„Joshua“ in Baden-Württemberg
Schäden durch Sturm – Segelboot kentert auf Bodensee, Dach kracht in Drogerie
Sturmtief „Joshua“ ist in der Nacht auch über Baden-Württemberg gefegt. Es gibt Schäden, aber keine Verletzten. Die Bilanz der Sturmnacht.
© Friso Gentsch/dpa/dpa-tmn/Friso Gentsch / Feuerwehr Radolfzell
Zum Wind gesellte sich am Donnerstag auch noch heftiger Regen (links, Symbolbild) im Südwesten. Am Bodensee brachte „Joshua“ ein Segelboot zum Kentern.
Von Michael Bosch und Matthias Kapaun
Sturmtief Joushua ist in der Nacht über Baden-Württemberg hinweg gefegt. Der Südwesten ist offenbar einigermaßen glimpflich davon gekommen. Dennoch kam es zu Schäden. Vereinzelt umgestürzte Bäume, Bauzäune oder herabgefallene Äste beschäftigten die Einsatzkräfte in der Nacht. Wesentlich härter traf es Norddeutschland, wo der Sturm um einiges heftiger wütete.
In Stuttgart sei die Nacht „recht ruhig“ verlaufen, sagte eine Polizeisprecherin. Rund zehn Einsätze registrierte die Polizei in der Landeshauptstadt im Laufe der Nacht. Wegen abgebrochener Äste, die auf der Straße lagen und umgestürzter Bauzäune waren Feuerwehr und Polizei im Einsatz. Nennenswerte Schäden oder Verletzte habe es in Stuttgart nicht gegeben. Auch in den anderen Landesteilen gibt es am Freitagmorgen noch keine Berichte über Personen, die zu Schaden gekommen sind.
Zugausfälle im Raum Karlsruhe
In Karlsruhe und Pforzheim führte ein umgestürzter Baum am Donnerstagabend zu Zugausfällen. Der Baum war bei Remchingen (Enzkreis) auf die Gleise gestürzt.
In Schwäbisch Hall machte sich ein Dachteil, das von einer Windböe abgerissen wurde, selbstständig. Es wurde umhergeweht und krachte schließlich in einen Drogeriemarkt. Insgesamt seien fünf Gebäude beschädigt worden, teilte die Polizei mit.
Die Feuerwehr musste insbesondere im Raum Baden-Baden häufig ausrücken. Hauptursachen waren umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller und abgedeckte Dächer.
Im angrenzenden bayerischen Allgäu kollidierte ein Regionalexpress Allgäu mit einem umgestürzten Baum und entgleiste. Die 20 Passagiere des Zuges, der von Lindau am Bodensee nach Immenstadt fuhr, blieben bei dem Unfall in Grünenbach (Landkreis Lindau) unverletzt, so ein Sprecher der Bundespolizei.
Segelboot kentert auf dem Bodensee
Auf dem Bodensee kenterte am frühen Donnerstagabend ein Segelboot auf dem Untersee in Höhe der Mettnauspitze. Zwei Menschen fielen ins Wasser. Einsatzkräfte der Feuerwehr und der DLRG kamen ihnen zu Hilfe und zogen sie aus dem See. Das gekenterte Boot wurde gesichert und in einen Hafen geschleppt.
Auch am Freitagmorgen kann es in einigen Landesteilen noch kräftig wehen. Allerdings erreicht der Wind nicht mehr die Geschwindigkeiten, wie es am Donnerstag der Fall war.
Am kräftigsten weht der Wind weiterhin in den Höhenlagen, etwa auf dem Feldberg. Dort sind nach wie vor orkanartige Böen möglich.
Mit Material von dpa
