Rekordbesuch auf dem Frühlingsfest

Bislang kamen 1,4 Millionen Menschen – so viele wie man sich für den gesamten Rummel erhofft hatte.

Von Frank Rothfuß

Stuttgart - Der erste Eindruck ist gut. Aus Fürstenfeldbruck war Jochen Mörz auf den Wasen gekommen. Noch nicht in Amt und Würden. Erst beim Volksfest wird er als Wirt des Fürstenberg-Zeltes amtieren, aber am 2. Mai schaute er sich schon mal um in seinem künftigen Wirkungsfeld. Die Sonne schien, und die Halbzeitbilanz beim Frühlingsfest zeigt: Die Leute gehen gerne auf den Rummel, egal ob im Frühling oder im Herbst.

Andreas Kroll ist Chef der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart, als solcher Herr der Feste auf dem Wasen und allerlei gewöhnt; deshalb neigt er nicht zu Superlativen und Übertreibungen. Doch heuer muss er doch tief in die Kiste mit den Lobpreisungen greifen. „Wir haben einen Rekordbesuch“, sagte er. Am Freitag, 2. Mai, waren bereits 1,4 Millionen Menschen auf dem Wasen. So viele hatte man eigentlich nach 23 Tagen angepeilt, zum Ende am 11. Mai. „Das übertrifft unsere Erwartungen bei Weitem“, sagte Kroll. Selbst wenn man konservativ rechne, werde man bei diesem Frühlingsfest mindestens zwei Millionen Besucher begrüßen dürfen.

Erklärungen? Nun, bei einem Fest im Freien muss man zuvorderst auf das Wetter schauen. Die erste Woche war durchwachsen, aber da waren Osterferien, also hatten die Familien und die Jugendlichen Zeit für einen Wasenbummel. Da kamen eher die Schausteller auf ihre Kosten. Und quer durch alle Branchen, sagt Schaustellervertreter Mark Roschmann. In den Zelten ging es langsamer los. „Die erste Woche war noch verhalten“, sagt Marcel Benz, Wirt im Hofbräu-Zelt, „seit dem Wochenende sind wir aber voll in der Spur.“ Und der Feiertag am 1. Mai und der Brückentag sorgen für allerlei Freizeit, da freuen sich die Wirte ohnehin.

Und es wirkt offenbar das erste Frühlingsfest nach Corona nach. Das nannte man ja Frühlingsfest light ohne Zelte. Und lockte sehr viele Menschen an, die dachten auf dem Wasen gebe es nur Bier und Göckele und viele Betrunkene. Ihnen hat es gefallen, und sie kommen nach wie vor, auch wenn schon längst wieder Zelte aufgebaut sind.

Beim Frühlingsfest sind es vier, beim Volksfest acht. Dann wird auch erstmals Jochen Mörz dabei sein. Der Festwirt übernimmt das Fürstenberg-Zelt. Besser gesagt, er baut ein neues. Mörz hat einen ziemlich interessanten Lebenslauf. Er war Eishockeyspieler, und zwar ein richtig guter. Deutscher Meister mit dem SB Rosenheim, Nationalspieler, WM-Teilnehmer. Dann übernahm er den Betrieb seines Vaters, baute ihn um und auf, betrieb Zelte in Paris, auf Mallorca, reist durch die bayerischen Lande. Und kommt nun nach Bad Cannstatt. Geplant wird bereits fürs Volksfest. Doch zunächst einmal geht das Frühlingsfest noch zehn Tage.

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Erstellt:
4. Mai 2025, 22:06 Uhr
Aktualisiert:
4. Mai 2025, 23:56 Uhr

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