Nutzer in Deutschland bleiben vorerst von Werbung verschont
Den beliebten Messengerdienst WhatsApp gibt es künftig nur noch mit Werbung. Passiert ist für Nutzer in Deutschland bislang nichts. Warum?

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WhatsApp ist für viele ein täglicher Begleiter auf dem Handy.
Von Michael Bosch
WhatsApp ist einer der beliebtesten Messengerdienste der Welt. Laut dem Mutterkonzern Meta, zu dem auch Facebook und Instagram gehören, nutzen monatlich rund drei Milliarden Menschen den Chatdienst. Dass der Konzern unlängst bekannt gab, er wolle Werbung einführen, schlug in der Tech-Community hohe Wellen. Abschalten lässt sich die Werbung nicht.
Bislang ist in Deutschland aber nichts passiert. Im Bereich „Aktuelles“ in der App, in dem die Werbung geschaltet werden soll, und in dem die Nutzer normalerweise Bilder und Videos für einen bestimmten Zeitraum teilen können (sogenannte Statusmeldung) ist bislang alles unverändert geblieben – zumindest in Deutschland.
WhatsApp mit Werbung: In Deutschland erst später
Meta hatte angekündigt, die Werbung weltweit „über die nächsten Monate“ einzuführen. In Deutschland und dem Rest der EU dürfte es sogar noch mindestens bis ins nächste Jahr dauern, ehe die ersten Anzeigen geschaltet werden. Darüber berichtet das Magazin „Politico“.
WhatsApp-Werbung und DSGVO
Laut dem Bericht hat WhatsApp der irischen Datenschutzbehörde (Irish Data Protection Commission, DPC) mitgeteilt, dass in der Europäischen Union frühestens im Jahr 2026 mit entsprechenden Werbeeinblendungen zu rechnen sei. Die DPC verantwortet die Durchsetzung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bei Meta und fungiert als zentrale Anlaufstelle für Fragen zum Schutz personenbezogener Daten innerhalb des Unternehmens. Warum sich die Einführung verzögert, ist unklar.
Werbung bei WhatsApp: Bedenken beim Datenschutz
Bedenken hinsichtlich des Datenschutz waren nach der Ankündigung schnell laut geworden. Dabei hatte das Unternehmen versichert, dass persönliche Unterhaltungen, Anrufe und Statusmeldungen weiterhin mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt sind - und damit nur von den jeweiligen Nutzern sichtbar seien.
Meta unterstrich, dass die neue Funktion „mit bestmöglichem Datenschutz entwickelt“ worden sei. Für die Anzeigen verwendet das Unternehmen lediglich Informationen wie den groben Standort, die Sprache des Nutzers sowie die abonnierten Kanäle. Zudem solle nach und nach berücksichtigt werden, mit welchen Anzeigen der Nutzer bereits interagiert habe.