Treffen mit Ministerpräsident
Merz sieht historische Chance für europäischen Weg Armeniens
Friedrich Merz empfängt den armenischen Ministerpräsidenten Paschinjan. Es geht vor allem um den Friedensprozess zwischen den lange verfeindeten Republiken Armenien und Aserbaidschan.
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Friedrich Merz (rechts) empfing den armenischen Ministerpräsidenten in Berlin.
Von red/dpa
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht eine „historische Chance“ für eine Annäherung Armeniens an die Europäische Union. Merz sagte nach einem Treffen mit Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan in Berlin mit Blick auf den Friedensprozess zwischen dessen Land und Aserbaidschan, der Weg nach Europa sei geöffnet. Deutschland werde den Friedensprozess weiter unterstützen.
„Wir haben die Veränderung in der Region mit größter Aufmerksamkeit wahrgenommen“, sagte Merz. Armenien wolle stärker an die Europäische Union heranrücken. Für eine Mitgliedschaft müssten aber viele Voraussetzungen erfüllt werden. Es seien Reformen notwendig. Ob Armenien den Weg über ein Assoziierungsabkommen gehen wolle, müsse das Land entscheiden. Deutschland wolle die Zusammenarbeit Schritt für Schritt intensivieren.
Konflikt um die Region Bergkarabach
Paschinjan sprach von einer strategischen Partnerschaft mit Deutschland. Armenien sei an einer Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit interessiert. Merz sagte auch mit Blick auf die Parlamentswahl in Armenien im kommenden Jahr, Russland versuche, mit Desinformationen das Land zu destabilisieren.
Zwischen Armenien und dem von der Türkei unterstützten Aserbaidschan gab es jahrzehntelang einen Konflikt um die Region Bergkarabach. Im Herbst 2023 eroberte Baku die Region nach einer langen Blockade und kurzen, schweren Kämpfen. Der Großteil der Bevölkerung der Region - mehr als 100.000 ethnische Armenier - war zur Flucht gezwungen. Im August 2025 unterzeichneten beide Länder eine gemeinsame Erklärung über einen Friedensvertrag.
