für ihn gestimmt hätten, kenne er nicht. Er werde aber auch „keine Motivforschung“ betreiben. Das Entscheidende sei, dass sich die Koalition nun an die Arbeit machen könne.

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Erstellt:
6. Mai 2025, 21:44 Uhr

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