Neue Chance für Elf mit zwei Gesichtern

Aspachs Regionalliga-Fußballer wollen Gießen vergessen lassen und gegen Stuttgart an das Heimspiel gegen Ulm anknüpfen.

Bekam dreimal den Vorzug vor der erfahreneren Konkurrenz: Der 18-Jährige David Nreca-Bisinger. Der A-Jugend-Torwart ist nun auch morgen gegen die Stuttgarter Bundesliga-Reserve für Aspach am Ball. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Bekam dreimal den Vorzug vor der erfahreneren Konkurrenz: Der 18-Jährige David Nreca-Bisinger. Der A-Jugend-Torwart ist nun auch morgen gegen die Stuttgarter Bundesliga-Reserve für Aspach am Ball. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Direkt nach dem Spiel war Hans-Jürgen Boysen geladen. Zwei Tage später ist der Trainer der Großaspacher Regionalliga-Fußballer so weit, dem 1:1 in Gießen auch positive Seiten abgewinnen zu können: „Wir sind schwach gestartet, haben es dann aber das erste Mal in dieser Saison geschafft, einen Rückstand aufzuholen und zumindest noch einen Punkt entführen zu können. Insofern denke ich, dass es die Mannschaft ein Stück weiterbringt, wenn sie spürt, dass sie Ergebnisse korrigieren kann.“ Mit etwas Distanz taugt das eher mühsame Unentschieden in der hessischen Universitätsstadt der SG Sonnenhof also durchaus zum kleinen Mutmacher fürs morgige Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II (18.30 Uhr).

Der Auftakt zur dritten englischen Woche in der immer noch recht jungen Saison klappte bei Aspach nur teilweise. Dabei war Boysen nach der guten Leistung beim 3:1 gegen Ulm „davon ausgegangen, dass wir ordentlich stehen, dass wir unseren Rhythmus gefunden haben.“ Die Anfangsphase der Partie in Hessen zeigte aber, dass es zumindest auswärts nicht viel braucht, um das neuformierte Aspacher Gebilde ins Wanken zu bringen. Dabei hatte es bei der SG gegenüber dem Duell mit den Spatzen nur eine Änderung gegeben. Für den angeschlagenen Rechtsverteidiger Sandro Sirigu war Ken Gipson vom Mittelfeld nach hinten gerückt und Andreas Ivan hatte auf rechts die Offensivposition übernommen. Selbst für einen erfahrenen Mann wie Boysen ist es deshalb „nur schwer erklärbar“, weshalb seine Mannschaft trotzdem zwei grundverschiedenen Gesichter an den Tag legte.

Im Duell mit der Bundesliga-Reserve vom Cannstatter Wasen erwartet er nun, dass sich das Team um Kapitän Julian Leist wieder von seiner guten Seite präsentiert. „Wir müssen von Beginn an eine stabile Defensivleistung sowie disziplinierte Arbeit gegen den Ball auf den Platz bringen“, fordert der Coach und macht klar, welch harte Nuss auf den Tabellenachtzehnten zukommt: „Der VfB hat sich zuletzt beim 6:2-Heimsieg gegen den Bahlinger SC stark präsentiert, vor allem in der zweiten Halbzeit. Gerade in der Offensive war Stuttgart sehr entschlossen und effizient.“ Wobei das vielleicht auch daran lag, dass hinten Ex-Nationalspieler Holger Badstuber den Laden dicht hielt und in der Offensive die Bundesliga-Anleihe Philipp Förster nicht nur den Takt vorgab, sondern im ersten Spiel nach seiner mehrwöchigen Verletzungspause auch gleich zwei der sechs Tore erzielte. Während Abwehrrecke Badstuber zwischenzeitlich bekanntlich fest zum Kader der VfB-Reserve zählt, bleibt abzuwarten, ob Förster oder gar noch ein weiterer Akteur aus dem Stuttgarter Bundesliga-Aufgebot in Großaspach von Anfang an aufläuft.

In Sachen Anfangsformation gibt es allerdings auch bei der SG Sonnenhof durchaus noch Fragezeichen. Sicher ist, dass Georgios Pintidis (Aufbautraining), Mohamed Diakite (Knie-OP) und Sandro Sirigu ausfallen. Sehr wahrscheinlich ist, dass der 18-jährige David Nreca-Bisinger im Tor gerade die Nase vor den erfahrenen Oliver Schnitzler und Mario Schragl hat. Ansonsten könnte es aber durchaus die eine oder andere Änderung geben. Auch weil mit Mittelfeldmann Joel Gerezgiher zuletzt durchaus positive Akzente von der Bank kamen. Eventuell belässt es Boysen aber vielleicht bei derselben Startelf wie in Gießen und hofft einfach, dass sein Team diesmal wieder das Gesicht vom Heimspiel gegen Ulm zeigt.

Maglica beißt sich durch

Der Anfang beim VfB Stuttgart II war für Matej Maglica schwer. Auch weil der ehemalige TSG-Verteidiger im WFV-Pokal beim 0:1 im Viertelfinale gegen die SG Sonnenhof Großaspach kurz nach seiner Einwechslung die Ampelkarte sah. Der erste Pflichtspieleinsatz in der Bundesliga-Reserve war für den 22-Jährigen ein richtiger Schlag ins Wasser. Elf Wochen nach dem misslungenen Einstand sieht die Welt für den 1,96 Meter großen Ex-Backnanger allerdings viel freundliche aus. Nachdem er zu Beginn der Saison nicht zum Zuge kam, war er in den vergangenen vier Partien für den VfB II jedes Mal am Ball. In den vergangenen beiden Begegnungen zählte der Bruder der beiden TSG-Volleyballerinnen Vanessa und Iva Maglica sogar zur Anfangsformation. Entsprechend groß sind seine Chancen, morgen unweit der alten Heimat erneut zur Stuttgarter Startelf zu zählen.

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Erstellt:
20. Oktober 2020, 06:00 Uhr

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