Ukraine-Krieg
Putin-Hubschrauber mutmaßlich in Luftkampf verwickelt
Selenskyj nimmt das Recht in Anspruch, Putin zum Schutz der Ukraine zu töten. Wollte er vergangene Woche davon Gebrauch machen?

© /Uncredited/Russian Presidential Press Service/AP
Putin bei einem Besuch in der Region Kursk.
Von Michael Maier
Bei einem Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Region Kursk soll es vergangene Woche zu einem Zwischenfall gekommen sein. Nach Angaben des russischen Luftverteidigungskommandeurs Juri Daschkin geriet der Präsidentenhubschrauber in einen massiven ukrainischen Drohnenangriff. Das berichten unter anderem n-tv und Newsweek unter Berufung auf das russische Staatsfernsehen.
Der Vorfall ereignete sich demzufolge mutmaßlich am 20. Mai bei Putins erstem Besuch in der Grenzregion, seit Moskau die ukrainischen Streitkräfte aus dem Gebiet zurückgedrängt hat.
Drohnenangriff auf Putin-Hubschrauber?
Der Hubschrauber des Präsidenten befand sich laut Daschkin „im Epizentrum“ eines „großangelegten“ Drohnenangriffs. Die russische Luftabwehr musste angeblich eingreifen und zahlreiche feindliche Drohnen abschießen, um die Sicherheit des Präsidentenhubschraubers zu gewährleisten. Ob Putin tatsächlich an Bord gewesen sein soll, wurde jedoch nicht mitgeteilt.
Putin, der für seine Vorsicht bei öffentlichen Auftritten bekannt ist und selten Frontregionen besucht, hatte bei Kursk unter anderem ein Atomkraftwerk besichtigt. Die Reise wurde erst einen Tag später öffentlich gemacht.
Daten zu Wladimir Putin
- Geboren am 7. Oktober 1952 in Leningrad (heute St. Petersburg)
- Jura-Studium an der Leningrader Staatlichen Universität
- Seit 1975 beim KGB und zeitweise Geheimdienstoffizier in der DDR
- Politische Karriere in St. Petersburg nach dem Kollaps der UdSSR
- Ab 1996 schneller Aufstieg in der Präsidialverwaltung
- Am 31. Dezember 1999 von Boris Jelzin zum Nachfolger ernannt
- Sieg bei der Präsidentenwahl im Jahr 2000
- Zwei Amtszeiten als Präsident (2000-2008), gefolgt von einer Amtszeit als Ministerpräsident (2008-2012)
- Seit 2012 wieder im Präsidentenamt – 2018 und 2024 erneut „gewählt“
- Annexion der Krim (2014) und großangelegte Invasion der Ukraine seit 2022
„Ukraine hat Recht, Putin zu töten“
Die Ukraine hat sich bisher nicht zu dem angeblichen Angriff geäußert. Allerdings hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits im November 2023 erklärt, sein Land habe jederzeit das Recht, Putin zu töten, wenn dies dem Schutz der Ukraine diene.
US-Präsident Donald Trump zeigte sich auf den Vorfall angesprochen völlig uninformiert und konnte keine Angaben zu möglichen Zusammenhängen mit massiven russischen Luftangriffen auf die Ukraine machen. Bei den schlimmsten Attacken seit Langem waren 13 Menschen ums Leben gekommen.
Trump droht Putin und schimpft über Selenskyj
Der Plan, die gesamte Ukraine zu erobern, werde zum Untergang Russlands führen, hatte Trump am Wochenende erklärt. Gegenüber Journalisten sagte der US-Präsident zudem, er erwäge weitere Sanktionen gegen Moskau. Gleichzeitig erneuerte Trump aber seine Vorwürfe gegen Selenskyj. Dieser sorge mit allem, was er sage, für neue Probleme und stehe einem Frieden im Weg.