SG-Elf wartet weiter auf den ersten Punkt

Der Fußball-Regionalligist aus dem Fautenhau verliert seine Heimpremiere gegen starke Offenbacher Kickers zu Recht mit 0:2. Eigentor von Sebastian Schiek bringt den Titelaspiranten aus Hessen kurz nach der Halbzeit auf die Siegerstraße.

SG-Coach Hans-Jürgen Boysen konnte es nicht fassen, dass ausgerechnet ein Aspacher Eigentor zum Offenbacher Wegbereiter wurde.Foto: A. Becher

© Alexander Becher

SG-Coach Hans-Jürgen Boysen konnte es nicht fassen, dass ausgerechnet ein Aspacher Eigentor zum Offenbacher Wegbereiter wurde.Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

„Mir war klar, dass es kein Spaziergang wird.“ Ein Satz von Hans-Jürgen Boysen, der auf den Neuaufbau beim Fußball-Regionalligisten gemünzt war. Die Worte passten gestern Abend aber genauso gut zur Partie der SG Sonnenhof Großaspach gegen die Offenbacher Kickers. Denn die Schwaben unterlagen in ihrem ersten Heimspiel der Saison den starken Gästen aus Hessen zu Recht mit 0:2. Damit wartet die Fautenhau-Elf nach der zweiten Partie noch auf den ersten Punkt. Besonders bitter war, dass die eigentlich ordentliche Defensive der SG mit einem Eigentor von Sebastian Schiek (51.) sowie einem Fehler im Spielaufbau in der 77. Minute selbst ein Stück weit Wegbereiter für den Gästeerfolg war.

Klar, dass es bei den Hausherren nach dem Duell mit einem der Titelaspiranten der Regionalliga Südwest lange Gesichter gab. Schließlich hatte die SG durchaus gehofft, nicht ein zweites Mal völlig leer auszugehen. Vergebens. Zwar erkannte Aspachs Coach „über die gesamte Spielzeit gesehen, eine deutliche Steigerung gegenüber Pirmasens“, doch die Ausbeute war dieselbe. Aspach blieb ohne Punkt. Auf das 0:1 in der Pfalz folgte nun ein 0:2 daheim gegen die Hessen.

Allerdings lag Boysen mit seinem Urteil nicht ganz so falsch. In der Tat präsentierte sich seine Mannschaft vor allem in der Defensivarbeit ordentlich und war in den Zweikämpfen giftig. Wo’s noch hakt, das ist im Tempo und in der Präzision in der Offensive. Im entscheidenden Moment einen Tick zu langsam, zu ungenau und immer wieder auch zu umständlich agierten die Hausherren. Für Boysen nicht die ganz große Überraschung, betont er doch seit Wochen immer wieder, dass der runderneuerte Kader einfach Zeit braucht, damit es bei ihm rund läuft. Und ein wenig Glück würde sicher auch nicht schaden. Doch das fehlte der SG gegen den Ex-Klub ihres Trainers, der bedauerte: „Dass wir im Prinzip durch zwei Eigentore verlieren, ist bitter. Offenbachs ersten Treffer haben wir selbst gemacht, den zweiten haben wir aufgelegt.“ Ersteres passierte in der 51. Minute, als Sebastian Schiek eine weite Flanke von Francesco Calabrese statt ins Aus ins eigene Tor köpfte. Zweiteres war ein Patzer im Spielaufbau, den der kurz zuvor eingewechselte Florent Bojaj Sekunden später aus neun Metern zum 2:0 nutzte (77.).

Es war eine auch in der Höhe verdiente Führung und ein verdienter Gästesieg. Denn die Kickers waren einfach das gefährlichere Team. Vor der Pause hatten die Hessen durch Serkan Firat (8.), Tunay Deniz (21.) und Marcel Sobotta (39.) drei aussichtsreiche Szenen gehabt. Bei den Schwaben waren es zwei Schüsse von der Strafraumgrenze, mit denen Dominik Widemann (27.) und Marvin Cuni (32.) den Offenbacher Schlussmann Stephan Flauder ein wenig gefordert hatten. Insgesamt – und da hatte Boysen völlig recht – sah bei der SG vor der Pause vieles aber besser als in Pirmasens aus.

Vielleicht wäre für Großaspach ja im ersten Heimspiel der Saison nach dem Seitenwechsel auch wenigsten ein Punkt oder mit Glück sogar ein Sieg drin gewesen. Schieks Malheur spielte den Kickers und ihrer Spielweise aber in die Karten. Mit der Führung im Rücken waren die Versuche, Großaspach mit schnellem Umschaltspiel in die Bredouille zu bringen, noch Erfolg versprechender. Drei, vier Mal war es brandgefährlich, doch entweder bekam ein Aspacher noch ein Bein dazwischen, oder Offenbachs letzter Pass war unpräzise. Bis zur 77. Minute.

Zwar mühte sich Aspach danach, noch einmal zurückzukommen. Außer beim Lattentreffer von Marvin Cuni (79.) und der Chance von Darius Held (84.) verbreitete die SG aber kaum Gefahr. Boysen wollte mit seiner Elf trotzdem nicht allzu streng ins Gericht gehen: „Für mich ist einzig das Ergebnis unbefriedigend, aber auf die Leistung insgesamt lässt sich aufbauen.“ Vielleicht reicht sie ja schon am Dienstag im Duell bei der TSG Hoffenheim II, um nicht erneut leer auszugehen.

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Erstellt:
12. September 2020, 06:00 Uhr

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