Aktuelle Lage
Reisewarnung USA? Was Reisende jetzt wissen sollten
Wir erklären, ob aktuell eine Warnung für Reisen in die Vereinigten Staaten gilt und warum sich auch die USA zunehmend kritisch über Reisen nach Europa äußern.

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Was müssen USA-Reisende aktuell beachten?
Von Katrin Jokic
Ob wegen eines geplanten Urlaubs, politischer Entwicklungen oder neuer Reisehinweise: Viele stellen sich derzeit die Frage, ob es eine Reisewarnung für die Vereinigten Staaten gibt – oder ob die USA selbst vor Reisen in andere Länder warnen. Die Antworten sind vielfältig, denn Sicherheitsbewertungen können sich schnell ändern, gelten für unterschiedliche Zielgruppen – und haben nicht immer die gleiche Bedeutung.
Dieser Artikel erklärt, was Reisewarnungen wirklich bedeuten, wie die aktuelle Lage in den USA einzuschätzen ist und welche Warnungen derzeit im Umlauf sind – sowohl für Reisen in die USA als auch von amerikanischer Seite aus.
Gibt es eine deutsche Reisewarnung für die USA?
Nein – eine offizielle Reisewarnung des Auswärtigen Amts für die USA besteht nicht. Allerdings rät das Ministerium zu erhöhter Vorsicht bei Reisen in die Vereinigten Staaten. Gründe sind unter anderem:
- Anschlagsgefahr: Vor dem Hintergrund internationaler Konflikte – etwa im Nahen Osten – warnen US-Behörden derzeit verstärkt vor möglichen Anschlägen auf US-Territorium.
- Zunahme politisch motivierter Gewalt: In mehreren US-Großstädten ist eine erhöhte Gewaltbereitschaft im politischen und gesellschaftlichen Umfeld zu beobachten.
- Kriminalität: Vor allem in urbanen Ballungsräumen kommt es vermehrt zu Diebstählen, Autoeinbrüchen und auch bewaffneten Überfällen. Touristen wird geraten, sich vorab über lokale Risiken zu informieren.
Dazu kommen naturbedingte Risiken wie Waldbrände in Kalifornien, Wirbelstürme im Süden und Erdbeben entlang der Westküste. Auch medizinische Notfälle können teuer werden – eine gute Reiseversicherung ist essenziell.
Wie stufen die USA Deutschland und die Schweiz ein?
Interessanterweise hat das US-Außenministerium zuletzt selbst neue Hinweise für Reisen nach Europa herausgegeben:
- Deutschland wird derzeit mit einer Sicherheitsstufe 2 („Erhöhte Vorsicht“) bewertet. Der Hauptgrund ist laut US-Außenministerium die Terrorgefahr. Es wird vor möglichen Anschlägen an öffentlichen Orten gewarnt.
- Die Schweiz, sonst als sicheres Reiseland bekannt, wurde mit Sicherheitsstufe 1 („Normale Vorsicht“) eingestuft. Der Hinweis erfolgte im Rahmen regelmäßiger Aktualisierungen. Auch wenn der Begriff „Reisewarnung“ fällt, handelt es sich dabei nicht um eine klassische Warnung, sondern eher um eine allgemeine Vorsichtsempfehlung – unter anderem in Touristenzentren und wegen alpiner Gefahren.
Warum geraten die USA als Reiseziel zunehmend in die Kritik?
Seit der Rückkehr von Donald Trump ins Präsidentenamt hat sich das internationale Image der Vereinigten Staaten eingetrübt. Mehrere Länder – darunter Kanada, Großbritannien und Deutschland – raten zu besonderer Vorsicht bei Reisen in die USA. Gründe dafür sind unter anderem:
- Harte Migrationspolitik mit schärferen Einreisekontrollen
- Berichte über willkürliche Inhaftierungen ausländischer Reisender
- Kritik an öffentlicher Sicherheit und gesellschaftlicher Polarisierung
Hinzu kommen irritierende Äußerungen von Regierungsmitgliedern. So sprach Vizepräsident J. D. Vance im Vorfeld der Fußball-WM 2026 davon, dass ausländische Fans das Land nach der Veranstaltung „wieder verlassen sollen – sonst müssen sie mit Heimatschutzministerin Kristi Noem sprechen.“
Sinkende Reisebuchungen – die USA verlieren Touristen
Wie das Handelsblatt berichtet, könnte die US-Reisebranche 2025 bis zu 12,5 Milliarden Dollar an Einnahmen verlieren – ein Rückgang von rund sieben Prozent. Besonders betroffen sind Reisende aus Europa: Aus Deutschland gingen die Buchungen zuletzt um 28 Prozent zurück.
Demnach berichten deutsche Reisebüros von zunehmenden Bedenken ihrer Kundschaft. Viele befürchten problematische Einreisesituationen, fühlen sich durch die gesellschaftliche Stimmung verunsichert oder nehmen Abstand aus sicherheitspolitischen Gründen.
Reisewarnung USA – ein Begriff mit vielen Facetten
Auch wenn aktuell keine formale deutsche Reisewarnung für die USA existiert, so gibt es doch eine Vielzahl von Warnhinweisen – sowohl von deutscher als auch amerikanischer Seite. In beide Richtungen. Wer eine Reise in die USA plant, sollte sich daher umfassend informieren, aktuelle Entwicklungen im Auge behalten und seine Sicherheit nicht dem Zufall überlassen.
Verlässliche Informationen bieten das Auswärtige Amt, das US-Außenministerium (travel.state.gov) sowie aktuelle Medienberichte. Eine sorgfältige Planung und eine kritische Auseinandersetzung mit der Reiselage sind – gerade in geopolitisch aufgeladenen Zeiten – wichtiger denn je.