SG-Fußballer verlassen Abstiegsrang

Die Großaspacher sind optimal ins neue Jahr gestartet. Die Schwaben wussten beim 2:0-Erfolg beim ambitionierten KSV Hessen Kassel zu überzeugen. Einzig die Chancenverwertung war bei der Mannschaft aus dem Fautenhau noch verbesserungswürdig.

Großaspachs Nicolas Jüllich (Vierter von rechts) lässt sich für den verwandelten Foulelfmeter feiern. Foto: Eibner

© Eibner-Pressefoto

Großaspachs Nicolas Jüllich (Vierter von rechts) lässt sich für den verwandelten Foulelfmeter feiern. Foto: Eibner

Von Heiko Schmidt

Die weiteste Auswärtsfahrt der Saison hat sich für die Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach gelohnt. Im über 330 Kilometer entfernten Kassel boten die Schwaben eine starke Leistung. Damit zeigte sich auch Trainer Hans-Jürgen Boysen zufrieden. Der 63-Jährige sagte: „Es war ein gelungener Start ins neue Jahr.“ Er setzte dabei auf die Formation 4-2-3-1. Seine Spieler waren von Beginn an hellwach und in den ersten 60 Minuten feldüberlegen. Auch die anderen Werte stimmten: mehr Ballbesitz und eine größere Anzahl an gewonnenen Zweikämpfen. Hinzu kam ein Chancenplus.

Dass der Führungstreffer durch einen von Nicolas Jüllich verwandelten Foulelfmeter fiel, störte die Gäste nicht. Der 30-Jährige bildete zusammen mit Joel Gerezgiher das defensive Mittelfeld. Außerdem hinterließ die Viererabwehrkette einen starken Eindruck. Auch nachdem Kapitän Julian Leist nach 34 Minuten verletzt ausgewechselt werden musste. „Er hatte Oberschenkelprobleme. Da wollten wir kein Risiko eingehen“, begründete Coach Boysen. Für Leist kam Özgür Özdemir, der sich nahtlos einfügte und zusammen mit Kai Gehring die Innenverteidigung bildete. Gut in Szene setzte sich zudem Sebastian Schiek. Der Außenverteidiger kurbelte auf der rechten Seite immer wieder das Offensivspiel der Gäste an. Zudem schaltete er sich auch oft ganz vorne mit ein. So war es kein Wunder, dass der 30-Jährige beim Elfmeter, der zum 1:0 führte, zuvor im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Lob gab es von seinem Trainer. „Sebastian Schiek hat viel Schwung auf der rechten Seite gebracht. Darüber ist uns der größte Druck gelungen“, so Boysen.

Für den Trainer war es sehr wichtig, dass seine Mannschaft keinen Gegentreffer hinnehmen musste. „Wir haben zu null gespielt. Das war das Entscheidende.“ Seinen Anteil daran hatte auch Torhüter David Nreca-Bisinger. Der 18-Jährige bot einige starke Paraden. Zudem leitete er mit seinen weiten Abschlägen vielversprechende Angriffe der Großaspacher ein. Die Offensive des Sonnenhofs nutzte diese Vorlagen. Dies war zum einen die Dreierreihe mit Jonas Meiser, Dominik Widemann und Andreas Ivan sowie die Sturmspitze Marvin Cuni. Letztgenannter erzielte den zweiten Großaspacher Treffer. Es hätten aber gut und gerne auch zwei oder drei Tore mehr für die Gäste fallen dürfen. Dies bemängelte Coach Boysen: „Wir hätten das Spiel klarer gestalten können, denn das eine und andere Mal waren die Chancen dafür da.“ Ansonsten zeigte sich der 63-Jährige mit dem Auftritt seiner Schützlinge zufrieden. Auch als nach einer Stunde der KSV Hessen Kassel offensiver gespielt und alles nach vorne geworfen hatte. Doch die Viererabwehrkette der SG ließ die Gastgeber immer wieder ins Abseits laufen, wobei einige dieser Entscheidungen sehr knapp waren. Etwas Glück kam bei den Schwaben auch hinzu, als zum Beispiel in der Schlussminute der Freistoß von Kassels Alban Meha an die Latte ging. Insgesamt gesehen war es eine starke Leistung der Großaspacher, die Mut für die kommenden Aufgaben machen sollte. „Erfolgserlebnisse geben immer Selbstbewusstsein“, erklärte Boysen. Er richtet natürlich auch seinen Blick auf die Tabelle.

