Reichlich Schnee, aber kein Fußball

Das für heute geplante Regionalliga-Heimspiel der SG Sonnenhof gegen Rot-Weiß Koblenz fällt aus. Kellerduell zwischen Aspach und dem Fünftletzten um Ex-SG-Trainer Heiner Backhaus vom Verband bereits für kommenden Mittwoch neu terminiert.

Das SG-Heimspiel gegen Koblenz fällt aus, nachdem der Wintereinbruch seine Spuren auch in Großaspach hinterlassen hat. Im Fautenhau rollt die Kugel heute jedenfalls nicht. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Das SG-Heimspiel gegen Koblenz fällt aus, nachdem der Wintereinbruch seine Spuren auch in Großaspach hinterlassen hat. Im Fautenhau rollt die Kugel heute jedenfalls nicht. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Wer sich am Montagnachmittag in den Großaspacher Fautenhau begab, der konnte eigentlich schon erahnen, was am Dienstag kommt. Die für heute geplante Regionalliga-Partie zwischen der SG Sonnenhof und Rot-Weiß Koblenz (18 Uhr) fällt aus. Der Mix aus Schnee, Matsch und Eis auf dem Stadion- sowie dem Kunstrasenplatz macht ein Fußballspiel dort derzeit jedenfalls unmöglich. Eine Erkenntnis, zu der gestern kurz nach 15 Uhr auch Jose Macias kam. Als sogenannte Platzkommission begutachtete der WFV-Vertreter die beiden Spielfelder und sagte das Kellerduell dann ab. In Absprache mit den Vereinen hat es der Verband aber schon neu terminiert. Der Vergleich zwischen dem Siebtletzten aus Württemberg und dem Viertletzten aus Rheinland-Pfalz soll nun am Mittwoch, 27. Januar, ab 18 Uhr über die Bühne gehen, sofern das Wetter mitspielt.

Schnee in rauen Mengen mag die Herzen von Kindern und Wintersportfans ja durchaus höher schlagen lassen. Für Fußballer ist die weiße Pracht allerdings eher ein Graus. Erst recht, wenn es sich um solch feuchtes Zeug handelt, wie es am Wochenende herabrieselte. Hätte Pulverschnee auf einem gefrorenen Boden vielleicht noch weggeräumt werden können, so ließ das Pappzeugs auf drunter aufgeweichtem Naturgrün jedenfalls bereits am Montagmorgen an ein Fußballspiel im Stadion nicht mehr zu.

Blieb noch der Kunstrasenplatz als Ausweichmöglichkeit. Der wiederum ist mit einem Flutlicht ausgestattet, das für Regionalliga-Spiele normalerweise zumindest grenzwertig ist. In Coronazeiten wird vom Verband und von den Vereinen allerdings ziemlich viel – oder in dem Fall wenig – akzeptiert. Erst recht, wenn die SG mit dem Versuch scheitert, den Anpfiff der Begegnung kurzfristig von 18 auf 14 Uhr vorzuverlegen. „Das ist für uns nicht machbar gewesen, da meine Spieler keine Vollprofis sind, sondern großteils arbeiten“, benannte Rot-Weiß-Trainer Heiner Backhaus die nachvollziehbaren Gründe fürs Koblenzer Nein.

Wobei selbst eine Zustimmung der Gäste an der Absage am Ende nichts geändert hätte. Das Aus für die heutige Partie kam, weil die Großaspacher Räumaktion auf dem Kunstrasen recht schnell zeigte, dass die Menge der Mischung aus Schnee, Eis und Matsch einfach zu viel war. Auch weil am Rand ja noch das Zeug liegt, das beim ersten Schnee vor wenigen Tagen vom Platz runter geschoben wurde. SG-Vorstandsmitglied Thomas Deters berichtet: „Als wir gestern Morgen mit dem erneuten Räumen begonnen haben, hat sich schnell gezeigt, dass einfach der Platz für diese zusätzliche Masse fehlt.“ Dort wo sonst die Schiedsrichterassistenten an den Außenlinien rauf und runter wuseln, hätten sie diesmal über teilweise vereiste Schneehaufen gleiten müssen. An eine ausreichende Auslaufzone für die Spieler am Spielfeldrand wäre ohnehin nicht mehr zu denken gewesen. Trotz des für heute vorhergesagten Tauwetters.

Letztendlich kamen der Verband und die zwei Klubs überein, die Partie auf nächsten Mittwoch zu verlegen. Ob der Rasen im Stadion dann so weit ist, dass dort gespielt werden kann, wagt Deters momentan allerdings nicht zu versprechen. „Das ist zwar unser Ziel, für mich jedoch eine noch komplett offene Frage, obwohl für die nächste Zeit tagsüber reichlich Plustemperaturen angesagt sind.“ Recht sicher ist sich der Aspacher jedoch, dass es nächsten Mittwoch auf dem Kunstrasenplatz gehen müsste, wenn ein erneuter Wintereinbruch diesen Ausweichplan nicht zunichte macht. Der Anpfiff ist auch dann erneut für 18 Uhr geplant, obwohl das Flutlicht bis dahin sicher nicht heller leuchtet. Wobei das für die Terminplaner des Fußballverbands derzeit ohnehin kaum noch ein Kriterium sein kann. Wem Corona im Nacken sitzt, der freut sich in dunklen Zeiten über fast jede Kerze, die einem im Dunkel den rechten Weg zeigt.

Zwei weitere Ausfälle und ein kurzfristiger Tausch des Heimrechts

Die Partie in Großaspach ist eine von drei Regionalliga-Begegnungen an diesem Spieltag, bei der zum jetzigen Zeitpunkt schon klar ist, dass sie wegen der Witterung nicht wie geplant über die Bühne gehen können. Bereits zuvor war das für gestern Abend angesetzte Duell zwischen dem Zweiten SC Freiburg II und dem Vorletzten TSV Schott Mainz abgesagt und auf Dienstag, 9. Februar (14 Uhr) verlegt worden. Zudem tauschten der Tabellendritte TSV Steinbach Haiger und Schlusslicht Eintracht Stadtallendorf das Heimrecht. Die Partie fand nicht wie ursprünglich vorgesehen gestern Abend in Steinbach statt, sondern wird heute um 18 Uhr in Stadtallendorf angepfiffen.

Schon am vergangenen Samstag war die Partie zwischen dem Tabellenachten FC Homburg und dem Sechsten Kickers Offenbach wegen schneebedeckter Plätze in Homburg ausgefallen. Das Duell der ehemaligen Erst-Bundesligisten soll nun am Mittwoch, 10. Februar, ab 17 Uhr nachgeholt werden.

Nach dem Ausfall des Heimspiels heute Abend wartet auf Aspach kommenden Samstag nun die vierte Auswärtspartie in Folge. Ab 14 Uhr gastiert die Elf bei Spitzenreiter FSV Frankfurt. Für SG-Coach Hans-Jürgen Boysen wird es ein Duell mit dem Verein, den er zwischen Oktober 2009 und Dezember 2011 in der zweiten Liga trainierte.

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Erstellt:
20. Januar 2021, 06:00 Uhr

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