Eisheilige

Minusgrade in Ostdeutschland

Erst am Sonntag beginnen die Eisheiligen. Die Temperaturen sind im Osten Deutschlands aber schon scharf gefallen. Weinberge werden mit Rebfeuern erwärmt.

Feuer gegen Frostschäden im Weinberg.

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Feuer gegen Frostschäden im Weinberg.

Von Michael Maier/dpa

Eine Woche vor den Eisheiligen und der Kalten Sophie am 15. Mai warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) in den ostdeutschen Bundesländern vor Frost in den kommenden Nächten. Die Nacht auf Dienstag war die kälteste, sagte eine Sprecherin. Demnach fielen die Temperaturen in Bodennähe auf -1 bis -6 Grad. In Nordbrandenburg sogar noch etwas tiefer. 

Bis zum Wochenende bewegen sich die Temperaturen den Angaben zufolge nachts in Bodennähe knapp unter dem Gefrierpunkt. In den darauffolgenden Nächten sollen sie aber nicht unter 0 Grad fallen.

Weinbergsfeuer in Sachsen

Zum Schutz gefährdeter Reben vor Spätfrost brannten in Sachsen am frühen Dienstagmorgen auf insgesamt 28 Hektar Fläche des Staatsweinguts Schloss Wackerbarth hunderte kleine kontrollierte Feuer. Insgesamt sollten so über 100.000 Rebstöcke geschützt und mögliche Ertragsausfälle vermieden werden. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bedrohen vor allem die jungen Triebe, die dann absterben können, erklärte Wackerbarth-Sprecher Martin Junge.

„Es war gut, dass wir heute Morgen im Weinberg unterwegs waren“, sagte Junge - denn es war eine klare Nacht ohne Wolken. Er sei vorsichtig optimistisch, dass die Feuer erfolgreich waren. „Die Reben sehen noch gut aus.“ In den kommenden Tagen werden die Winzer weiter den Wetterbericht verfolgen und die nächtlichen Temperaturen im Blick haben.

Wann sind die Eisheiligen?

Als Eisheilige werden laut DWD jeweils die Tage vom 11. bis 15. Mai bezeichnet. Der Begriff sei historisch gewachsen und entstand aus der Beobachtung, dass es im Frühjahr jährlich in der zweiten Maidekade des Öfteren zu Kaltlufteinbrüchen kam.

In Norddeutschland gelten die Tage vom 11. bis 13. Mai als Eisheilige (Mamertus, Pankratius und Servatius). Im Süden und Südosten Deutschlands kommt noch der 14. (Bonifatius) und der 15. Mai (kalte Sofie) hinzu, wohingegen der 11. (Mamertus) hier nicht gültig ist.

Eisheilige in Norddeutschland (11.-13. Mai)

  • Mamertus am 11. Mai
  • Pankratius am 12. Mai
  • Servatius am 13. Mai

Eisheilige in Süddeutschland (12.-15. Mai)

  • Pankratius am 12. Mai
  • Servatius am 13. Mai
  • Bonifatius am 14. Mai
  • Kalte Sophie am 15. Mai

Allerdings existiert statistisch gesehen nicht unbedingt ein Hinweis darauf, dass es an den Tagen vom 11. bis zum 15. Mai statistisch häufiger eiskalte Temperaturen gibt als an den Tagen davor. Auch ist nach den Eisheiligen weiterhin Frost möglich. Das ist dann die so genannte „Schafskälte“, die sich bis in den Juni ziehen kann.

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Erstellt:
6. Mai 2025, 10:20 Uhr
Aktualisiert:
7. Mai 2025, 14:21 Uhr

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