Schweiz
Nach Gletscherabsturz: See dürfte in Morgenstunden überlaufen
Die Lonza ist gestaut. Beim See, der sich gebildet hat, steigt der Pegel unaufhörlich. Freitagmorgen könnte es gefährlich werden.

© Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dp
Mehrere Lawinen mit Gletscher-, Schnee- und Nebeltrümmern gingen vom Birchgletscher im Lötschental ab.
Von red/dpa
Die Schweizer Katastrophenbehörden rechnen nach dem gigantischen Gletscherabbruch im Lötschental in den frühen Morgenstunden des Freitags mit einer besorgniserregenden Entwicklung. Die gigantischen Geröllmassen haben das Flussbett der Lonza verstopft. Der See, der sich dahinter gebildet hat, dürfte „in den frühen Morgenstunden“ überlaufen, wie Christian Studer von der Dienststelle Naturgefahren im Lötschental sagte.
Der Pegelstand steige ständig, die meisten der wenigen übriggebliebenen Gebäude im Dorf Blatten stünden bereits im Wasser. Die Behörden prüften mit Spezialisten verschiedene Szenarien, wie die Seeentleerung stattfinden könnte, sagte Studer. „Ziel ist es, diesen Prozess möglichst gut zu antizipieren und die Sicherheit der Bevölkerung weiter unten sicherzustellen.“
Studer ging auf die Szenarien zunächst nicht ein. Geologen hatten vorher gesagt, dass das Wasser über den Schuttkegel schwappen und eine Flutwelle auslösen könnte. Möglich ist auch, dass das Wasser Schutt mitreißt und sich eine Gerölllawine ins Tal ergießt. Heute wurden bereits weitere Häuser im Tal in Gefahrenzonen geräumt.