Und da dürfte bei den Großaspachern etwas Erleichterung zu spüren sein. Mit dem 2:0-Erfolg in Kassel verließ der Dorfklub nämlich einen Abstiegsrang. Die SG kletterte auf Rang 16, der am Saisonende den Ligaverbleib bedeuten würde. „Die drei Punkte waren wichtig im Abstiegskampf“, stellte Boysen fest. Da ließ sich die über vierstündige Heimfahrt im Bus umso besser ertragen. Bereits am gestrigen Sonntag absolvierten die Großaspacher wieder eine Übungseinheit. Auch heute wird wieder trainiert, schließlich stehen im Januar noch fünf weitere Begegnungen auf dem eng getakteten Terminplan. Hinzu kommen vor jedem Spiel die Coronatestungen.

Großaspacher müssen bereits am morgigen Dienstag beim TSV Schott Mainz ran

Großaspachs Fußballer haben kaum Zeit zum Durchschnaufen. Schon am morgigen Dienstag steht die nächste Aufgabe für die SG Sonnenhof an. Die Mannschaft von Trainer Hans-Jürgen Boysen tritt beim TSV Schott Mainz an. Los geht es um 19 Uhr auf dem Kunstrasenplatz im Otto-Schott-Sportzentrum. Es ist ein Duell zweier abstiegsbedrohter Mannschaften. Während die SG nun knapp über dem Strich steht, befinden sich die Mainzer auf Rang 18, der am Saisonende den Abstieg bedeuten würde.

Zwei Ex-Großaspacher haben sich in der Winterpause dem Drittligisten 1. FC Magdeburg angeschlossen. Stürmer Saliou Sané wurde vom Zweitligisten Würzburger Kickers bis zum Saisonende an die Magdeburger ausgeliehen. Nico Granatowski wechselt vom Zweitligisten VfL Osnabrück in die Börde. Der Offensivspieler erhielt einen Vertrag bis 2022. Neben Sané und Granatowski spielen mit Korbinian Burger und Kai Brünker zwei weitere Ex-Großaspacher beim FCM.

Zum Artikel

Erstellt:
11. Januar 2021, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Murrhardt Sport

Für die TSG Backnang ist der Käse schon zur Halbzeit gegessen

Die Oberliga-Fußballer aus den Etzwiesen sind beim Tabellenvierten 1. CfR Pforzheim von Beginn an chancenlos und verlieren klar mit 0:3. Nach drei Minuten liegt die elf von Trainer Pavlos Osipidis bereits 0:1 hinten und kassiert noch vor der Pause zwei weitere Gegentreffer.

Murrhardt Sport

Die TSG Backnang will beim Spiel gegen den CfR Pforzheim kompakt bleiben und den Favoriten ärgern

Trotz Außenseiterrolle hofft die TSG, dass sie vom heutigen Nachholspiel beim Oberliga-Vierten 1. CfR Pforzheim was Zählbares mit ins Murrtal zurück bringt. Personell sieht es bei Backnangs Fußballern gegenüber dem Teilerfolg in Gmünd wieder besser aus.

Murrhardt Sport

HC Oppenweiler/Backnang: „Wir müssen und werden alles reinhauen“

Es geht Schlag auf Schlag für die HCOB-Handballer. Am Donnerstag um 20 Uhr steht für die Mannschaft von Trainer Daniel Brack die Auswärtspartie bei den Wölfen Würzburg auf dem Plan– einem der heimstärksten Teams der Dritten Liga.