Sanierung des Pavillons auf der Zielgeraden

Seit vier Jahren wird das denkmalgeschützte Eingangsgebäude der Wilhelma erneuert. Die Arbeiten nähern sich dem Ende.

Der Eingangspavillon der Wilhelma wird ­saniert – er soll noch in diesem Jahr fertig werden.

© Iris Frey

Der Eingangspavillon der Wilhelma wird ­saniert – er soll noch in diesem Jahr fertig werden.

Von Iris Frey

Stuttgart - Der Eingangspavillon gehörte einst zum Lustschloss La Wilhelma von König Wilhelm I. und wird seit Herbst 2021 runderneuert. Das schmucke Eingangsgebäude steckt voller Geschichte und ist eines der wertvollsten historischen Gebäude der Wilhelma. Die Sanierungsarbeiten befinden sich nun auf der Zielgeraden. Das sagt Christian Angermann von der Hochbauabteilung von Vermögen und Bau des Landes. In den letzten Monaten ist immer mehr von dem prächtigen Gebäude zu sehen gewesen, nachdem nach und nach die Gerüste wieder abgebaut wurden.

Das Haus, das 1843 von Karl Ludwig von Zahnt für König Wilhelm I. gebaut wurde, war einst ein Aussichtspavillon für den Monarchen. Es stand erhöht auf einem Sockel und war nicht für die Bevölkerung zugänglich. Nun ist das Gebäude, das seit dem Umbau im Jahr 1974 als Kassenhäuschen diente, grundlegend von einem Team denkmalerfahrener Handwerker und Restauratoren saniert worden.

Der gusseiserne Gang ist abgebaut worden

Erstmals in seiner Geschichte ist auch der gusseiserne Rundgang abgebaut und instandgesetzt worden. Der gusseiserne Gang mit seinen mehr als 1000 Einzelteilen sei eine Pionierleistung, sagt die zuständige Architektin Jana Kronawitt von den Strebewerk-Architekten: Der Gang besteht aus einem komplizierten Steck- und Schraubsystem.

Aus dem denkmalgeschützten Juwel soll nun ein Info-Center der Wilhelma werden. Das bedeutet, dass das historische Kleinod erstmals auch für Besucher begehbar wird. „Der Innenausbau für die neue Nutzung des Pavillons läuft“, sagt Angermann. Derzeit gebe es noch Restarbeiten in der Restaurierung der Wandgemälde.

Im Innern des Hauses sind farbenprächtige, klassizistische Malereien an den Wänden zu sehen. Wie sich herausgestellt hat, sind auf den Wandmalereien Motive eines Lustgartens zu sehen, darunter etwa Blumengirlanden, Ranken, exotische Vögel, aber auch Masken und Gesichter sowie geflügelte Wesen mit Instrumenten, so genannte Putten und Lilien und Palmblätter.

Termin für die Eröffnung steht noch nicht fest

Die Entwürfe stammen vermutlich vom Baumeister von Zanth, ausgeführt wurden sie von dem Kunstmaler Gottlob Lettemaier mit seinen Schülern Sautter, Weigle, Haverkamp und Pilgram. Die Farbschichten wurden untersucht, freigelegt, konserviert und restauriert – alles in steter Abstimmung mit dem Denkmalamt. Die Kosten für die Sanierung wurden zuletzt mit 1,8 Millionen Euro beziffert. Ein Termin für die offizielle Eröffnung des Pavillons steht noch nicht fest.

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Erstellt:
20. August 2025, 22:05 Uhr
Aktualisiert:
21. August 2025, 21:55 Uhr

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